Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Am vergangenen Osterwochenende startete das GT-Masters in seine fünfte Saison. Und was war das für ein Start! Vor einigen Jahren noch waren GT-Felder von über 30 Autos in Deutschlands Rennszene undenkbar. Beim Saisonauftakt in Oschersleben standen gar 40 Autos parat. Das ganze live im TV übertragen (für Patrick Simon als Kommentator gab es bei uns im fachkundigen Forum durchweg gute Noten) und vor Ort von etwa 15.000 Besuchern besucht – das hatte was. Zudem liess das von deutschen Top-Teams und einer internationalen Top-Pilotenriege aufgebaute Feld durchweg keine Wünsche offen. Die Hochklassigkeit der Piloten unterstrichen diese eindrucksvoll, als sie es in Lauf 1 schafften alle 38 Boliden ohne Karambolage durch die ersten Kurve zu lancieren. Der Autor dieser Zeilen sah endlich seinen jahrzehntelang währenden Traum von einer deutschen Top-GT-Meisterschaft realisiert - und ist nun seit vier Tagen beschäftigt sein breites Grinsen irgendwie abzulegen...
Genug der Gefühlsduselei: kommen wir zu den Fakten des Wochenendes.
Mit 40 Autos im Qualifying und 38 bei den beiden Rennen wurde der bisherige Teilnehmerrekord regelrecht pulverisiert. Der stammte aus dem Jahr 2007 und verzeichnete beim Saisonfinale in Hockenheim im Rahmen der DTM je 30 Autos.
12 Wagenmodelle von acht Herstellern sorgten für Markenvielfalt pur. Gleich vier Modelle debütierten in der Motorsport Arena Oschersleben im deutschen Championnat: der vielbeachtete Mercedes SLS AMG GT3, der Lamborghini LP600+, der Ferrari F458 GT3 und der F458 Challenge. Letzterer war allerdings ein Noteinsatz. Der GT3-Ferrari von Oliver Mayers Sohn Maximilian Mayer und Maximilian Görz war schlicht noch nicht zur Auslieferung bereit, so das man beim ADAC um den Einsatz des flügellosen Challenge-Autos bat, der auch prompt bewilligt wurde.
Gleich vier neue Sieger gab es zu registrieren. Mit Dino Lunardi und dem DTM- und GT1-erfahrenen Alexander Margaritis sowie den beiden Stuck-Brüdern standen alle vier Siegfahrer jeweils zum ersten Mal auf dem GT-Masters-Treppchen ganz oben. Margaritis sorgte für den erste Podium eines griechischen Piloten in der deutschen Top-GT-Serie. Mit dem Alpina-Piloten Lunardi stieg zum dritten Male ein Franzose auf die oberste Stufe eines GT-Masters-Podiums.
17. Sieg für Reiter Engineering mit der nun schon dritten Evolutionsstufe des Gallardo GT3. sechster Sieg für den Alpina B6 GT3 im deutschen Championnat. Mit den B6, von dem Alpina laut Angaben von Andy Bovensiepen fünf Autos aufgebaut hat, fuhr mit Engstler Motorsport nun schon das dritte Team einen Masters-Sieg ein.
Siebtes und achtes Podium für Jens Klingmann. Der Abt Sportsline-Pilot, der übrigens 2009 für den ersten Sieg des Alpinas mit verantwortlich zeichnete, arbeitet sich in der Podiumsstatistik kontinuierlich nach vorne.
Reiter (36.tes Podium), Callaway Competition (22.tes) und Abt (21.tes) bauten ihre Erfolgsstatistiken weiter aus. Viertplaziertes Team in dieser Liste ist Mühlner Motorsport mit 16 Stockerln. Der Audi R8 LMS GT3 erzielte die Podien Nummer 32 und 33. Damit bleiben noch sieben Podien, um den bislang erfolgreichsten Wagen, den Lamborghini Gallardo GT3, einzuholen.
Vierte Pole für Frank Kechele. Damit ist der 25-jährige Nördlinger hinter Peter Kox (6) und Christopher Haase (5) der drittbeste Qualifikant der deutschen Meisterschaft. Das er dem gesammelten Feld dabei wieder einmal eine halbe Sekunde aufdrückte, spricht angesichts der Leistungsdichte der Meisterschaft für sich.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Sonstige GT
Auch die zweite Runde der Brasilianischen GT-Meisterschaft wird in Sao Paulo ausgetragen - diesmal jedoch anstatt auf der permanenten Rennstrecke von Interlagos (Bild) auf dem 4,180 Kilometer langen Anhembi-Stadtkurs. Die GT Brasil wird dort am 30.04./01.05. gemeinsam mit der amerikanischen Indycar-Serie zu Gast sein. Eine Eigenheit des erst seit 2010 benutzten Circuito do Anhembi ist die Lage der Boxenstrasse, welche nicht an Start und Ziel entlang führt, sondern erst nach Kurve 4 beginnt.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in VdeV Serien
Von 29.04. bis 01.05. werden die drei Langstreckenserien der VdeV auf den Circuit Bugatti ihre zweite Saisonrunde austragen. Auf den Programm steht für Endurance Proto, Endurance GT/Tourisme und Historic Endurance je ein vier-Stunden-Rennen. Für den am Samstag stattfindenden Lauf der Endurance GT/Tourisme sind 38 Autos genannt. Fast zwei Drittel des Feldes wird aus Porsches bestehen, deren stärkste Konkurrenten einmal mehr der Visiom-Ferrari, der Ruffier Racing-Lamborghini sowie drei Mosler MT900 GT3 sein werden.
Am Sonntagvormittag starten die Historischen Rennwagen: Neun Prototypen der Baujahre 1964 bis 1976 treffen auf 18 GT, darunter mit elf Fahrzeugen wiederum mehrheitlich Porsche. Den Abschluss des Wochenendes bilden am Sonntagnachmittag die Prototypen - gemeldet sind 31 Wagen (17 Norma, sechs Ligier, drei Wolf sowie fünf Bioracing BRS 4,0).
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Während hierzulande das Medieninteresse der Sportwagenfans sich auf den Auftakt des GT-Masters in Oschersleben konzentrierte, blickte der Rest der Sportwagenwelt an diesem Wochenende nach Le Mans, wo es beim erstmals wieder eingeführten Testtag zum ersten Aufeinandertreffen der Flotten der diesjährigen LMP- und GT-Fahrzeuge kam. Dieses erwies sich als passabler Appetithappen für die 79.te Ausgabe des 24h-Klassikers, die am 12.-13. Juni an der Sarthe stattfinden wird. Am Ende der beiden Sessions des Tages befanden sich fünf der Dieselboliden des Audi Sport Team Joest und von Peugeot innerhalb einer halben Sekunde wieder. Die schnellste Zeit markierte dabei der R18 von McNish, Kristensen & Capello mit einer 3:27,687. Der schnellste Peugeot 908 von Sarrazin / Davidson / Montagny lag gerade mal knapp 0,2s dahinter. Das lässt für den Klassiker im Sommer einen hochspannenden Schlagabtausch erwarten.
Zwar war Audi im direkten Vergleich mit Peugeot von den Zeiten her etwas besser aufgestellt - alle R18 blieben unter der 3:28´er Marke; der langsamste Peugeot wurde mit einer 3:32,5 gestoppt - jedoch sollte ohne Hintergrundinfos zu den detaillierten Testprogrammen der einzelnen Autos das Ergebnis nicht überinterpretiert werden. Hingegen dürfte das leidige Thema Diesel vs. Benziner in diesem Jahr erneut aufs Tableau kommen: Schnellster Benziner war mit einer 3:36,5 die Mannschaft von Henri Pescarolo. Während im Vorjahr die LMP2 noch auf 3:32´er Zeiten kamen liegen heuer erneut knapp 10s zwischen den beiden Motorenkonzepten. Zwar krankten die beiden Aston Martin AMR-One erneut an Motorenproblemen, doch ob sie mit ihrem neuen Motorenkonzept in die Phalanx der Diesel vorgestossen wären, darf bezweifelt werden. Nachdem der ACO im Winter zu wiederholten Male die Angleichung der Leistungsdifferenz zwischen Dieseln und Benzinern verkündet hat, hat man nach dem Testtag erneut die leidige Diskussion an der Backe. Nun bleibt abzuwarten, wie der französische Verband reagiert und ob man dabei Audi und die 908 mit den selben Handicaps belegt. Hinter dem Pescarolo erzielten übrigens die beiden Rebellion Racing-Lola-Toyotas sowie der schnellste Oak Racing-Pescarolo die schnellsten LMP1-Zeiten.
Bei den LMP2 wurden der Signatech-Oreca und der Werks-Oreca annähernd gleich schnell mit 3:43´er Zeiten gestoppt. Der Zytek von Greaves Motorsport sowie der Pecom Racing-Lola von Pierre Kaffer und seinen Kollegen folgten dahinter. Die LMP2 haben genau jene 10s gegenüber letztem Jahr eingebüsst, die der ACO die Wagen auch langsamer haben wollte. Im Verlauf des Rennwochenendes dürfte die 3:40´er Marke in Blick kommen. Einen einmaligen Gastauftritt gaben die drei Formula Le Mans-Autos von JMB, Genoa und Hope Pole-Vision, die mit 3:58´er Zeiten knapp vor den GTE rangierten. Hope Pole-Vision dürfte am FLM mehr Spass gehabt haben als am neuen Hybrid-Oreca, der genau wie der Rangoni/Mik Corse-Hybrid-Zytek noch an Kinderkrankheiten laborierte.
Bei den GTE setzte sich für das Team von Horst Farnbacher der Aufwärtstrend mit dem neuen F458 und den Hankook-Reifen fort. Während beim GT-Masters Debüt des F458-GT3 die dort verwendeten Michelin-Pneus sich als Schwachstelle des neuen Autos erwiesen, funktionierten die Hankook-Gummis am GTE tadellos und katapultierten die Truppe dort mit einer 3:59,955 zur Klassen-Bestzeit. Eine halbe Sekunde dahinter musste sich der AF Corse-458 von Bruni / Fisichella / Vilander einreihen. Dahinter folgte der schnellste BMW, der Luxury Racing-F458 und die beiden Porsche von IMSA-Performance und Felbermayr-Proton.
Ihr offizielles Debüt lieferten die beiden Jetalliance Racing-Lotus Evoras ab, bei denen die Zeiten allerdings aufgrund der späten Fertigstellung der Autos noch nicht aussagekräftig waren. Mit einem Top-Level von 4 Minuten bei den Rundenzeiten liegen die GTE/GT2 im Vergleich exakt auf Vorjahresniveau.
Schnellster GTE-Am war die Larbre Competition-Corvette, die allerdings mit Milner / Beretta / Magnussen / Gavin keinen Amateur-Piloten an Bord hatte, sondern nur als Trainingslager für die Corvette-Werkspilotencrew fungierte. Zweitschnellster Am-Wagen war der Porsche aus dem selben Rennstall.
Zum nächsten Aufeinandertreffen der Le Mans-Autos kommt es in zwei Wochen bei den 1000km von Spa-Francorchamps, wo die beiden Felder der Le Mans Serie und des Intercontinental Le Mans Cup mit insgesamt 60 Wagen zu ihren jeweils zweiten Läufen antreten werden.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Britische GT
Nach ihrem Pech beim Rennen am Vormittag, als der Motor des Scuderia Vittoria-Ferrari F458 nach dem Boxenstopp mehrmals wieder abstarb, hielten sich Michael Lyons / Charles Bateman beim zweiten Lauf der British GT in Oulton Park schadlos: Sie bekamen nach 32 Runden als Erste die Zielflagge. Die weiteren Podestplätze holten David Jones / Godfrey Jones (Preci Spark-Mercedes SLS; +21,633s) und Michael Guasch / Matt Bell (United Autosports-Audi R8 LMS; +30,411s). Auf den Rängen 4 und 5 landeten die beiden Trackspeed-Porsche 911 GT3 R von David Ashburn / Richard Westbrook (+36,125s) und Gregor Fisken / Tim Bridgman (+45,222s). Den GT4-Klassensieg holten Josh Wakefield / Jake Rattenbury (Century Motorsport-Ginetta G50) vor den beiden Werks-Lotus Evora.
In der GT3-Punktetabelle führen Ashburn / Westbrook mit 37 Zählern vor Lyons / Bateman (33), Guasch / Bell (33) und Jones / Jones (28). Die nächste Runde der Serie steht Mitte Mai in Snetterton auf dem Programm.
Auch der montägliche zweite Lauf der Französischen GT-Meisterschaft in Nogaro brachte einen Erfolg für eine Porsche-Besatzung: Anthony Beltoise / Laurent Pasquali (Pro GT by Almeras-911 GT3 R) siegten vor Stephane Ortelli / David Hallyday (Team Audi France-Audi R8 LMS; +2,919s), den beiden Graff Racing-Mercedes SLS von Renaud Derlot / Gerard Tonelli (+4,684s) und Olivier Panis / Eric Debard (+5,064s). Auf den Rängen 5 bis 7 kamen Jean-Luc Beaubelique / Ludovic Badey (Sofrev ASP-Ferrari F458 GT; +5,259s), Julien Piguet / Jean-Claude Lagniez (Cine Cascade-Lamborghini Gallardo; +6,173s) und Arthur Bleynie / Romain Brandela (Alpina Watches-BMW Z4; +6,362s) ins Ziel. Die Vortages-Sieger Patrick Bornhauser / Laurent Groppi (Larbre Competition-Porsche 911 GT3 R) konnten in diesem Rennen nicht punkten.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Britische GT
Der Vorjahres-Champion in der GT3-Kategorie David Ashburn und sein neuer Co-Pilot Richard Westbrook (Trackspeed-Porsche 911 GT3 R; Bild) gewannen das erste Rennen der Britischen GT-Meisterschaft in Oulton Park. Mit auf das Gesamt-Podium stiegen Michael Guasch / Matt Bell (United Autosports-Audi R8 LMS; +1,528s) sowie Andrew Howard / Jonathan Adam (Beechdean Motorsport-Aston Martin DBRS9; +28,961s).
Platz 4 ging an Hector Lester / Allan Simonsen (Rosso Verde-Ferrari F430 Scuderia; +29,362s) vor David Jones / Godfrey Jones (Preci Spark-Mercedes SLS; +41,753s). Die von der Pole gestarteten Michael Lyons / Charles Bateman (Scuderia Vittoria-Ferrari F458; +43,353s) kamen nach technischen Problemen beim Boxenstopp nur auf Rang 6. In der GT4-Wertung siegten Peter Belshaw / Marcus Clutton (ABG Motorsport-KTM X-Bow).
Die Titelverteidiger Patrick Bornhauser / Laurent Groppi (Larbre Competition-Porsche 911 GT3 R) gewannen den sonntäglichen Lauf der Französischen GT-Meisterschaft in Nogaro vor Olivier Panis / Eric Debard (Graff Racing-Mercedes SLS; +5,789s) und Anthony Beltoise / Laurent Pasquali (Pro GT by Almeras-Porsche 911 GT3 R; +6,178s). Rang 4 belegten Julien Piguet / Jean-Claude Lagniez (Cine Cascade-Lamborghini Gallardo; +36,105s) gefolgt von Jean-Claude Police / Laurent Cazenave im zweiten Pro GT by Almeras-Porsche (+59,523s) sowie Olivier Pla / Gabriel Balthazard (Sofrev ASP-Ferrari F458 GT; +1:08,068). Renaud Derlot / Gerard Tonelli (Graff Racing-Mercedes SLS), beim Saisonauftakt in Ledenon noch Doppelsieger, wurden diesmal nur Neunte.
Eric Debard (Graff Racing-Mercedes SLS; 1:39,516) holte die Pole für das Sonntags-Rennen der Französischen GT-Meisterschaft in Nogaro. Rang 2 in der Superpole-Session ging an David Hallyday (Team Audi France-Audi R8 LMS; 1:39,945) vor Renaud Derlot (Graff Racing-Mercedes SLS; 1:40,000), Patrick Bornhauser (Larbre Competition-Porsche 911 GT3 R; 1:40,151) und Arthur Bleynie (Alpina Watches-BMW Z4; 1:40,250). 22 Mannschaften nahmen am Qualifying teil.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Britische GT
Die Qualifyings für die beiden Läufe der Britischen GT-Meisterschaft am Ostermontag in Oulton Park brachten je eine Pole für Ferrari und Porsche. Beim ersten Saison-Rennen der Serie werden der Scuderia Vittoria-Ferrari F458 (im Bild, rechts) von Michael Lyons / Charles Bateman (1:38,757) und der Trackspeed-Porsche 911 GT3 R von David Ashburn / Richard Westbrook (1:38,924) in der vordersten Reihe des 25 Wagen starken Feldes stehen. Von den Positionen 3 bis 5 starten David Jones / Godfrey Jones (Preci Spark-Mercedes SLS; 1:39,088), Michael Guasch / Matt Bell (United Autosports-Audi R8 LMS; 1:39,883) sowie Andrew Howard / Jonathan Adam (Beechdean Motorsport-Aston Martin DBRS9; 1:40,583).
Die Pole für Lauf 2 holte Richard Westbrook (1:36,505) vor Allan Simonsen (Rosso Verde-Ferrari F430 Scuderia; 1:37,156), Bateman (1:37,235), Bell (1:37,562) und Adam (1:37,956). Die in der GT3-Kategorie zum Einsatz kommenden Ginetta G55 hatten bislang noch deutlichen Rückstand auf die Top-Zeiten.