Die Katze ist aus dem Sack: Martin Shorts Rollcentre Team wird in der kommenden Saison mit Unterstützung seines Hauptsponsors Deutsche Bank X-Markets statt der zum Verkauf stehenden Radicals einen der neuen Pescarolo LMP1 in der Le Mans Serie und an der Sarthe einsetzen. Das haben Martin Short und Henri Pescarolo am gestrigen Donnerstag nach einem 2-tägigen Meeting beider Teamchefs offiziell bekannt gegeben. Damit ist klar, dass in der LMP1-Klasse zumindest zwei der neuen französischen Chassis antreten werden.
Short kauft im Rahmen des ausgehandelten Deals Pescarolo einen seiner existierenden Wagen ab, der mit dem neuen LMP1-konformen Monocoque, einer neuen Crashbox und dem überarbeiteten Bodywork nach 2007er Spezifikation ausgerüstet wird. Rollcentre wird so zum #1-Kundenteam von Pescarolo, die an ihrem Chassis die Entwicklungsarbeit betreiben und Rollcentre in möglichst kurzen Zeitabständen davon profitieren lassen wollen. Die Pressemitteilung von „Shorty“ lässt keinen Zweifel an dem Vertrauen, das er Henri bezüglich der getroffenen Vereinbarung entgegen bringt. „Wir wissen genau, was wir für einen Wagen bekommen – effektiv ein ausgetestetes Chassis das zweimal in Folge um ein Haar Le Mans gegen die Audis gewonnen hätte und in der hiesigen Saison in der LMS ungeschlagen ist. Henris Erfahrungsschatz bezüglich der Vorbereitung eines LMP1 für Sportwagenrennen oder Le Mans ist unglaublich verblüffend. Es gibt kein Detail auf das er nicht mit einer Antwort dienen kann, wie viel Verbesserung oder Verschlechterung das für die Rundenzeiten oder Geschwindigkeiten in Le Mans bedeutet. Er hat sich an seinen Wagen über alles Gedanken gemacht, was wir auch z.B. an den Dallaras entdeckt haben, und der Grad der Vorbereitung seiner Wagen für LM ist einfach unglaublich professionell. Ich wusste danach: Das ist der Mann, von dem ich ungesehen ein LMP-Chassis kaufen würde.“
Der Plan ist nun, dass Rollcentre bis Mitte Februar den kompletten Wagen mit dem Monocoque-Chassis #2 erhalten wird, um einen Test in Paul Ricard und einen anschließenden Einsatz März 2007 in Sebring absolvieren zu können.
Im Vorfeld des letzten Laufes der diesjährigen ALMS-Saison in Laguna Seca hat Porsche Motorsport nun bestätigt, dass man auch die kommende Saison 2007 weiter mit Penske Motorsports bestreiten wird. Zum Einsatz kommen wird der neue, weiterentwickelte RS Spyder, welcher in Paris der Öffentlichkeit präsentiert wurde.
"Mit seiner Erfahrung und seiner Professionalität hatte Penske Motorsports großen Anteil daran, dass wir die Ziele, die wir uns für diese Saison gesetzt haben, erreichen konnten“, lobte Porsche-Motorsportchef Hartmut Kristen seinen amerikanischen Partner. Welche Fahrer im nächsten Jahr bei Penske zum Einsatz kommen werden, ist zurzeit noch offen. Penske hatte dieses Jahr vergeblich versucht, einen seiner eigenen Fahrer in den RS Spyder zu setzen. Ob er nächstes Jahr die Möglichkeit dazu hat, wird sich zeigen.
Allem Anschein sieht es danach aus, dass sich die Penske RS Spyder auch im kommenden Jahr nur auf die ALMS konzentrieren werden. Der Trip nach Le Mans wird wohl auch 2007 nicht im Terminkalender stehen. (Photo: Porsche AG)
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Radical Cups
Die Organisatoren des Radical Race Cups blicken auf eine erfreuliche Saison zurück. Und die Weichen für die Saison 2007 werden schon gestellt. Hier verspricht man sich deutlich mehr Competition.
Im Radical RaceCup 2007 wird mit einem deutlich grösseren Starterfeld gerechnet. Der Kroate Zeljko Markovic, dessen Debüt beim Saisonfinale erfolgte wird hinzukommen, Behler, Ledur werden mit einem dritten Fahrer zwei zusätzliche Fahrzeuge einsetzen. Radical Deutschland rechnet mit einer grösseren Anzahl von Wechslern aus anderen Serien.
Man bietet zudem einen Rookie-Lehrgang am 3./4. November in Hockenheim und einen Testtag für interessierte Teams am 3. November in Hockenheim an.
9 GT1, 13 GT2 und der Vertigo in der G2-Klasse – daraus besteht die Nennliste für den vorletzten Lauf der FIA-GT-Meisterschaft auf dem Adria Circuit bei Venedig. Das Ende der europäischen Saison wird auf dem engen 2702m langen Kurs vor den Toren Venedigs ausgetragen. Schon im Vorfeld war über die Location, die als Ersatz für das abgesagte Stadtrennen in Bukarest in den Kalender rutschte, nichts Aufmunterndes von den Piloten zu erfahren – „zu eng und zu langsam für die GT1“, so lautet der einstimmige Tenor. Man wird sehen wie sich die PS-starken Boliden auf dem Kurs, der nicht einmal in der italienischen GT-Meisterschaft Verwendung findet, aussortieren werden.
Bei den Nennungen sind lediglich die üblichen Verdächtigen zu erwähnen. Für die mit nun 9 Punkten in der GT1-Fahrerwertung führenden Maserati-Piloten Michael Bartels und Andrea Bertolini ist dies der erste Matchball, um auch die Fahrerwertung unter Dach und Fach zu bringen. Das gleiche gilt in der GT2-Wertung für die AF-Corse-Piloten Bobbi/Melo, die 12 Punkte Vorsprung auf ihre Teamkollegen Salo/Aguas haben. Erwähnenswert bei den deutschsprachigen Teams: Neben dem Siegerteam des letzten Rennens Zakspeed (nun 3 Pole-Positions durch Jarek Janis), Race Alliance und Vitaphone wird Waiblinger Motorsport mit dem zuletzt immer stärkeren Murcielago wieder mit Unterstützung von Peter Kox (neben Ben Leuenberger und Christophe Bouchut) in Italien antreten. Mit dem Edil Cris Racing Team gibt in der GT2-Klasse eine weitere italienische Ferrari F430-Mannschaft in der FIA-GT ihr Debüt. Das deutsche Team Felbermayr-Proton wird in der GT2-Klasse wieder den Ruf als stärkstes Porsche-Team gegen die Ferrari-Allmacht zu behaupten versuchen. Das Rennen und alle Sessions können am Wochenende auf den Seiten von MST per Online-Zeitenmonitor verfolgt werden.
Verfasst von Henning Stubbe am . Veröffentlicht in BeNeLux-GT
Beim vergangenen Rennen in Spa konnte sich die Truppe von SRT Racing (Bild rechts, Quelle: SRT) durchsetzen und so die Tabellenführung in der Klasse 1 übernehmen. Die Corvette C5R von Heylen / Bouchut mit der Startnummer 19 gewann zwar das Rennen, war allerdings in der Klasse der Gaststarter unterwegs. Nun führt man mit einem Vorsprung von neun Punkten, wird aber höchstwahrscheinlich den Titel nicht verteidigen können: Wie vor kurzem aus einer Pressemitteilung bekannt wurde, wird das Team um Patrick Selleslagh statt in Zolder am Start zu sein, am Finale der FFSA-GT in Magny Cours teilnehmen. Somit müsste die Konkurrenz von GLPK schon ausfallen, damit SRT die Meisterschaft verteidigt.
Auch im Jahr 2007 wird man nicht mehr an der Belcar teilnehmen, sondern in der Französischen Meisterschaft fahren. Bei den Läufen der FFSA-GT am kommenden Wochenende in Le Mans greift bei SRT ausserdem Guino Kenis ins Steuer. Der Gesamtdritte vom Racing Festival (in einem Mosler MT900R) hatte schon vor einiger Zeit in Zolder die C5R getestet und war begeistert.
Martin Shorts Rollcentre Team verabschiedet sich von den Radicals, um in der nächsten Saison wieder in die LMP1-Klasse aufzusteigen In einem offiziellen Statement hat Short dies nun bekannt gegeben und dabei recht versöhnliche Worte für die Trennung von Radical gefunden. „Die Wagen waren von Anfang an sensationell. Die Pace der Radicals braucht nicht hinterfragt zu werden. Unser erster Wagen hat bis auf ein Rennen alle, an denen er teilgenommen hat, mindestens ein Mal angeführt. Zwei Mal konnten wir damit vom Ende des Feldes bis nach ganz vorne stürmen. Der SR9 war sehr einfach abzustimmen, sehr reifenschonend zu fahren und mit der Judd-Motoren auch sehr sparsam beim Sprit. Die Haupthinderungsgründe, die in dieser Saison beim Anlasser und bei den Getriebeteilen zu suchen waren, haben wir eigentlich nun fixiert. Wir haben immer noch das Gefühl, hier nicht das volle Potential freigelegt zu haben, aber unsere Hauptsponsoren (Deutsche Bank X-Markets) wollen uns im nächsten Jahr gerne in der LMP1-Klasse aktiv sehen und hier haben sich einige aufregende Möglichkeiten ergeben. Daher wollen wir beide Wagen nun im Paket verkaufen.“
Martin Shorts Team hat nun nach Jarama die noch fehlenden Teile zur Komplettierung des zweiten Wagens erhalten, der eigentlich schon in Le Mans fertig sein sollte. Nun werden beide LMP2 im Paket verkauft, mit der zusätzlichen Option, dass Rollcentre den Renneinsatz beider Chassis im kommenden Jahr für die neuen Kunden übernehmen könnte. Shorts Team hatte eigene Modifikationen an den SR9 vorgenommen, die zum Beispiel über keramikbeschichtete Auspuffanlagen verfügen. Was die LMP1-Option anbelangt: dort schiessen nun die Spekulationen ins Feld - angeblich steht die Bekanntgabe des neuen Deals in der kommenden Woche unmittelbar bevor.
69 Punkte Vorsprung in der Gesamtwertung haben Bruno Hernandez / Soheil Ayari (Oreca-Saleen S7R) vor den Rennen der Französischen GT-Meisterschaft am 14./15.10. in Le Mans. Schaffen es ihre Verfolger Markus Palttala / Pertti Kuismanen (PSI-Corvette C6R) dort nicht, zumindest neun Zähler mehr als die Tabellenführer zu erreichen, wäre der Titelkampf bereits eine Runde vor Saisonschluss entschieden. Bei der Veranstaltung in Le Mans ist die DTM der „Headliner“ - die 32 für die beiden Läufe der FFSA-GT-Kategorien GT1 und GT2 gemeldeten Autos werden in der Gunst der Fans wohl mindestens genauso hoch wie die Silhouetten-Wagen aus Deutschland stehen.
Das Team PSI holt sich für seine zweite Corvette Verstärkung: Als Besatzung für die C5R werden mit Sebastien Dumez / Jean-Luc Blanchemain zwei in der Französischen Meisterschaft erfahrene Piloten an den Start gehen. Unter den zwanzig GT1-Autos im vorläufigen Entry finden sich keine großen Überraschungen – der geplante Einsatz eines Care-Ferrari F550 mit neuer, langlebigerer Motorversion als zweites Fahrzeug von Larbre war bereits Gegenstand einer GT-Eins-Newsmeldung.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in GT-Open
Nach der fünften von sechs Saisonveranstaltungen der International GT-Open-Serie haben Lucas Guerrero / Jose Perez Aicart (Escuderia Bengala-Mosler MT900R) ihren Vorsprung in der Gesamtwertung ausgebaut: Sie führen mit 146 Zählern vor Michele Bartyan (Playteam-Ferrari F430, 124) und Paolo Ruberti (Edil Cris-F430, 115).
Über die Ergebnisse des Spain GT-Open wurde bereits in den Newsmeldungen zu den Läufen der Spanischen GT in Valencia kurz berichtet (Rennen 1 / Rennen 2) - das Bild links zeigt die Sieger des ersten Laufs Pasini / Mediani (Victory Engineering-Ferrari F430).
Die Entscheidung um den GT-Open-Titel fällt am 11. und 12. November wiederum in parallen Rennen mit der GT Espana in Barcelona.
Das im belgischen Spa-Francorchamps ansässige Mühlner Motorsport Team brachte seine beiden Porsche 997 aus dem Porsche Supercup beim achten Lauf zur Deutschen Langstrecken-Meisterschaft auf dem Nürburgring an den Start. Nach dem Saisonfinale Anfang September in Monza waren die beiden Porsche 911 GT3 Cup für den Einsatz auf der Nürburgring Nordschleife umgebaut worden. Heinz-Josef Bermes fuhr als Doppelstarter auf beiden von der Basler Securitas Versicherung unterstützten Porsche. Im Fahrzeug mit dem blau-schwarzen Design (Startnummer 9) wurde er von Ulf Karlsson (Schweden) und Peter Venn (England) unterstützt. Das rot-schwarze Fahrzeug mit der #8 teilte er sich mit dem Profirennfahrer Christian Menzel.
Karlsson konnte im Rennen in der Wertungsklasse H die Führung übernehmen und fuhr ein starkes Rennen, bevor er zum Schlussturn an Doppelstarter Bermes übergab, der dann den ersten Klassensieg eines Porsche 997 GT3 Cup in der Deutschen Langstreckenmeisterschaft nach Hause fuhr. Menzel schaffte es trotz der Schäden in Folge eines Unfalls im Karussell den zweiten Platz zurückzuerobern und machte damit den Doppelsieg des Mühlner Motorsport Teams in ihrem ersten Rennen mit dem Porsche 997 GT3 auf dem Nürburgring perfekt.
Teamchef Bernhard Mühlner zeigte sich nach dem Rennen zufrieden mit dem ersten Einsatz der Fahrzeuge ausserhalb des Porsche Supercups: „Wir haben nicht nur in unserer Klasse sondern in der gesamten Wertungsgruppe einen Doppelsieg eingefahren. Unser „Neuzugang“ Peter hat in seinem ersten Rennen mit einem Porsche einen Superjob gemacht und Ulf ist einen sehr starken Mittelturn gefahren. Juppy ist trotz der Doppelbelastung sogar in seinem zweiten Turn noch schneller unterwegs gewesen als im ersten und Christian hat mit der super schnellen Rundenzeit das Potential unserer Porsche aufgezeigt. Wir hatten kein einziges technisches Problem und außer dem Unfall ist alles perfekt gelaufen. Unsere beiden Porsche haben ihre Standfestigkeit bewiesen, das macht Mut für die Teilnahme an den 24-Stunden von Bahrain und Dubai.“
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Britische GT
Das britische LNT-Team wird bei der in zwei Wochen anstehenden Joint-Venture-Runde der britischen und französischen GT-Meisterschaft in Magny Cours einen zweiten Panoz einsetzen. Wie Pilot Richard Dean unseren Kollegen von Dailysportscar erläuterte, will man die Gelegenheit nutzen, um zum einen den Wagen potentiellen interessierten Kunden vorzuführen und zum anderen einen weiteren Reifenvergleich durchführen zu können. In der britischen GT-Meisterschaft läuft der dortige Stammwagen von LNT mit den Piloten Hines / Kimber-Smith auf Avon-Einheitsreifen. In der LMS ist man erfolgreich auf Pirellis unterwegs (2 Klassensiege in der abgelaufenen Saison), die man nun auch beim Wagen von Tomlinson / Dean in Magny Cours verwenden wird, da der zweite Wagen dort im Feld der Französischen GT genannt werden wird. Schließlich plant man auch im Rahmen der Spanischen GT in Barcelona in drei Wochen einen Einsatz, wo man Dunlop-Reifen verwenden würde.
LNT ist nicht nur das europäische Einsatzteam der Panoz Esperante (das Team von Lawrence Tomlinson besitzt selber drei Chassis) sondern auch der offizielle Europa-Importeur. Die Erfolge in der LMS und der Klassensieg in Le Mans in diesem Jahr haben auch in den nationalen Meisterschaften in Frankreich und Spanien ein konkretes Kundeninteresse geweckt. Die Möglichkeit, im nächsten Jahr mehr der martialisch klingenden amerikanischen GT2 als Konkurrenten der F430 und Porsche 997RSR zu erleben, ist daher nicht so abwegig. Auch in der ALMS gibt es konkrete Pläne von Esperate-Kundenteams.