Wie beglückt man einen Porsche-Werksfahrer?

rsspyderhoragnringPorsche tat was, um seine Werkspiloten bei Laune zu halten: Am Samstag vor dem 24h-Rennen auf der Nordschleife durften Timo Bernhardt und Romain Dumas zwei Demonstrationsrunden auf der Nordschleife mit jeweils einem Porsche RS-Spyder drehen. Bei den beiden Chassis handelte es sich um ein Porsche-Werkschassis, das in den Farben von Penske Racing am Ring erschien und eines der Horag Racing Autos - das „T-Car“ der schweizer Truppe. Romain Dumas und Timo losten vorab per Münzwurf aus, wer welches Auto fahren sollte, wobei der Deutsche das gelbe Auto zog.

rsspyderpenskenringAus Sicherheitsgründen wurde ein „Führungsfahrzeug“ von Porsche vorgeschickt, das die Rundenzeiten der beiden höchst motivierten Piloten in Anbetracht der einmaligen Gelegenheit (die Nordschleife ist für offene Sportprototypen eigentlich gesperrt) limitieren sollte. Mehr als Zwischensprints waren also für die beiden Penske Racing-Piloten nicht drin. Trotzdem genossen beide die beiden Demonstrationsrunden sichtlich. Derart motiviert war der 3. Manthey-Sieg in Folge, an dem beide im Anschluss beitrugen, nur noch eine Formsache.

Masters-Nachbetrachtung vom Ring

Stippler & Arnold Wieder einmal lohnt sich eine kleine statistische Nachbetrachtung der ADAC-GT Läufe am Nürburgring, zumal es einige Premieren gab:

  • Lauf 1 am Freitag erlebte den ersten Sieg eines Porsche GT3 Cup S weltweit. Frank Stippler & Lance David Arnold (Foto) setzten sich in einem harten aber fairen Fight gegen die Lamborghini durch und bescherten Porsche den ersten Sieg überhaupt im GT-Masters. Zusammen mit Roman Rusinov konnten sie sich auch erstmals in die Siegerlisten der Serie eintragen. Rusinovs Sieg im 2. Lauf war der erste Sieg eines Russen in der Serie.

  • Der Sieg von Kox / Rusinov im Lauf am Samstag war der 10. Sieg eines Lamborghini Gallardo in der Serie. Peter Kox ist nun mit vier Siegen nach Christopher Haase (5) der zweiterfolgreichste Pilot der Serie. Nicht zuletzt dank Kox's Engagement sind die Niederländer nach den Deutschen die jeweils zweiterfolgreichste Nation in den Fahrerwertungen für Siege, Pole-Positions und erreichte Podien.

  • Argo-GallardoDie Runde am Nürburgring war die bislang erfolgreichste Darstellung von Argo-Racing: Pole-Position durch Frank Schmickler im ersten Lauf sowie 2. und 3. Platz im Rennen. Die in Belgien stationierte deutsche Truppe kauft in dieser Saison der Reiter-Mannschaft regelmäßig den Schneid ab, wobei fairerweise erwähnt werden muß, dass Hans Reiters Mannschaft in Lauf 2 das selbe Kunststück (Pole, zwei Podien) schaffte und dies obendrein noch mit einem Sieg garnierte.

  • Argo-Racing bleibt mit sieben erzielten Podiums-Positionen hinter Reiter (19) die zweiterfolgreichste Mannschaft in dieser Kategorie. Mit nun je neun erzielten Podiumspositionen liefern sich Peter Kox, Christopher Haase und Albert von Thurn und Taxis ein Kopf an Kopf-Rennen in dieser Kategorie.

  • Haase und Kox sind zusätzlich die erfolgreichsten Fahrer was Pole-Positions anbelangt – je dreimal standen beide ganz vorne in einer Startaufstellung.

  • Um eine Pole im GT-Masters zu erzielen, sollte man sich vorzugsweise einen Gallardo aussuchen: Elfmal ging die vorderste Startposition an ein Lamborghini-Team – nur fünfmal konnten andere Fabrikate sich ganz vorne aufstellen.

British GT – Runde 3 - Rockingham - Lauf 2

08bgtc301Der Rennverlauf am Montag in Rockingham kann wohl als bizarr bezeichnet werden: Acht Minuten vor dem planmäßigen Ende des ein-Stunden-Laufes ging das Safety-Car auf die Strecke, weil ein GT4-Auto geborgen werden musste. Im einsetzenden Regen waren viele Wagen auf Slicks unterwegs - die Fahrer versuchten daher, die Reifen auf Temperatur zu halten. Der in Führung liegende Leo Machitski (Tech9-Lamborghini Gallardo GT3) tat dies etwas zu vehement und drehte sich prompt von der Strecke. 

Das Safety-Car blieb bis zur schwarz-weiss-karierten Flagge draussen und Paul O’Neill / Steve Clark (RPM-Dodge Viper Competition Coupe, Bild) durften einen unverhofften Sieg feiern. Die weiteren Podestränge gingen an Allan Simonsen / Hector Lester (CiM-Ferrari F430 GT3) sowie James Sutton / Michael Meadows (CR Scuderia-Ferrari F430 GT3). Wie schon am Vortag belegten Bryant / Foster in der zweiten RPM-Viper Rang 4, dahinter platzierten sich mit Griffin / Bamford (Chad Peninsula-F430) und Hines / Metcalfe (CR Scuderia-F430) zwei weitere Ferrari-Mannschaften. Die GT4-Wertung gewannen Rob Austin / Hunter Abbott (Ginetta G50), die als Zehnte ins Ziel kamen.

Im Punkteklassement der GT3 führen James Gornall / Jon Barnes (Trimite Brookspeed-Dodge Viper, 29) vor Shovlin / Cullen (CR Scuderia-F430 GT3, 26), Sutton / Meadows (22), O’Neill / Clark (20) und Hines / Metcalfe (20). Die nächste Station der Britischen GT-Meisterschaft wird am 07./08.06. Snetterton sein.

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