Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Am gestrigen Tage haben die ersten offiziellen Sessions zur 93. ten Ausgabe des 24 Stunden Rennen von Le Mans begonnen. 62 Autos sind dieses Jahr zum Rennen zugelassen. Das Feld besteht aus 62 Wagen: 21 Hypercars bzw. LMDh, 17 Oreca 07-Gibson LMP2 und 24 LMGT3. In der Hypercar-Klasse starten neben den 19 regulären WEC-Teilnehmern 2 weitere Cadillac der teams Wheelen und WTR, so daß insgesamt 4 Cadillac, 4 Porsche, 3 Ferrari und je 2 Alpine, Aston Martin, BMW, Peugeot und Toyota am Start stehen.
Unter den 17 LMP2 der Oreca-Markenpokal-Klasse dominieren die ELMS-Teilnehmer. In der LMGT3 kommen zu den 19 WEC-Teilnehmern die Einladungs-Entrys von AWA Racing Corvette, Iron Lynx und Manthey Racing sowie je ein Ferrari von Kessel Racing,, und Richard Mille-AF Corse hinzu, so daß hier 5 Ferrari, je 3 Porsche, Corvette und Mercedes AMG GT3 sowie je 2 Aston Martin, BMW, McLaren, Lexus und Ford Mustang sich um den Klassensieg balgen werden.
In der gestern ausgefahrenen Qualifikation für die Hyperpole gab es bereits erste Überraschungen: Cadillac Pilot Alex Lynn gelang die Bestzeit während die favorisierten Ferrari bis maximal auf P3 vorstießen. Hingegen verpasste Toyota mit einem Fahrzeug den Einzug in die Pole-Session und Porsches schnellstes Fahrzeug wurde gar wegen Untergewichts disqualifiziert.
Daß die Ferrari in Le Mans angesicht der dortigen Sonder-BoP nicht so überlegen wie bisher sind verdeutlichen auch die Rundenzeiten des Testtags am vergangenen Sonntag (dankenswerterweise wieder zusammengetragen von Timo Schumacher – siehe Grafik links ) . Dort gelang Toyota zumindest die Bestzeit. Allerdings wird deutlich das auch in diesem Jahr der Weg zum Sieg wieder über die Ferrari führt, die zuerst mal geschlagen werden müssen. Keinen klaren Favoriten gab es dagegen bei den LMP2-Teams während bei den GT3-Mannschaften ein leichter Vorteil für die Lexus- und Ferrrai-Mannschaften zu erkennen ist, die allerdings ihren Vorteil erst einmal über die Distanz bringen müssten. Schwer wird es hingegen für die Corvettes die ein offensichtliches Speed-Manko haben.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Ferrari hat sich bei den 6h von Spa-Francorchamps 2025, dem vor einer Woche abgehaltenen dritten Lauf der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft auch von einer erneuten BoP-Anpassung nicht beeindrucken lassen und den dritten Sieg in Folge eingefahren. Nach den Erfolgen in Qatar und Imola holte am Samstag Abend vor einer Woche das Ferrari-Trio Alessandro Pierguidi, James Calado und Antonio Giovanazzi auf dem Ferrari 499P-Hypercar mit der #51 nach 150 absolvierten Runden den Sieg mit einem Vorsprung von 4,229s vor den AF Corse Teamkollegen Antonio Fuocco, Miguel Molina und Niklas Nielsen.
Diese verteidigten in den letzten Runden ihren 2. Platz furios gegen den Alpine A424 von Mick Schumacher, Jules Gounon und Frederick Makowiecki, die den ersten Sieg für den französischen LMDh nach einem Reifenschaden nur knapp verpassten. Dahinter holte Toyota mit den Plätzen 4 und 7 trotz einer starken BoP-Einschränkung wichtige Punkte. Zwischen den beiden Toyota plazierten sich die Cadillacs des Vorjahressiegerteams Team Jota, die 2024 mit einem Porsche 963 erfolgreich waren.
Auch in der GT3-Klasse war ein AF Corse Team erfolgreich. Hier triumphierte der #21 F296 von Francois Heriau, Simon Mann und Alessio Roviera vor dem Proton Ford Mustang von Denis Olsen, Gianmarco Levorato und Stefano Gattuso mit seinem ersten WEC-Podiumsergebnis und den AF Corse Teamkollegen Thomas Flohr, Francesco Castellacci und Davide Rigon. Erfolglos blieb dagegen der von der Pole gestartete Lexus des Akkordis ASP-Teams der nur auf Platz 8 ins Ziel kam.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Am gestrigen Tage haben die Trainingssessions für die 6h von Spa-Francorchamps 2025 begonnen. Die dritte Runde der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft wird auf der Ardennenachterbahn wie auch schon in Imola 36 Wagen - je 18 Hypercars und GT3 - an.
Nach 2 Ferrari-Siegen in Folge kam im Vorfeld die BoP-Keule für die Roten nicht unerwartet: 12 kilo Zuladung mögen verschmerzbar sein aber eine Leistungsbeschneidung um 25 PS dürfte auf dem Kurs mit seinen langen Vollgaspassagen schon deutlich mehr ins Kontor schlagen. Gleich um 27 PS wurden hingegen die Toyota beschnitten die lediglich 4 kg zuladen müssen. BMW wurde im Vorfeld um 13 PS beschnitten während die Aston Martin Valkyries im Gegenzug 8 kg ausladen dürften und 20 PS mehr zugestanden bekamen. Ob dies bei den britischen Hypercars angesichts der bisher gezeigten bescheidenen Performance ausreichen wird bleibt abzuwarten.
In der LMGT3-Klasse hat die BoP-Tabelle für Spa für fast alle Modelle Leistungsminderungen gebracht mit Ausnahme des Ford Mustang GT3, der unverändert bleibt. Die in Imola siegreichen Porsche hat es mit minus 5% Leistung am schwersten getroffen, ebenso die Corvettes die um den selben Betrag beschnitten wurden.
Bei Porsche geben Formula E-Pilot Pascal Wehrlein und ex-Peugeot-Werkspilot Nico Müller ihr Debüt. BMW hat seine Fahrercrews wegen der Terminüberschneidung mit der IMSA-Runde in Laguna Seca auf 2 Fahrer pro Auto reduziert. Wie schon in Imola werden seitens der Hypercars die Medium und Soft-Reifen von Michelin zum Einsatz kommen. Eine große Unbekannte für die Teams ist der neue Streckenbelag der letztes Jahr schon zwischen Blanchimont bis Eau Rouge, von Kemmel bis Bruxelles und von Campus bis zur Courbe Paul Frere aufgetragen wurde und der sich nicht nur auf den Grip sondern auch auf die Haltbarkeit der Reifen auswirken soll.
Die erste der beiden Sessions gestern am Donnerstag haben sich die Ferraris von den BoP-Auflagen unbeeindruckt gezeigt: Antonio Fuoco erzielte im #50 Ferrari 499P eine 2:02.835 und war damit 0,222s schneller als Robert Kubica im gelben #83 499P. Hinter Mick Schumacher im drittplazierten #36 Alpine A424 folgten die beiden Peugeot. Schnellster GT3-Pilot war Finn Gehrsitz im Akkodis ASP Lexus RC F GT3 mit der #78 mit einer 2:18.432.
Die zweite Session verlief für Ferrari eher suboptimal: gleich 3 rote Flaggen unterbrachen die sessions, eine davon für einen Unfall von Antonio Giovanazzi der die #51 in Eau Rouge einplankte. An selber Stelle verunglückte später auch der #60 Iron Lynx AMG von Stephen Grove. Für die dritte rote Flagge war dann der #007 Valkyrie von Tom Gamble in Pouhon verantwortlich. Davon profitierte Kevin Estre im Penske Porsche mit der #6 der ein der 2. Session mit einer 2:01.475 0.091s schneller als Fuoco im #50 Ferrari war. Rang 3 ging an Robin Frijns im #15 BMW M Hybrid V8 vor dem Cadillac von und dem #5 Penske-Porsche von Julien Andlauer.
Die Sessions in Spa-Francorchamps gehen heute am Freitag weiter mit dem 3. freien Training und dem Qualifying. Samstag startet das Rennen um 14 Uhr. Wie in Imola wird auch dieser Lauf wieder von GT-Eins-Fotograph Jan Hettler in einem kurzen Rennbericht bildlich begleitet.
Verfasst von Timo Schumacher am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Am kommenden Wochenende findet die dritte Saisonstation der FIA WEC im belgischen Spa-Francorchamps statt. Vor dem Rennwochenende wollen wir einen kurzen Blick auf die Änderungen im Fahrerfeld werden:
Bei Porsche Penske Motorsport sind Mathieu Jaminet und Matt Campbell verhindert, die beide für das Team in der IMSA in Laguna Seca starten. In der WEC wird Jaminet von Nico Müller (Ersatzfahrer für Porsche) in der #5 vertreten, statt Campbell sitzt Pascal Wehrlein in der #6. Wehrlein kann sich also schon einmal an das Team und die WEC gewöhnen, denn er sitzt ja auch in Le Mans in dem dritten Fahrzeug mit der #4. Beim BMW M Team WRT fehlen durch die Überschneidung mit der IMSA Dries Vanthoor (#15) und Sheldon van der Linde (#20); beide werden nicht ersetzt, also dürfen Magnussen/Marciello sowie Frijns/Rast das Rennen als Duo bestreiten.
Wechsel auch in der LMGT3 bei Iron Lynx: In der #60 sehen wir die beiden Australier Stephen und Brenton Grove anstelle von Claudio Schiavoni und Matteo Cressoni, in der #61 wird Christian Ried vom Australier Martin Berry ersetzt, der auch in der ELMS für das Team unterwegs ist. Ein weiterer Wechsel noch beim Lexus-Team Akkodis ASP #78: Der dritte dritte Fahrer im dritten Rennen heißt nach Ben Barnicoat und Esteban Masson nun Yuichi Nakayama, der Japaner ist auch in der Super GT-Serie für Toyota Gazoo Racing unterwegs.
Und was erwarten wir auf der Strecke? Nach je einem Doppelsieg von Toyota in 2023 und Porsche in 2024 wäre nun Ferrari an der Reihe... Oder aber es gibt 2025 etwas Abwechslung und die anderen Hypercar-Vertreter melden sich in Spa zu Wort. In der LMGT3 ist die Vorhersage noch schwerer, Ferrari holte sich hier 2023 den Sieg, und Porsche in 2024 wie auch in der Hypercar-Klasse den Doppelsieg. Doch wie gewohnt ist das LMGT3-Feld deutlich gemischter und es kommt auf die Strategie und das richtige Reagieren bei einer Safety Car-Phase an - die in Spa-Francorchamps nicht außergewöhnlich wäre.
Die Action auf der Rennstrecke beginnt schon am Donnerstag, das Rennen ist für Samstag den 10.05.2025 um 14 Uhr angesetzt. Die Wetteraussichten sind trocken, also dürfte neben der gewohnten Action auf der belgischen Rennstrecke auch für ein großes Besucheraufkommen daneben gesorgt sein - heißt auch: wer nach Spa kommt, sollte die Anreisezeit etwas großzügiger kalkulieren.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Ferrari hat auch den zweiten FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-Lauf des Jahres die 6h von Imola, für sich entscheiden können. Das AF-Corse Trio Alessandro Pier Guidi, James Calado und Antonio Giovanazzi kreuzte mit ihrem Ferrari 499P Hypercar nach 212 runden die Ziellinie als erstes der 36 gestarteten Teams. Der Vorsprung auf den zweitplazierten BMW M Hybrid V8 von René Rast, Robin Frijns und Sheldon van der Linde betrug am Ende 8,49s. Weitere 3,96s dahinter kam der Alpine A424 LMDh des Alpine Teams von Jules Gounon, Frederic Markowiecki und Mick Schumacher auf dem dritten Platz aufs Podium.
Das Rennen war gewohnt spannend: Nicht weniger als 14 der Hypercars und LMDh kamen innerhalb der Führungsrunde ins Ziel. Lediglich die beiden Aston Martin Valkyrie Hypercars kamen abgeschlagen 4 Runden hinter dem Feld ins Ziel.
In der GT3-Klasse siegte das Manthey Trio Hardwick/Pera/Lietz auf dem 911´er des Manthey-Teams. Nach 193 Runden konnte sich die Porsche Mannschaft um knappe 0,316s vor dem BMW M4 GT3 von Ahmed Al Harthy, Valentino Rossi und Kelvin van der Linde durchsetzen. 23 Sekunden hinter dem Führungsduo kamen die beiden Lexus RC-F GT3 des Akkodis ASP-Teams ins Ziel, wobei der Wagen des Pilotentrios Robin/Gehrsitz/Masson den letzten Platz auf dem Podium erobern konnte. Hier kamen etwa 7 Wagen innerhalb einer Runde ins Ziel wobei allerdings nur die vordersten 4 innerhalb einer Runde gewertet wurden.
34 Wagen wurden am Ende abgewunken. Nur 2 Wagen des 36 Wagen starken Feldes – der Vista AF Corse Ferrari und der Heart of Racing Aston Martin - fielen nach Kollisionen aus und kamen nicht ins Ziel.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
An diesem Wochenende findet die 2. Runde der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft in Imola statt. Bei den 6h von Imola tritt das Feld der 36 Hypercar- und GT3-Teams beim insgesamt schon 95. Rennen der Serie weitestgehend unverändert zu der Auftaktrunde in Qatar an, die Ferrari mit einem historischen Dreifachsieg gewinnen konnte. Ganz so einfach wird sich Ferrari einen neuen Erfolg allerdings nicht machen können: Bei der just am Montag veröffentlichten BoP-Anpassung wurde den Ferrari 499P eine 8 kg Gewichtserhöhung und eine Power-Beschneidung um 1,8% ab 250 kmh verordnet. Mehr bekamen nur die Cadillac V-Series.R und die neuen Aston Martin Valkyrie-Hypercars verpasst, während Porsche und Toyota , die in Qatar nicht gerade von der BoP verwöhnt waren, wieder für die italienische Runde ausladen dürfen.
Für das Rennen am Sonntag werden aufgrund der instabilen derzeitigen Wetterlage in Norditalien wechselhafte Bedingungen erwartet, Damit dürften auch die Regenreifen von Michelin und Goodyear neben den 2 zugelassenen Slick-Modifikationen (soft und medium) zum Einsatz kommen.
Auf der Nennliste der Meisterschaft stehen dieses Jahr Ferrari, Porsche, Toyota, Peugeot, BMW, Alpine und Aston Martin mit den neuen Valkyries. Bei den GT3 sind Porsche, Ferrari, Aston Martin und BMW ebenfalls engagiert – flankiert von je 2 Ford, Mercedes, Corvette, McLaren und Lexus. Für das nächste Jahr stehen angeblich schon Hypercars der Marken Ford, McLaren und Genesis in Aussicht.
Im Gegensatz zum letzten Jahr hat GT-Eins dieses Jahr wieder eine Akkreditierung vor Ort bekommen. Damit sind wir auch in der Lage einen kurzen Rennbericht auf unseren Seiten anzubieten, der in den kommenden Tagen mit Inhalten gefüllt wird.
Verfasst von Timo Schumacher am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Das erste Rennen der FIA WEC 2025 ist vorbei, was haben wir gelernt? Die Hypercars scheinen noch enger beieinander zu liegen, und Ferrari kann neben Le Mans (und COTA) auch woanders siegen. Der Dreifachsieg erinnert an den Erfolg von Porsche in 2024, wo die Werksmannschaft die Plätze 1 und 3, und das Kundenteam JOTA Platz 2 erreicht hatte. BMW, Toyota und Cadillac scheinen die zweite Kraft zu sein. Cadillac hat sich durch einen teaminternen Auffahrunfall selbst geschlagen - auf P1 und P2 gelegen... Bei dem sich eingefangenen Rückstand war bei der Leistungsdichte mehr als P8 und P16 dann nicht mehr möglich. Peugeot und Alpine sind vom Speed her etwa gleichauf, leichter Rückstand für die drei Porsche, die nicht über P10 hinauskamen. Und Aston Martin: Die #007 wegen eines mechanischen Problems nicht angekommen, die #009 ins Ziel gebracht und gar nicht sooo weit weg vom Wettbewerb.
Die aktuelle Reihenfolge gemessen am Durchschnitt der 50 besten Rundenzeiten je Fahrzeug lautet wie folgt:
Ferrari: Schnellste Rennrunden für die drei Ferrari 499P, auch der Durchschnittswert der 50 schnellsten Rennrunden ist am besten. Die Bestwerte der Topspeeds und auch die Mittelwerte liegen über dem Durchschnitt.
Cadillac: Hinter den Ferraris der beste Mittelwert der besten Rundenzeiten, obwohl die #12 bei den Topspeeds die rote Laterne trägt. 0,3 Sekunden hinter dem Ferrari. Konstante Rundenzeiten, die Abweichung zum Bestwert nach dem Porsche am geringsten.
BMW: Nur 0,02 Sekunden hinter Cadillac bei dem Durschnittswert der 50 schnellsten Runden. Der Mittelwert der Topspeeds über dem Durchschnitt.
Toyota: Nochmal nur 0,014 hinter BMW, auch hier sind die Runden konstanter als bei den Deutschen. Bei den Topspeeds liegt man im Mittelfeld.
Peugeot: 0,4 Sekunden hinter dem Toyota, also ein leichter Abriss. Auffällig sind die Tospeeds der #94 mit dem deutlichen Bestwert, es gab aber auch eine Runde mit 314 und einmal 313 km/h. Während bei der Konkurrenz jede Runde gewertet wurde, gibt es hier nur zu 281 von 317 Runden Daten - also evtl. ein Messfehler?
Alpine: Im französischen Duell nur 0,024 hinter den Peugeot, mit Topspeeds unter dem Durchschnitt.
Porsche: Nochmal 0,1 Sekunden hinter Alpine, hier man man sich sicherlich mehr ausgerechnet - auch bei den Topspeeds liegt man zurück. Die langsame schnellste Rennrunde zeigt beim genauen Blick: Es gab kein Ausbrecher der Bestzeit wie bei der Konkurrenz, die #6 mit konstanter Pace. Proton Competition auf dem Niveau der beiden Werkswagen.
Aston Martin: Erwartungsgemäß auf dem letzten Platz der Reihenfolge, war es doch der erste Renneinsatz für das Fahrzeug. Während man bei der Bestzeit noch 2,3 Sekunden hinten lag, sind es beim Durchschnitt "nur" noch 1,5 Sekunden; eine Basis, auf der man hoffentlich aufbauen kann, zumindest liegt man nicht meilenweit hinter dem Feld.
Der nächste Saisonlauf wartet dann im April am Osterwochenende in Imola auf uns.
Verfasst von Timo Schumacher am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Nach dem Blick auf die Hypercars wollen wir nun auch schauen, welche Teams uns in der LMGT3 erwarten. Es ist die zweite Saison der GT3-Fahrzeuge in der WEC. Jeder Hersteller darf hier mit maximal 2 Fahrzeugen vertreten sein - und das auch nur, wenn man entweder in der Hypercar-Klasse unterwegs ist oder ernsthaftes Interesse an einem Start zeigt. Gehen wir nach dem Alphabet vor und schauen uns die verschiedenen Fahrzeuge, Teams und Fahrer an:
Die beiden Aston Martin Vantage AMR LMGT3 werden von zwei unterschiedlichen Teams eingesetzt: Das französische Team Racing Spirit of Leman startet mit der #10, gefahren vom Bronze-Piloten Derek Deboer, Eduardo Barrichelo und Aston Martin-Werksfahrer Valentin Hasse Clot. Als zweite Aston-Mannschaft tritt das Heart of Racing Team an, mit der traditionellen Startnummer #27 und der Besatzung Ian James, Zacharie Robichon und Mattia Drudi, also einer gewohnten Besatzung des Teams. Der LMGT3-Einsatz ist damit die "kleine Schwester" vom Hypercar-Einsatz des Teams.
Das Team WRT bringt ebenfalls neben den beiden Hypercar-BMWs die BMW M4 LMGT3 an den Start. Unter dem Namen "The Bend Team WRT" mit der #31 erwarten wir Yasser Shahin, Timur Boguslavskiy und Augusto Farfus. Auf der #46 startet (na wer wohl?) Valentino Rossi, gemeinsam mit Ahmad Al Harthy und Kelvin van der Linde. Shahin saß in 2024 noch auf dem Manthey EMA-Porsche #91, und hat beim Rookie-Test in Bahrain den United-McLaren und Iron Lynx-Lamborghini getestet. Boguslavskiy war bis Le Mans 2024 noch Teil vom Akkodis Team im Lexus, hat sich dann aber vom Team getrennt. van der Linde war 2024 sein Teamkollege bei Lexus, ersetzt auf der #46 den zu Mercedes-AMG abgewanderten Maxime Martin.
Die beiden Corvette Z06 LMGT3.R werden eingesetzt vom britischen Team TF Sport. Die #33 wir pilotiert von Ben Keating, Jonny Edgar und Daniel Juncadella, die #81 von Tom van Rompuy, Rui Andrade und Charlie Eastwood. Während die Besatzung der #81 der aus 2024 entspricht, ist Ben Keating mit seiner Nummer #33 zurück - 2023 war er schon WEC-Meister auf Corvette. Juncadella ist beim Team geblieben, Jonny Edgar ist neu dabei. Er kommt aus dem Formel-Sport, und hat 2024 Erfahrungen mit LMP2s sammeln können.
Vista AF Corse setzt neben den drei Hypercars auch die Ferrari 296 LMGT3 ein. Gegenüber 2024 keine Änderungen der Besatzungen: #21 mit Francois Heriau, Simon Mann und Alessio Rovera, #54 mit Thomas Flohr, Francesco Castellacci und Davide Rigon.
Das deutsche Team Proton Competition bringt wieder die beiden Ford Mustang LMGT3, die in der zweiten Saison beim 24 Stunden Rennen in Daytona den Klassensieg geholt haben. #77 mit Bernardo Sousa, Ben Tuck und Benjamin Barker, #88 mit Stefano Gattuso, Giammarco Levorato und Dennis Olsen. Tuck ist 2024 den dritten Proton-Ford in Le Mans gefahren, Sousa ist eher aus dem Rally-Sport bekannt und hat 2024 den Rookie-Test auf dem Ford absolviert. Levorato war 2024 in der IMSA unterwegs und ist auch in Bahrain für Proton gestartet, Gattuso hat als Bronze-Fahrer ebenfalls für Proton den Rookie-Test in 2024 absolviert.
Die beiden Lexus RC F GT3 als die ältesten Fahrzeuge im Feld (erster Rennstart war 2015) werden an den Start gebracht vom Akkodis ASP Team. Überraschend gut war man im Prologue unterwegs. Auf der #78 sehen wir Arnold Robin, Finn Gehrsitz und Ben Barnicoat, auf der #87 Petru Umbrarescu, Clemens Schmid und José María López. Robin, Barnicoat, Schmid und Lopez haben wir 2024 schon im Lexus gesehen. Der deutsche Finn Gehrsitz steigt aus dem ADAC GT Masters (2023) und der Fanatec GT World Challenge Asia (2024) auf, Umbrarescu im ebenfalls kein unbekannter im GT3-Sport.
Die McLaren 720S LMGT3 Evo werden wie gewohnt von United Autosports eingesetzt. #59 mit James Cottingham, Sébastien Baud und Grégoire Saucy, #95 mit Darren Leung, Sean Gelael und Marino Sato. Cottingham, Saucy und Sato bleiben bei Saucy, während Baud 2024 bei TF Sport Corvette gefahren ist, Leung und Gelael die WRT-BMWs.
Neu in 2025 dabei sind zwei Mercedes-AMG LMGT3, ähnlich wie der Lexus jetzt in seinem 10. Einsatzjahr, 2019 gab es ein größeres Update. Eingesetzt werden diese vom Iron Lynx-Team, welches im vergangenen Jahr noch auf Lamborghini gesetzt hat, die im Austausch nun nicht mehr mit von der Partie sind. Auf der #60 sitzen wie im vergangenen Jahr Claudio Schiavoni, Matteo Cressoni und wie in Bahrain Matteo Cairoli. 2024 hat man noch das Iron Dames-Auto eingesetzt, welches nun zu Porsche abgewandert ist. Dafür sehen wir auf der #61 Christian Ried, Lin Hodenius und Maxime Martin. Ried ist auch Teamchef von Proton Competition, und hatte eigentlich seinen Rückzug Ende 2023 bekannt gegeben - bis dahin war er der einzige Fahrer, der alle WEC-Rennen bestritten hat. Nach zwei Einsätzen im Proton-Ford freut er sich nun auf eine neue komplette Saison in einem Team, das auch mit seiner Proton-Mannschaft kooperiert. Hodenius ist der Silber-Fahrer im Team, steigt von GT4 und F4 in die LMGT3 auf.
Bleiben noch die beiden Porsche 911 GT3 R LMGT3, beide eingesetzt von Manthey Racing, das Meisterteam aus 2024. Die #92 ist genannt als "Manthey 1st Phorm" und wird pilotiert von Ryan Hardwick, Riccardo Pera und Richard Lietz, die #85 startet unter der Bewerbung von Iron Dames und wird pilotiert von Célia Martin, Rahel Frey und Michelle Gatting. Lietz ist die einzige konstante aus 2024, Hardwick kommt vom Proton-Mustang und Pera ist letztes Jahr mit GR Racing im Ferrari Le Mans und die ELMS gefahren. Die Iron Dames-Truppe haben wir 2024 noch auf Lamborghini gesehen. Frey und Gatting sind gemeinsam zu Porsche gewechselt, Célia Martin ersetzt als Bronze-Pilotin Sarah Bovy, die in die Silber-Kategorie hochgestuft wurde.
Das erste Saisonrennen der FIA WEC werden wir am Wochenende mit den 1.812 km von Qatar sehen. Die Trainings starten am Mittwoch, Qualifying findet am Donnerstag statt. Das Rennen startet für uns ungewohnt am Freiatg den 28.02.2025 um 12 Uhr statt.
Vorher wollen wir noch einen kurzen Blick auf die Zeitenübersichten aus dem Prologue werden. Erwartungsgemäß können wir in der Hypercar-Klasse noch nicht allzu große Schlüsse daraus ziehen. Die Bestzeiten wurden mit Abstand von jeweils einem Fahrer der Teams in der letzten Test-Session gefahren, erstaunlich nahe liegen diese beieinander. Interessant wird es erst da, wo mehrere Fahrer auftauchen und die Zeiten sich "knubbeln", also ab einer Zeit von 1:41 min.
Ein ähnliches Bild sehen wir in der LMGT3, hier kann aber mehr ein Auge darauf werfen, bei welchen Fahrzeugen die Fahrer mehr auf einem Niveau zu sein scheinen. Handfeste Rückschlüsse kann man aber auch darauf noch nicht ziehen, nur erste Tendenzen.
Verfasst von Timo Schumacher am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Die Saison der FIA WEC steht schon mitten in der Tür, da wollen wir noch ein Blick voraus werfen was uns erwartet. In erster Linie genau wie 2024 sind es acht Läufe, an den gleichen Orten in der gleichen Reihenfolge:
Auf den Prologue in Qatar auf dem Losail International Circuit an diesem Wochenende folgt eine Woche später das erste Rennen mit den Qatar 1.812 km. 2024 konnte die Hypercar-Meistermannschaft von Porsche Penske Motorsport hier gleich den ersten Saisonsieg einfahren, direkt das gesamte Podium ging an Porsche mit dem Hertz Team Jota auf Rang 2. Tragisch war der Ausfall des Peugeot 9X8 in aussichtsreicher Position liegend.
Es folgen im April die "6 Hours of Imola" und Anfang Mai die "TotalEnergies 6 Hours of Spa-Francorchamps". Mitte Juni dann der Saisonhöhepunkt mit den "24 Hours of Le Mans". Die zweite Saisonhälfte beginnt schon im Juli mit den "Rolex 6 Hours of Sao Paulo", gefolgt vom "Lone Star Le Mans" in Texas, den "6 Hours of Fuji" und als Saisonabschluss die "Bapco Energies 8 Hours of Bahrain".
Mit 18 Fahrzeugen in der Hypercar-Klasse erwartet uns ein im Vergleich zum Saisonanfang 2024 um ein Fahrzeug geschrumpftes Feld: Lamborghini und Isotta Fraschini sind nicht mehr mit von der Partie, die beiden Hertz Team Jota-Porsche werden durch zwei Cadillacs ersetzt (2024 gab es nur einen Cadi). Neu dabei sind die beiden Aston Martin. Wie stellt sich das Feld genau zusammen?
Das Alpine Endurance Team ist mit zwei Alpine A424 dabei,pilotiert von Paul-Loup Chatin, Ferdinand Habsburg und Charles Milesi in der #35, sowie Jules Gounon, Frédéric Makowiecki und Mick Schumacher in der #36. Die 35er-Crew ist im Gegensatz zum Vorjahr unverändert, in der #36 nehmen Gounon und Makowiecki die Plätz von Nicolas Lapierre und Mathieu Vaxiviere ein. Gounon hat schon im vergangenen Jahr Ferdinand Habsburg in Imola und Spa vertreten. Die #35 als einziges Fahrzeug im Hypercar-Feld ohne Platin-Fahrer, alle drei mit Gold-Einstufung, trotzdem ein Trio mit dem zu Rechnen ist.
Das Aston Martin THOR Team kommt mit zwei Aston Martin Valkyrie, die in Qatar ihr Wettbewerbsdebüt erleben. Die beiden Aston Martin sind die einzigen Hypercars ohne Hybridantrieb. Harry Tincknell, Tom Gamble und Ross Gunn auf der #007 sowie Alex Riberas, Marco Sörensen und Roman de Angelis auf der #009. Alles bekannte Piloten, aber mit vergleichsweise wenig Prototypen-Erfahrung.
BMW M Team WRT kommt mit zwei BMW M Hybrid V8, die #15 gefahren von Dries Vanthoor, Raffaele Marciello und Kevin Magnussen, die #20 mit René Rast, Robin Frijns sowie Sheldon van der Linde. Einzige Veränderung gegenüber dem Vorjahr ist, dass der Ex-F1-Pilot Magnussen in der #15 Marco Wittmann ersetzt. BMW soll mit Updates am Fahrzeug kommen.
Das Cadillac Hertz Team Jota ist vom Porsche Kunden- zum Cadillac Werksteam aufgestiegen und setzt zwei Cadillac V-Series.R ein für Alex Lynn, Norman Nato und Will Stevens in der #12 sowie den drei Bees Earl Bamber, Sebastien Bourdais und Jenson Button in der #38. Lynn, Bamber und Bourdais sind bei Cadillac geblieben und zu Jota gestoßen, Nato, Stevens und Button sind beim Team Jota geblieben und neu im Cadillac.
AF Corse setzt wieder drei Ferrari 499P ein. Als Werksauto kommen wieder die #50 mit Antonio Fuoco, Miguel Molina und Nicklas Nielsen sowie die #51 mit Alessandro Pier Guidi, James Calado und Antonio Giovinazzi. Never change a running system, die Fahrerpaarung ist 1:1 wie 2024. Das "Kundenauto" mit der #83 wird pilotiert von Robert Kubica, Yifei Ye und Philip Hanson. Hanson ersetzt Robert Shwartzman, er fuhr letztes Jahr für das Jota-Team, konnte den Ferrari schon beim Rookie-Test in Bahrain 2024 ausprobieren.
Peugeot TotalEnergies ist wieder mit zwei Peugeot 9X8 dabei, auf der #93 erwarten wir Paul di Resta, Mikkel Jensen und Jean-Eric Vergne, auf der #94 Loic Duval, Malthe Jakobsen und Stoffel Vandoorne. Jensen und Vergne waren letztes Jahr schon Teampartner, di Resta kommt von der #94. Duval und Vandoorne sind auch 2024 die #94 gefahren, Malthe Jakobsen stößt hier zum Aufgebot dazu. Hier bleibt abzuwarten, wie die Evo-Version des 9X8 im zweiten Jahr überzeugt, und ob noch Joker gezogen werden müssen.
Drei Porsche 963 sind für die Saison 2025 am Start. Die beiden Werksfahrzeuge vom Team Porsche Penske Motorsport werden pilotiert von Julien Andlauer, Michael Christensen und Mathieu Jaminet in der #5 sowie Kévin Estre, Laurens Vanthoor und Matt Campbell in der #6. Hier wurde mehr durchgemischt: Christensen fuhr 2024 schon die #5, Jaminet saß im dritten Werks-Porsche in Le Mans und Andlauer hat sich über seine gute Leistung im Proton-Porsche 2024 qualifiziert. Estre und Vanthoor waren als Meister 2024 schon direkte Teamkollegen, hier ersetzt Campbell den ausgeschiedenen André Lotterer. Jaminet und Campbell als dritte Fahrer sind nur für ausgewählte Rennen vorgesehen. Der dritte Porsche kommt als Kundenteam von Proton Competition, pilotiert von Neel Jani, Nicolas Pino und Nicolas Varrone. Jani kennen wir hier schon aus 2024, der einzige Silber-Fahrer im Feld Pino steigt aus der LMGT3 (United Autosports-Mclaren) auf, Varrone war 2024 gar nicht in der WEC zu sehen.
Last but not least die beiden Toyota GR010 - Hybrid von Toyota Gazoo Racing: Wie Ferrari auch die beiden Toyota ohne Veränderung zu 2024. Mike Conway, Kamui Kobayashi und Nyck de Vries in der #7, Sébastien Buemi, Brendon Hartley und Ryo Hirakawa in der #8. Für Buemi ist es die 12. komplette WEC-Saison in Folge, nachdem er 2012 auch am Start war, aber nur in Le Mans im damals einzigen Einsatz des 2. Toyota mit von der Partie war. Übrigens: mit offiziell über 84.000 km in den Saisons der Pilot mit den meisten km seit Bestehen der WEC, Richard Lietz folgt mit ca. 1.300 km Abstand (er fuhr auch jede WEC-Saison, 2023 war seine einzige nicht komplette Saison).
Wir dürfen gespannt sein wie die Saison 2025 laufen wird. 2024 konnten mit Ferrari, Toyota und Porsche 3 Marken Siege holen, mit Alpine, BMW und Peugeot drei weitere auf das Podium fahren - Cadillac hat Rang 4 als bestes Ergebnis zu Buche stehen, und stand in Fuji sogar auf der Pole Position. Eine größere Ausgeglichenheit über die gesamte Saison zwischen den Konzepten Hypercar (Aston Martin, Ferrari, Peugeot und Toyota) und den LMDh freut sicherlich alle Fans und sorgt für viel Spannung. Bis auf Neueinsteiger Aston Martin kennen auch alle Teams und Marken die Strecken vom vergangenen Jahr, nur das sich das Jota-Team auf den Markenwechsel einstellen muss.
Verfasst von Timo Schumacher am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Bevor das Jahr 2024 zu Ende geht, wollen wir noch einen Blick in die WEC wagen; oder genauer gesagt in die LMGT3, eine Klasse die zumindest meiner Meinung nach hinter den Hypercars vergleichsweise wenig Beachtung fand. Das Konzept dieser Klasse sieht vor, dass sich ein Bronze-Pilot das Fahrzeug mit einem Silber- und einem Gold-/Platin-Fahrer teilt. Somit sollte der absolute Profi-Anspruch mit Werkseinsätzen in dieser Klasse umgangen werden, dafür gibt es ja schon die Hypercars. Entsprechend stark kommt es also auf die Zusammensetzung der Fahrercrew an, die Bronze- oder Silber-Piloten können im Vergleich zur direkten Konkurrenz meist einen größeren Unterschied machen als die Profis in der Gold- und Platin-Kategorie. Auch die Einstufung innerhalb der Balance of Performance hat so einen etwas niedrigeren Stellenwert als bei reinen Profi-Besatzungen. Wir wollen uns in diesem Artikel einmal die verschiedenen Rennen anschauen, inkl. Blick auf die schnellste Rennrunde; diese hat zwar nur bedingte Aussagekraft, in dem Zusammenhang aber dennoch interessant wo die Meister der LMGT3-Klasse im Manthey Pure Rxcing-Porsche bei jedem Rennen landeten.
Der Saisonstart hat mit den 1.812 km oder auch 10 Stunden von Qatar stattgefunden (zum vergrößern der Grafik: Rechtsklick > Grafik in neuem Tab öffnen. Die Grafiken zeigen immer die Reihenfolge, in der die Fahrer ins Fahrzeug gestiegen sind). Die Crew des #92 Porsche von Manthey Racing konnte die oben aufgestellte Theorie direkt bestätigen: Die langsamste schnellste Rundenzeit aus den Top5 stand zu Buche, dagegen sehen wir in der Rundenzeitgrafik aber auch, dass der Bronze-Pilot Aliaksandr Malykhin deutlich schneller unterwegs war als alle anderen Bronze-Piloten in dieser Grafik - abgesehen von der schnellen Sarah Bovy im Iron Dames-Lamborghini #85. Aston Martin konnte mit P2 und P3 überzeugen, Valentino Rossi in WRT-BMW #46 fehlte beim ersten WEC-Einsatz nicht viel zur Silber-Konkurrenz. Wir halten fest: Schnellste Runde für Ferrari #55 mit Alessio Rovera, der Porsche #92 liegt hier auf Rang 12.
Rennen Nummer 2 in Imola: Aufgrund der Witterungsbedingungen und einer kürzeren Renndistanz gibt es hier weniger Runden je Fahrer. Auch wegen einer guten Strategie landeten am Ende die beiden WRT-BMW auf den besten beiden Positionen, und auch hier fallen wieder die guten Rundenzeiten von Bronze-Pilot Malykhin im Porsche auf. Nachdem die TF Sport-Corvette #81 in Qatar noch auf Pole stand aber kein zählbares Ergebnis einfahren konnte, schafften es hier nun die beiden Corvette auf Position 7 und 8 - hinter dem McLaren #95, der beim Saisonauftakt ebenfalls noch glücklos blieb. Der Aston Martin #27 auch hier wieder gut unterwegs mit Rang 5. Wir halten fest: Wieder die schnellste Rennrunde für Ferrari #55 mit Alessio Rovera, der Porsche #92 liegt hier gar nur auf Rang 14 - trotz Rang 3 im Ziel.
Das dritte Rennen fand im belgischen Spa-Francorchamps statt. Noch weniger Runden wegen längerer Rundenzeiten - und einer Rennunterbrechung. Diesmal wieder ein Doppelsieg für die beiden Manthey-Porsche, aber in umgekehrter Reihenfolge. Auch hier konnten Bronze-Piloten den Unterschied machen, man schaue nur auf die Zeiten von Sarah Bovy im Lamborghini #85, aber das Schwesterfahrzeug mit der #60 trotz deutlich langsamerem Bronze-Fahrer Claudio Schiavoni mit P3 sogar auf dem Podium. Mit Rang 8 war Ford erstmals unter den Top8 zu finden. Wir halten fest: Die schnellste Rennrunde ging diesmal an Sébastien Baud in der TF Sport-Corvette #82, der Porsche #92 liegt in Spa auf Rang 10, trotz P2 im Ziel.
Rennen Nummer 4 war zeitgleich auch das Saisonhighlight, die 24 Stunden von Le Mans. Der erste LMGT3-Sieg an der Sarthe ging an das Manthey-Team #91 vor dem WRT-BMW #31 - und die Positionen 3 und 4 für Ford! Im Gegensatz zu den vorherigen Rennen schien Porsche vom Speed her voll mit dabei zu sein. Lexus landet das erste und einzige Mal in dieser Saison in den Top8 mit den langsamsten Zeiten aus der Gruppe. So schön diese Grafiken sind, so sehr sehen wir hier einen ersten Makel am Beispiel von den Zeiten von Michelle Gatting: Die wenigen "guten" abgebildeten Rundenzeiten liegen an dem Fakt, dass der ganz große Teil ihrer Runden bei Full Course Yellow bzw. hinter dem Safety Car, oder bei schwierigen Wetterbedingungen absolviert wurden (und das bei der Gold-Pilotin auf dem Fahrzeug). Wir halten fest: Schnellste Rennrunde von Conrad Laursen im Ferrari #155, der Porsche #92 liegt in dieser Statistik auf Rang 5 (Rang 14 im Ziel), damit das beste Ergebnis in dieser Saisonstatistik.
Nach dem Saisonhighlight ging es in Sao Paulo weiter. Sieg für den Manthey-Porsche #92 vor dem Heart of Racing-Aston Martin #27 - P3 und P4 für die beiden McLaren. Valentino Rossi lag hier erstmals etwa auf dem Niveau von Teamkollege Maxime Martin, wobei die Zeiten des WRT-BMW #46 hier nicht ganz so rühmlich scheinen. Aber auch bei den anderen Teams scheinen die Rundenzeiten Rating-unabhängig sich nicht so stark zu unterscheiden. Wir halten fest: Schnellste Rennrunde für Sarah Bovy (Bronze-Pilotin!) im Iron Dames-Lamborghini #85, der Porsche #92 liegt trotz Sieg hier nur auf Rang 11.
Das sechste Saisonrennen wurde auf dem Circuit of the Americas in Texas abgehalten. "Heimsieg" für den Heart of Racing-Aston Martin #27, vor den beiden Porsche. Während McLaren wieder beide 720S LMGT3 Evo in die Top8 gebracht hat, sehen wir hier auch passend zum Rennen die beiden amerikanischen Marken Ford und Corvette. Während die Bronze-Piloten im Vergleich wieder etwas abfallen, liegen die Silber- und Gold-/Platin-Piloten wieder dichter beisammen. Wir halten fest: Schnellste Rennrunde für Augusto Farfus im BMW #31, der Porsche #92 lag diesmal nur auf Rang 16 - trotz P2 im Rennen.
Der siebte Lauf fand am Fuße des Mount Fuji in Japan statt. Wir sahen den ersten Saisonsieg für Ferrari, Francesco Castellacci lag hier als Silber-Pilot fast auf dem Niveau von Profi Davide Rigon - die schnellste Runde im Fahrzeug ging gar an Castellacci. Hinter dem Porsche #92 landet der WRT-BMW #46 auf Rang 3, die Zeiten von Valentino Rossi sind mittlerweile mit denen von Profi Maxime Martin vergleichbar. Das Iron Dames-Trio mit Rang 5 wieder gut dabei. Halten wir fest: Schnellste Rennrunde diesmal für Alex Riberas im Aston Martin #27, der Porsche #92 hier nur auf Platz 17 (von 18 Startern!).
Schließlich fand in Bahrain mit einem 8 Stunden-Rennen das letzte Rennen der Saison statt. Ferrari holte sich hier den zweiten Sieg in Folge, Corvette die Positionen 2 und 3; mit mehr Glück bzw. weniger Pech hätte auch mehr herausspringen können, lag man doch zwischenzeitlich in Führung. P4 ging an den Iron Lynx-Lamborghini. Claudio Schiavonis Zeiten stehen im starken Kontrast zu Matteo Cairoli, der 20 Runden vor Rennende offensichtlich eine Harakiri-Runde rausgehauen hat. Zieht man diese Runde ab, dann läge der Bestwert bei Marino Sato im McLaren. Wir halten fest: Schnellste Rennrunde für Matteo Cairoli im Lamborghini, der Porsche #92 in dieser Statistik nur auf Platz 13 (P9 im Rennen).
Generell helfen diese Rundenzeiten-Grafiken beim Rückblick auf die Rennen, die Performance der verschiedenen Fahrer besser einzuschätzen. Es gilt aber auch immer Vorsicht bzw. am besten der Blick auf die gesamte Saison: Am Beispiel von Michelle Gatting in Le Mans sehen wir, wie äußere Umstände, ein falscher Luftdruck oder auch mal ein schlechtes Wochenende die Performance in einem Rennen beeinflußen können. Ebenso fällt auf: Die Meister der LMGT3, der Manthey Pure Rxcing-Porsche #92, haben sich den Titel über eine gute Fahrerbesatzung und konstante Leistungen geholt, und nicht weil der Porsche das schnellste Fahrzeug war; höchstens in Le Mans lag man hier auf einem guten Level mit der Konkurrenz. Das gleiche Spiel werden wir sicherlich auch im kommenden Jahr sehen, dann mit Mercedes-AMG anstatt Lamborghini im Iron Lynx-Team, ansonsten im groben gleichen Teilnehmerfeld - doch dazu später mehr.