Bentley beendet GT3-Programm
Der VW-Konzern streicht angesichts der Corona-Pandemie weitere Teile seines umfangreichen Motorsport-Programms. Nach Audi und Volkswagen erwischt es nun Bentley . Die britische Nobelmarke wird Ende 2021 den Support für die Continental GT3 evo-Modelle komplett einstellen. Schon im kommenden Jahr soll der Einsatz nur noch durch interessierte Kundenteams erfolgen. Das werksseitige Intercontinental GT Challenge-Programm mit dem Werksteam M-Sport, das schon im Juni wegen der Pandemie-Folgen ausgesetzt wurde, wird nicht wieder aufgenommen. Schon Ende diesen Jahres werden sämtliche 4 Werkspiloten – Jules Gounon, Maxim Soulet, Jordan Pepper und Seb Morris - freigestellt. Diese haben just am übernächsten Wochenende mit den 9h von Kyalami, dem diesjährigen IGTC-Finale, das seitens der britischen Marke nur noch über einen offiziell als Kundeneinsatz deklarierten 2-Wagen-Einsatz von M-Sport läuft, ihren letzten Einsatz.
Bentley hatte am 13. Dezember 2013 bei den Gulf 12 hours 2013 das Renndebüt seines Mitte 2013 vorgestellten GT3-Modells absolviert – genau 7 Jahre später endet nun am 12.Dezember 2020 in Kyalami die werksseitige Geschichte der GT3-Konstruktion. 2017 gelang der britischen Konstruktion ihr erster Erfolg mit dem Gewinn des Blancpain GT Serien Endurance Cup-Teamtitels. 2018 wurde die evo-Version des Continental GT3 dann an die Werks- und Kundenteams ausgeliefert. Diese errang mit dem Sieg bei den diesjährigen 12 Stunden von Bathurst ihren bis dato grössten Einzelerfolg.
Unter der Hand war zu vernehmen das eine eher bescheidene Erfolgsbilanz des kostenaufwändigen GT3-Programms nun die britischen Boliden beim VAG-Vorstand in Ungnade fallen lies. Die von M-Sport mit aufgebauten Chassis gehörten sowohl bei der Preiskategorie der Autos(ca. 700.000€) als auch bei den Einsatzkosten per Kilometer (ca 35€/km) zu den hochpreisigen GT3-Gefährten. Demzufolge waren die Absatzzahlen in der Einsatzgeschichte auch überschaubar. Ob die an die 30 gebauten Autos in der Lage waren ihre Entwicklungskosten und die Aufwendungen des laufenden Programms wieder einzuspielen darf daher bezweifelt werden.
Für die Piloten Maxim Soulet, Jordan Pepper und Jules Gounon geht es nicht zuletzt dank dieses Sieges mit intakten Titelchancen in das Finale. Das Trio liegt nur 3 Punkte hinter dem führenden Porsche-Duo Earl Bamber und Laurens Vanthoor. Den zweiten M-Sport-Bentley werden Sebastian Morris, Alex Buncombe und Oliver Jarvis steuern.
Kunden-Bentleys sind im Augenblick unter anderem bei den Kundenteams von K-Pax, CMR, Team Parker und T3 Motorsport im Einsatz. All diese Teams werden sich spätestens Ende nächsten Jahres (wahrscheinlich schon früher!) neue Einsatzgeräte suchen müssen.
Nach den nun bekannt gegebenen Kürzungen wird nun mit Sorge erwartet werden was bezüglich der weiteren VAG-Marken Porsche, Seat, Skoda und Lamborghini noch am Programmkürzungen über den Winter auf die Motorsportszene zukommt.