Verfasst von Harald Musileck. Veröffentlicht in Sonstige GT
Auch das zweite Rennen der Brasilianischen GT-Meisterschaft endete mit einem Sieg von Claudio Dahruj / Rafael Daniel (Lamborghini Gallardo LP560). Zweite wurden Marcelo Hahn / Allam Khodair (Lamborghini Gallardo LP560, Bild; +3,397s) vor den drei Ford GT-Besatzungen Brito / Stumpf (+22,890s), Mattheis / Negrao (+25,371s) und Kaesemodel / Burti (+27,782s). Bestplatzierte Porsche-Crew waren Monteiro / Campos (Porsche 997 GT3 Cup S; +37,543s) als Sechste.
Die Ferrari F430 GT3 konnten das Tempo der Spitze abermals nicht mitgehen - die Titelverteidiger Rafael Derani / Claudio Ricci (+59,635s) kamen nur auf den elften Rang. Dazu wurde bereits bekannt, dass baldigst ein Balance-of-Performance-Test abgehalten werden soll, um die offenbare Ungleichheit zwischen den diversen Fahrzeugtypen zu beheben. Die GTBR4-Wertung gewannen Lagana / Hellmeister (Maserati Trofeo, -2 R.) als Gesamt-Sechzehnte.
In der Punktetabelle führen Dahruj / Daniel mit dem Maximum von 40 Zählern vor Stumpf / Brito (32), Mattheis / Negrao (22) sowie Adibe / Serra (Lamborghini Gallardo LP560) und Monteiro / Campos (je 21). Die nächste Runde der GT Brasil findet von 23.-25.04. in Curitiba statt.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in WT-USCC-Serie ( IMSA )
Peugeot hat wie erwartet bei den 12h von Sebring 2010 einen eingeplanten Doppelsieg eingestrichen. In Abwesenheit der ebenfalls zu Tests in Sebring weilenden Audi R15+ beim Rennen, reichte dem siegreichen Team um Marc Gene, Alexander Wurz und Anthony Davison auf der Rüttelpiste in Florida in Vorsprung von 13s auf das Schwesterteam von Nicolas Minassian, Sebastian Bourdais und Pedro Lamy. Die beiden 908-Teams hatten von der Teamleitung freie Fahrt für einen offenen Kampf um den Sieg bekommen, nachdem von der Konkurrenz lediglich Stefan Mücke auf dem Aston Martin und Emanuele Pirro auf dem Drayson Racing-Lola das Tempo der Dieselboliden gehen konnten. Deren Teamkollegen konnten jedoch nicht den Speed der Routiniers mithalten. Zudem bremsten technische Probleme den grünen Lola des Drayson-Team in der Spätphase des Rennens ein, so dass Mücke, Harold Primat und Adrian Fernandez den letzten Podiumsplatz für Aston Martin errangen.
In der LMP2-Klasse gelang der Cytosport-Mannschaft ihr erster ALMS-Sieg. Greg Pickett, Klaus Graf und Sascha Maassen profitierten auf ihrem Porsche RS Spyder dabei von technischen Problemen der Konkurrenz. So verlor das Dyson Racing Team früh im Rennen eine Stunde wegen eines Ölpumpenproblems an ihrem Lola. Der lange in der Klasse führende HDP der Highcroft-Mannschaft wurde in der zweiten Rennhälfte durch ein Kabelproblem aufgehalten. Die neue LMPC-Klasse der Formula Le Mans-Boliden wurde zur Beute des Level 5 Motorsport Teams von Christophe Bouchut, Scott Tucker und Mark Wilkins. Lediglich diese Mannschaft kam mit den wenigsten Problemen durch, während ein Grossteil der meist neuen Teams bei ihrem Langstrecken-Debüt der Distanz Tribut zollen und mehr oder weniger grosse Rückstände verzeichnen musste.
In der GT2-Klasse unterhielt der gewohnt enge Mehrkampf zwischen Porsche, Ferrari, Corvette und BMW die Massen an der wieder einmal gut besuchten Strecke in Florida. Corvette und Porsche eliminierten sich im Verlauf des Rennens allerdings markenintern im Kampf um das Podium. Beide Werks-Corvettes kollidierten zu Rennmitte vehement miteinander in der Boxengasse und verloren mehrere Runden bei den fälligen Reperaturen und Stop & Go´s. Der zu Rennbeginn sogar Dank des beherzten Einsatzes von Wolf Henzler führende Team Falken-Porsche verlor zu Rennmitte ein Rad, das so unglücklich von Jörg Bergmeister aufgesammelt wurde, dass der Deutsche daraufhin ebenfalls mit einem Reifenschaden an seinem Flying Lizzard Motorsport Porsche an die Box musste. Damit war der Weg frei für den roten Ferrari der Risi Competitione-Mannschaft von Gianmaria Bruni, Jamie Melo und Pierre Kaffer, die ihren zweiten Sebring-Sieg in Folge vor den beiden BMW der Rahal Letterman Racing Teams einfuhren. In der neu geschaffenen GTC-Porsche-Cup Kategorie gelang dem wieder in die Serie zurückgekehrten Alex Job Racing-Team ein überzeugender Dreifachsieg.
Die Ergebnisse des Rennens und weitere Fotos können im Rennbericht auf unseren Seiten eingesehen werden.
Verfasst von David Heimann. Veröffentlicht in Nürburgring Nordschleife (24h & VLN)
„Es steht uns eine fantastische Saison bevor“, ist sich Patrik Koziolek, der für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring zuständig ist, sicher. Auf der alljährlichen Pressekonferenz eine Woche vor dem Saisonauftakt in der Eifel wird Bilanz gezogen und eine Bestandsaufnahme gemacht. Ein schwieriges Jahr 2009 liege hinter uns, betont er weiter und trifft damit auch den Grundtenor seiner Gesprächsrunden. Die Wirtschaftskrise habe die populärste Breitensportserie Europas nicht so hart getroffen, wie vorerst vermutet und befürchtet wurde. Für 2010 sei man – unter anderem mit den neuen Sponsoren sowie der ausgebauten TV-Präsenz – daher guter Dinge.
Auch an der Nordschleife hat sich über den Winter viel getan. Noch immer sind die Bauarbeiten im Bereich Breitscheid in Gange. Dort wird eine Lärmschutzwand zu beiden Seiten der Strecke montiert, bis zum Saisonstart in sechs Tagen wird diese dann fertig gestellt sein. Auch eine neuerliche Abnahme durch die FIA soll noch durchgeführt werden. Sollte die Einstufung erfolgreich abgeschlossen werden, erhält der Nürburgring den „Grad 3“, wodurch auch GT1-Boliden – natürlich vorerst theoretisch – auf der Nordschleife fahren dürften. Darüber hinaus wird es für alle nun am Freitag vor dem Rennen Test- und Einstellfahrten auf der Grand-Prix-Strecke geben, wobei das Anmieten der Strecke durch ein Team weiterhin möglich sei.
Für die Fans rund um die Nordschleife und zuhause vor den Fernsehern wird 2010 einiges getan. Im vergangenen Jahr erhielt die DVB-T-Live-Übertragung Einzug, die großen Zuspruch fand. „Es führt kein Weg daran vorbei, den Service weiterhin anzubieten und ihn in der VLN zu etablieren“, weiß Robert Rust, Geschäftsführer der VLN. Dass nicht die komplette Nordschleife mit Kameras ausgestattet werde, bedaure er, doch das Engagement im DVB-T-Bereich soll trotzdem erweitert werden. Der WIGE Marketing GmbH gelang es indes, beim Deutschen Sportfernsehen D:SF 260 Sendeminuten für die Saison zu sichern. Insgesamt übertragen 29 Sender die zehn Saisonläufe in 105 Länder.
Anknüpfen möchte man derweil auch an die Rahmenevents wie das Tourenwagen-Revival im vergangenen Jahr. Durch den großen Erfolg dieser Veranstaltung wird es 2010 weiteres Rahmenprogramm geben. Neben einem zweiten Revival der ehemaligen DTM-Fahrzeuge am 25. September soll beispielsweise zum 50. ADAC Reinoldus Langstreckenrennen am 3. Juli die Sport Auto Drift Challenge in der Grünen Hölle gastieren. Ein großes VLN-Sommerfest ist beim darauffolgenden Lauf im Eifeldorf geplant. Mitte Oktober wird zudem die Formel Renault 2.0 am Nürburgring ihr Saisonfinale austragen. Doch auch die VLN selbst könnte in diesem Jahr mehr Zuschauer denn je anlocken, ist doch die Leistungsdichte an der Spitze so hoch wie nie.
Genau zu diesem Thema waren Dirk Adorf, Marcel Tiemann und Timo Bernhard zur Pressekonferenz geladen. „Das Feld ist insgesamt sehr ausgeglichen“, gibt Bernhard zu Protokoll, der zusammen mit Marcel Tiemann für Manthey unterwegs ist. „Wir haben mehrere Konkurrenten auf den Rennsieg, vor allem erachte ich Audi und BMW als starke Widersacher. Für die Fans wird es natürlich dementsprechend spannender.“ Adorf, der in diesem Jahr als Werksfahrer bei BMW unter Vertrag genommen wurde, spricht zunächst von der Erfüllung seines Traums: „Ich habe wirklich nicht mehr mit so einem Deal gerechnet und bin dementsprechend stolz. Der BMW ist das beste Auto, was ich bis jetzt gefahren bin. Wir haben selbst einen hohen Anspruch, nämlich das Podium, alles andere wäre auch falsch. Aber es wird natürlich schwierig, denn man gewinnt nicht im Vorbeigehen.“
„Ich bin in der Mannschaft kein Fremdkörper, als Fahrer werden wir sehr gut aufgenommen und eingebunden. Insgesamt herrscht ein hoher Teamgeist vor“, kann Adorf noch hinzufügen, ehe er das Wort an Marcel Tiemann übergibt. „Wir möchten natürlich an die Leistungen aus dem letzten Jahr anknüpfen“, so Tiemann. Der nicht mehr konkurrenzfähige RSR sei daher gegen den Neuankömmling 911 GT3 R eingetauscht worden. „Die ersten Rennen sind als Vorbereitung auf das 24-Stunden-Rennen sehr wichtig“, stellt er noch heraus, ehe er noch hinzufügt, was man mit Manthey Racing ohnehin in Verbindung bringt: „Wir werden darüber hinaus versuchen, immer auf das Podium zu fahren.“
Somit sind die Weichen für ein spannendes und ereignisreiches Rennjahr in der Eifel gelegt. Mit den neuen Sponsoren premio, uvex und Gran Turismo geht man gestärkt in die Saison. Darüber hinaus geht man mit dem Hybrid-Porsche neue, für die Zukunft möglicherweise relevante Wege. Es ist angerichtet.