Nordschleife: Mamerow verhindert BMW-Sieg
Das Zeittraining am frühen Samstagmorgen startete unter nassen Bedingungen. Als Sieger des Zeittrainings ging zum dritten Mal in dieser Saison Dirk Adorf im Raeder Automotive Ford GT hervor. Mit einer Rundenzeit von 9:55.947 konnte er knapp 1,5 Sekunden schneller fahren als der zweitplatzierte Uwe Alzen in seinem Porsche 997 GT3 Cup und umrundete die Kombination aus Grand-Prix-Kurs-Kurzanbindung und Nordschleife 6,5 Sekunden schneller als Jürgen Alzens selbstgebauter Hankook-Porsche und verwies diesen auf Platz drei. Die Top-5 komplettierten der Frikadelli-Porsche und der Porsche GT3 CupS von Manthey Racing, von den Plätzen sechs bis neun gingen die eigentlichen Favoriten ins Rennen.
Zwischen dem Manthey-RSR auf Platz sechs und dem BMW M3 GT2 von BMW Motorsport, der den neunten Startplatz erfahren konnte, lagen nur 1,5 Sekunden. Dazwischen konnten sich Mamerows CupS und der Bilstein/Sline-Audi R8 von Phoenix Racing platzieren. Als zweitschnellster Cup-Porsche fuhren Michael Illbruck und Marco Digeilo im neu lackierten Horn-Motorsport-Fahrzeug mit 10:09.114 auf Rang zehn.
Am Start konnte Startfahrer Adorf seinen Ford GT auf Position eins behaupten und baute von da an konstant Vorsprung auf seine Verfolger auf. Dahinter konnte Armin Hahne Sabine Schmitz im Frikadelli-Porsche überholen, die Ende der ersten Grand-Prix-Kurs-Runde auch den fünften Platz abgeben und Timo Bernhard im Manthey-RSR ziehen lassen musste. Für die Corvette von Germanmaxxcars Racing war bereits nach einer Runde GP-Strecke das Rennen gelaufen, doch zumindest konnte das Team nach langer Reparatur das Rennen wieder aufnehmen.
Nach der ersten Rennrunde passierte Dirk Adorf als erster die Ziellinie, dahinter klaffte bereits eine große Lücke von etwa 10 Sekunden ehe Dominik Schwager im H&R-Alzen-Porsche vor Mantheys CupS, Uwe Alzen, Chris Mamerow, Sabine Schmitz und Timo Bernhard in die zweite Rennrunde geschickt wurden. In der folgenden Runde konnte Adorf seinen Vorsprung auf 20 Sekunden ausbauen, Timo Bernhard überholte Sabine Schmitz, kam jedoch direkt darauf in die Box um auf Trockenreifen zu wechseln, ebenso stoppten Stuck im Phoenix-Audi (#80) und die Zakspeed-Viper, wodurch das Klassement durcheinander gewürfelt wurde.
Nachdem sich nach der fünften Runde das Feld wieder sortiert und Adorf an Tilke übergeben hatte, führte Mamerow vor Mantheys RSR und dem H&R-Porsche. Dahinter fuhren Frikadelli, das Musicmonster-Uwe-Alzen-Auto, die beiden Phoenix-Audis (#80 vor #77), dem M3 GTR, Hermann Tilke im Ford GT und der Dodge Viper aus dem Hause Zakspeed.
Im weiteren Rennverlauf gab es aufgrund der rutschigen Strecke viele unfallbedingte Ausfälle, doch an der Spitze wurden keine Zehntel verschenkt. Manthey und Mamerow kämpften bis zur achten Runde um Position eins, ehe Bernhard Mamerow überholen konnte. Daraufhin jagte Mamerow den gelb-grünen Porsche mit maximal einer Sekunde Abstand durch die Grüne Hölle, bis Bernhard in Runde zehn das Volant an Tiemann übergab. Derweil wechselte man bei Raeder wieder Tilke für Adorf und Uwe Alzen übernahm Platz fünf von Stuck im R8.
Nach dem Boxenstopp Mamerows in Runde elf führte die BMW-Mannschaft von Schnitzer das Rennen für zwei Runden an, ehe man selbst die Box ansteuern musste. Daraufhin führte Tiemann vor Werner im Mamerow-Porsche eine Runde lang bis zur NGK-Schikane, dort überholte ihn Werner und konnte sich von Tiemann absetzen. Eine halbe Stunde nach Rennhälfte hatte sich das Feld in etwa sortiert, Mamerow führte vor Tiemann und dem Porta-R8 von Phoenix-Racing. Auch in den Meisterschaftsrelevanten Klassen V2 und V4 hatten sich die Favoriten an die Spitze gesetzt. Derscheid und Flehmer führten in der V2, die Vorjahressieger Böhm, Breslin und Jones befanden sich ebenso klar auf Klassensiegkurs.
Kurz darauf gab es einen Unfall des neuen Porsche des ROWE MOTORSPORT TEAMs am Ende der Start- und Zielgeraden. Damit war der gute Einstand dahin und zu allem Überfluss schied der SP6-BMW des Teams nur drei Minuten später mit technischem Defekt aus. Etwa zehn Minuten später mussten auch Adorf und Tilke die Segel streichen, Diagnose des Teams war ein Getriebeschaden. In den folgenden Runden begann wieder das Boxenstoppfenster wodurch das Klassement erneut gemischt wurde.
Größere Platzierungsänderungen gab es dadurch jedoch nicht, sodass Mamerow weiterhin führte, jedoch konnte sich die Schnitzer-Mannschaft mit dem BMW M3 GTR auf Platz zwei vorarbeiten, nachdem der Manthey-RSR auf dem Grand-Prix-Kurs ausgerollt war. Dahinter fuhr Nicky Thiim im Porta-Audi, doch auch dies sollte nicht lange andauern. Ein Unfall im schnellen Geschlängel nach Pflanzgarten II zerstörte den Audi schwer.
Am Ende behielten Mamerow und Werner die Nase vorn und gewannen das 33. DMV 250-Meilen-Rennen. Dahinter kamen Müller und Priaulx im BMW M3 GTR vor Jürgen-Alzen-Motorsport ins Ziel. Auf Position vier beendete der verbliebene Phoenix-Audi das Rennen, das Frikadelli-Racing-Team durfte sich über Platz 5 freuen.
Die Meisterschaftsrelevanten Klassen gewannen die Meisterschaftsaspiranten Flehmer/Derscheid und Böhm/Jöhns/Breslin. Somit führt die dreiköpfige Black Falcon- Mannschaft fast uneinholbar vor den E36-Piloten. Das entscheidende und letzte Rennen findet am 31.Oktober statt.