N24-BoP soll transparenter werden
Der ADAC Nordrhein, Veranstalter des ADAC Zurich 24 Stunden Rennens am Nürburgring hat die Einrichtung einer Technischen Arbeitsgruppe aus Herstellervertretern und unabhängigen Renningenieuren bekannt gegeben die die BoP für den deutschen Langstreckenklassiker transparenter ausgestalten soll. Die Einrichtung der Arbeitsgruppe, in der alle am Klassiker vertretenen Hersteller in der Gesamtsiegerklasse SP9 in Zukunft beteiligt werden sollen, gehört zu einem Massnahmenpaket bei dem die Chancengleichheit mittels der BoP noch ausgewogener zwischen den grossen Herstellern verteilt werden soll. Damit sollen Beschwerden einzelner grosser Hersteller über eine Benachteiligung oder Durchmärsche einzelner Hersteller wie der Mercedes-Vierfachsieg 2016 in Zukunft verhindert werden.
In der „Technical Working Group“ sollen eingeschriebene Hersteller von GT3- Fahrzeugen über BoP-Themen beraten. Daneben werden objektiv messbare Werte bei der Festlegung dieser leistungsbeeinflussenden Vorgaben berücksichtigt. Für die Auswertung wird das Know-how eines unabhängigen, externen Renningenieurs hinzugezogen. Die Hoheit über die letzte Entscheidung aller Teile des Regelwerkes inklusive BoP wird allerdings nach wie vor der Technikausschuss des ADAC Nordrhein haben.
„Das neue Gremium wird als gemeinsame Initiative des ADAC Nordrhein und der beteiligten Werke ins Leben gerufen“, erklärt Rennleiter Walter Hornung. „Wir können an diesem ,runden Tisch’ frühzeitig technische Problemfelder erkennen und im Konsens ausräumen – gleichzeitig machen wir die Reglemententscheidungen transparent. Auf allen Seiten wird auch die Planungssicherheit erhöht, sodass wir hoffen, die starken Werksengagements im Rahmen des 24h-Rennens länger binden zu können.“
Im Rahmen der intensivierten Zusammenarbeit im BoP-Prozess sind auch weitere Maßnahmen in Vorbereitung. So wird im Reglement erstmals eine Einschreibegebühr für die beim 24h-Rennen startenden GT3-Hersteller eingeführt, um die immer aufwendigeren BoP-Maßnahmen zu finanzieren. Die auch bislang bereits mit einem obligatorischen Datalogger gewonnenen Daten der Top-Fahrzeuge werden laut Pressemitteilung des ADAC Nordrhein ab 2018 noch akribischer untersucht. Dazu wird ein externer Experte dem Technikausschuss zuarbeiten, der die Daten in Computermodelle umsetzt und es so ermöglicht, die bestehenden BoP-Stellschrauben noch präziser einzusetzen. Die Gewinnung einer ausreichenden Datenbasis wird dabei durch vorgeschriebene Pflichtteilnahmen erreicht. Ab 2018 wird die Teilnahme von mindestens einem Fahrzeug jedes in der SP9 und SP9-LG (FIA-GT3) startenden Herstellers bei zwei VLN Langstreckenmeisterschaft -Läufen und dem ADAC 24h- Qualifikationsrennen obligatorisch. So stehen bei der Definition der BoP-Werte am Ende die Daten aus 3 Rennen zur Verfügung, auf denen umfangreiche Computermodelle aufgebaut werden können.
In den vergangenen 5 Jahren gelang jeweils mindestens fünf Herstellern der Sprung in die Top 10. Abgesehen vom Mercedes-AMG-Vierfachsieg 2016 standen jeweils die Piloten von mindestens zwei Fabrikaten auf dem Podium. Auch die Abstände zwischen den Siegern und Platzierten verringerten sich immer mehr. Der ADAC Nordrhein trägt mit den bekannt gegebenen Massnahmen der Tatsache Rechnung, das bei der hohen Chancengleichheit immer kleinere Performanceunterschiede wahrgenommen werden.