MLMC - das GT3-Feld 2020

Obwohl selbst die Experten mit der Ölverschmierten Glaskugel nicht wissen wann und ob für ein Rennen in diesem Jahr die Startflagge fällt, blicken wir in diesem Bericht auf die 11 eingeschriebenen Teilnehmer der GT3 Klasse des Michelin Le Mans Cup, dessen Feld anfang diesen Monats publik gemacht wurde.

Beim Michelin Le Mans Cup geht der Trend eindeutig zu einem Roten Renner aus Maranello. Eine Steigerung um 100% von 4 auf 8 Ferrari F488 GT3 gibt der Klasse bereits einen Ferrari Cup-Anstrich (mit weiterer Beteiligung...). Nach dem Rückzug von Luzich Racing steigt Iron Lynx aus Italien mit gleich 3 Ferrari F488 GT3 ein. Natürlich auch mit einem der angesagten Damen Fahrzeuge, welches von Deborah Mayer (F) und Michelle Gatting (DK) pilotiert wird. Auch Kessel Racing (CH) setzt gleich drei 488er für ein Rudel bekannten Bronze-Gentleman Driver ein, u.a. Murod Sultanov (RUS), Michael Broniszewski (PL) und dem unverwüstlichen John Hartshorne (GB) der zumindest mit Oli Hancock einen schnellen Copiloten auf dem Fahrzeug hat. Kein Rennen ohne eine #51 von Spirit of Race und die stehen mit ihrem Ferrari F488 GT3 mit Matteo Cressoni (ITA) und dem Japaner Ken Abe auf der Entry List. Der letzte aus der Roten „Achter Bande“ der Ferrari #88 wird von MODENA COMPETIZIONE aus der Schweiz genannt.

Zwei Mercedes AMG GT3 Teams werfen den Fehdehandschuh in Richtung der Roten Meute. IDEC SPORT (F) setzt einen für das bekannte Franzosen Duo Patrice Lafargue & Dimitri Enjalbert ein. Wie im letzten Jahr ist auch wieder SPS Automotive Performance aus Deutschland am Start. Deren Mercedes AMG GT3 wird wie in 2019 von den Eidgenossen Dexter Müller und Yannick Mettler gesteuert. In den letzten Rennen der 2019er Saison war ein klarer Aufwärtstrend für das Team zu erkennen .

Als „Exot“ im Starterfeld darf man wohl den Bentley Continental GT3 der Spanischen Bullit Racing Mannschaft bezeichnen. Der gerne als Panzer bezeichnete Bentley GT3 könnte evtl. das Salz in der Ferrari Suppe sein. Was bedauerlicherweise auffällt: keine GT3 Fahrzeuge von Porsche, Lamborghini und Aston Martin befinden sich in diesem Jahr auf der Entry List.

Eine Übersicht über die Starter der LMP3-Klasse folgt in Kürze.

GTC: Car Collection AMG

cc amg gtcDie im hessischen Walluf bei Wiesbaden stationierte Car-Collection-Mannschaft von Teamchef Peter Schidt wird in der GTC-Serie einen weiteren GT3 für den letztjährigen Dunlop 60-Champion Kenneth Heyer und seinen belgischen Teamkollegen Wim Spinoy – 2019 mit Schütz Motorsport Vizemeister in der GT4-Klasse der Serie und mit Hofor Racing auch bei den 24h von Barcelona engagiert - an den Start bringen. Somit betreut Car-Collection mit dem AMG und dem Audi R8 LMS GT3 mit Dirg Parhofer und Isaac Tutumlu-Lopez 2 Wagen in der Serie.

Die Mannschaft rund um Teamchef Peter Schmidt und Teammanager Denis Ferlemann ist schon seit Jahren in der Serie unterwegs. Das Mercedes-AMG GT3 wird im Rahmenprogramm der DTM durch sein auch aus der DTM bekanntes Design in den Farben von Hauptsponsor Schaeffler auffallen. Daneben hat man sich die schwedische Firma VEIDEC AB, einen Anbieter biologisch basierter Autopflegemittel, als Werbepartner gesichert.

Callaway 2020 mit Schmidt/Pommer

Callaway Competition plant auch für 2020 wieder mit zumindest einer Corvette C7 GT3-R im ADAC GT-Masters zu starten. Für die 14. Saison im Championat hat die seit Serienbeginn mit engagierte deutsche GT-Mannschaft aus dem badischen Leingarten die Besatzung ihrer Corvette noch einmal umgestaltet. Neben dem schon im letzten jahr engagierten Markus Pommer ( Bild rechts) wird der von Audi zu Corvette wechselnde Schweizer Jeffrey Schmidt (u.l.) den bei den Fans äusserst beliebten Brummer bei den Meisterschaftsrunden pilotieren.

Mit 33 Siegen und jeweils zwei Titeln in der Fahrer- und Teamwertung, zählt die Mannschaft um Teamchef Mike Gramke nicht nur zu den erfahrensten, sondern auch zu den erfolgreichsten Teams in der Rennserie. Trotz eines erfolgreichen Saisonstarts mit drei Siegen musste man im vergangenen Jahr, nach dem vorletzten Lauf in Hockenheim früh die Saison und die Meisterschaftsambitionen begraben. markuspommerZwei heftige Kollisionen beschädigten die Corvette von Pommer und Marvin Kirchhöfer beim Heimrennen in Hockenheim so stark, dass das Team beim Finale auf dem Sachsenring erstmals an einem Rennwochenende nicht antreten konnte.

jeffreyschmidtZu Beginn des neuen Jahres erschwerten jedoch zahlreiche Überschneidungen mit anderen Rennserien und nicht zuletzt das Coronavirus, das derzeit weltweit für Unsicherheit sorgt, die Planungen des Fahrerkaders. Letzten Endes bekam man für Kirchhöfer, der bei R-Motorsport vertraglich gebunden ist, keine Freigabe und musste einen neuen Fahrer neben Pommer finden.

Ersatz für Kirchhöfer fand sich in Form von Jeffrey Schmidt der nach 3 Saisons am Steuer diverser Audi-Teams (2017: Land Motorsport; 2018 & 2019: BWT Mücke Motorsport) nun mit einer Corvette erstmals einen Frontmotor-Boliden steuert. Der ehemalige Champion der Porsche GT3 Cup Challenge Middle East 2015-16 stieg 2011 über das ADAC Formel Masters in die Porsche cup-Szene auf und hat seit seinem Umstieg in die GT3-Szene 2017 eigentlich nur Audi-Fahrzeuge bewegt. In 42 ADAC GT-Masters Rennen, konnte er bislang einen Sieg (2018 beim ersten Rennen in Most) eine Poleposition und insgesamt 7 Podestplatzierungen für sich verbuchen.

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