Der Stand des Lexus GT3-Projekts

Beim 24 Stunden Rennen am Nürburgring dieses gazoo_rcf.jpgJahres fehlte eine Konstruktion im Feld der GT3-Hersteller die eigentlich schon vor 3 Jahren angekündigt war: Lexus´ GT3-Version des RC-F, die die beiden Entwicklungsteams von Farnbacher Racing und Emil Frey Racing im Entwicklungsauftrag am Ring bewegen, fehlte genauso wie das Cup-Entwicklungsauto das Ring-Racing für den japanischen Kundensport der Marke am Ring ebenfalls in Entwicklung hat. Statt dessen brachte das umfangreich auftretende, umtriebige, aber von aussen etwas planlos agierend wirkende Gazoo Racing Team eine vom japanischen Tuner Tom´s extra für eine nicht unerhebliche Summe entwickelte Spezialkonstruktion für die SP-Pro-Klasse mit zum Ring (Foto), die nach diesem einmaligen Auftritt wohl im Museuum landen wird.

Gibt es für den RC-F noch eine GT3-Zukunft ? Wie sowohl unsere Kollegen von Dailysportscar.com in den vergangenen Tagen meldeten, als auch wir separat am Ring erfuhren, litt das Projekt zu Anfang seiner Entwicklungsphase unter einem zu optimistisch angegangenen Entwicklungsauftrag. Statt einer erfahrenen Entwicklungsmannschaft kümmerte sich zu Beginn eine kleine Projektgruppe junger Ingenieure um das ambitionierte Projekt. Der Wagen wurde zu Beginn nach dem Geist der ersten GT3-Generation als weitestgehend serienmässiges Fahrzeug entwickelt. Allerdings übersahen die engagierten Fachkräfte wohl das es heutzutage für eine wirksame Bop nicht ausreicht den Wagen an das untere Level des Performance-Korridors heranzubringen, sondern das heutzutage die Beschneidung der Leistungsparameter im Rahmen der BoP fest eingeplant werden muss. Daher fiel unter anderem der Motor zu leistungsschwach aus.

Während die Aerodynamik und das Fahrwerk des Wagens laut Aussage der Ringmannschaften schon weitestgehend den Rennanforderungen entsprechen, soll das Leistungsmanko nun mit einem Entwicklungsmotor für die 4 Entwicklungsteams – die beiden Ring-Mannschaften, das Super-GT-Team von LM-Corsa und die amerikanische Weather Tech-USCC-Mannschaft von Paul Gentillozzi – ausgebessert werden, wobei laut unseren britischen Kollegen dieser Motor noch nicht die finale Version darstellen wird, die im kommenden September zu den nächsten BoP-Tests der FIA in das Chassis eingepflanzt werden soll.

Zusätzlich sind die Personalkapazitäten in der Entwicklungsmannschaft nun aufgestockt worden und um einige der erfahrensten Ingenieure von Lexus ergänzt worden. Damit soll das GT3-Projekt ab Ende Sommer endlich offiziell nach den BoP-Tests wirklich als GT3 überall uneingeschränkt startberechtigt sein. Bis dahin hat zumindest die neu hinzugekommene amerikanische Mannschaft jegliche bislang geplanten Renneinsätze ausgesetzt, während am Ring schon zur nächsten Runde die Einsätze wieder aufgenommen werden.

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