2019 fällt die Einheitsreifenpflicht in der SP10
Der ADAC Nordrhein gibt nach 2 Jahren die Einheitsreifen in der GT4-Klasse beim 24 Stunden Rennen am Nürburgring auf. Bereits frühzeitig vor dem Ende der aktuellen Nordschleifensaison hat der ADAC Nordrhein als Veranstalter des ADAC Zurich 24h-Rennens und des ADAC Qualifikationsrennens 24h-Rennen die bislang vorgeschriebene Verwendung von Einheitsreifen des Exklusivpartners Hankook für die Saison 2019 für obsolet erklärt. Fahrzeuge in der Klasse SP10 (GT4) sind damit künftig in der Wahl ihrer Reifen frei.
Offizieller Hintergrund der Entscheidung ist der auslaufende Exklusivreifenvertrag mit dem koreanischen Hersteller, der für das kommende Jahr neu hätte ausgeschrieben werden müssen. Der ADAC Nordrhein liess jedoch in seiner Pressemitteilung durchblicken, das es ein starkes Lobbying von Seiten der Teams gab, die Reifenwahl in der Klasse freizustellen. „Wir freuen uns, den Teams einen Wunsch erfüllen zu können und die Reifen künftig wieder freizustellen“, betont 24h-Rennleiter Walter Hornung. „In der GT4 sehen wir eine Fahrzeugkategorie, die ihr Potenzial als Einsatzgebiet ambitionierter Privatteams noch lange nicht ausgereizt hat. In der GT4-Kategorie drohte uns vor einigen Jahren ein technisches Wettrüsten, das wir frühzeitig unterbinden wollten. Inzwischen hat sich die GT4-Kategorie weiterentwickelt. Wir freuen uns, die Klasse jetzt durch die Freistellung der Reifen noch einmal zusätzlich zu beleben.“
Auch wenn es in der Pressemitteilung nicht ausdrücklich erwähnt wird, ist damit zu rechnen, das damit das Einheitsreifenreglement in der VLN Langstreckenmeisterschaft für die SP10 2019 endet. Möglicherweise könnte dies der Klasse, die bei den VLN-Läufen mit 5-8 Teilnehmern besetzt war, zusätzliche Starter verschaffen: Bei den letzten beiden 24 Stunden Rennen am Nürburgring starteten jeweils die Hälfte der GT4-Teams in Klassen ausserhalb der SP10-Klasse - zum Teil weil es Entwicklungseinsätze waren, zum anderen Teil aber auch weil man statt der in der nationalen Serie vorgeschriebenen Hankook-Reifen lieber auf die international gebräuchlichen Pirellis oder auf Michelins setzte. Ein weiterer Grund dürfte sein, das der GT4-Spec-Reifen von Hankook nicht das Grip- und Verschleissniveau der Konkurrenzprodukte erreichte und damit höhere Kosten einhergingen. Das verschärfte die Archillisferse der GT4 am Ring: die Autos konkurrieren dort mit zu vielen im Betrieb preiswerteren, aber zumindest gleich schnellen (oder schnelleren) Modellen wie älteren Cup-Porsches, SP8-Autos oder den CUP-KTM´s. Die Saison 2019 wird zeigen ob nun endlich der aktuelle GT4-Boom auch den Ring erreicht.