Neue Rekordzeiten auf der Nordschleife?
Wochenspiegel Team Monschau Ferrari-Pilot Jochen Krumbach glaubt, das es trotz der schon beim VLN-Auftakt relativ schnellen Zeiten schwierig werden wird die Rekordzeiten aus dem vergangenen Jahr zu unterbieten. Mit einer 8:03,504 im Qualifying zu VLN1 war der Routinier im Ferrari-Team nur 0,434s langsamer gewesen als der Belgier Laurens Vanthoor im Manthey Racing Porsche 991 GT3 R. Dabei waren die Bedingungen zu VLN1 alles andere als optimal auf der Nordschleife ausgefallen.
„Die Temperaturen im deutlich einstelligen Bereich haben verhindert das du mit den Reifen auch nur ansatzweise Temperatur aufgebaut hast. Damit waren Zeiten unter 8 Minuten illusorisch. Auch der Verkehr hat sich wieder ausgewirkt. Dabei sind kalte Bedingungen nicht grundsätzlich schlecht denn es gibt ausgleichende Faktoren. So ist die Luft in der Kälte dichter und das resultiert in einer höheren Motorleistung. Du hast also in den eher kälteren Rennen zu Saisonstart und -ende mehr Leistung, musst dich aber anstrengen diese mangels Grip auf die Strasse zu bekommen. Im Sommer haften die Reifen dafür um so stärker, nur fehlen deinem Wagen dann einige PS. Das resultiert bei den Teams dann in Jahresszeiten- bzw Temperaturabhängigen Setups, weswegen man hier nie mit der Setup-Arbeit zu einem Ende kommt.“
Daneben macht Krumbach noch einen weiteren Faktor aus der bei bestimmten Bedingungen die Rundenzeiten limitieren kann: „Die neue Asphaltdecke in einigen Streckenteilen hat auch einen grossen Einfluss. Jetzt, wo noch nicht so viel Abrieb auf dem Asphalt liegt und der Teer noch frisch ist wird noch nicht das Haftungsniveau vorliegen wie später in der Saison. Und speziell bei Regen wird man in diesen Streckenteilen entsprechend langsamer werden. Aber ein weiterer Faktor ist, das nun dort wo neuer Asphalt liegt etliche der Bodenwellen verschwunden sind. Die Strecke ist in den neu asphaltierten Bereichen sehr eben geworden. Damit geht nach meinem Geschmack auch ein grosser Teil der Charakteristik der Nordschleife verloren. Früher warst du schnell wenn du dich hier auf der Strecke auskanntest und alle Bodenwellen mit in deine Ideallinie einbeziehen konntest. Das wird nun immer nebensächlicher“
Als Rekordqualifyingrunde in der VLN Langstreckenmeisterschaft staht nach wie vor eine 7:53,375 von Walkenhorst Motorsport BMW M6-GT3-Pilot Christian Krognes zu Buche, der Norweger erzielte die Zeit am 24.9.2016 im Qualifying zum 48. ADAC Barbarossapreis auf Dunlop-Reifen.