Titelduell beim VLN-Finale
4 unterschiedliche Tabellenführer gab es im Verlauf der VLN-Saison, von denen sich drei als ernsthafte Titelkandidaten heraus kristallisierten: Norbert Fischer, Christian Konnerth und Daniel Zils im Porsche Cayman des Pixum Team Adrenalin Motorsport , Marcel Manheller im BMW 325i sowie Moritz Kranz, Hamza Owega und Alex Schula im Porsche Cayman von Mühlner Motorsport . Und am Ende könnte ihnen ein Mann den Rang ablaufen, der dann seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen würde, Michael Schrey. Der Bonk Motorsport-Pilot bestritt die Saison 2017 erneut in der BMW M235i Racing Cup-Klasse – zumeist als Solist. Nur beim Saisonhighlight, dem ROWE 6 Stunden ADAC Ruhr-Pokal-Rennen, wechselte sich noch einmal sein letztjähriger Teamgefährte Alexander Mies mit ihm am Volant ab. Würde ihm die Titelverteidigung gelingen, wäre er nach 20 Jahren der erste Fahrer nach Dirk Adorf im Opel Astra, dem das gelänge.
Der derzeitige Stand mitsamt den Streichresultaten lässt einige Titelkonstellationen möglich erscheinen: Angenommen, die Starterzahlen in den Klassen Cup 5 (Schrey), V5 (Fischer / Konnerth / Zils), V4 (Manheller) und Cup 3 (Kranz / Owega / Schula) wären beim Finale mit Lauf acht identisch und alle Fahrer würden ihre Positionen von dem vorletzten Lauf bestätigen, hätte Schrey einen Vorsprung von 0,75 Punkten. Allerdings fielen gleich M235i Racing Cup-Fahrzeuge beim Barbarossapreis einem Unfall in der Arembergkurve zum Opfer, so dass sich die Zahl der Fahrzeuge in der Cup 5 für das Finale reduzieren könnte. Aber auch für diesen Fall ist Schrey noch safe: Einen Sieg vorausgesetzt, würden ihm selbst magere vier Mitstreiter in der Klasse ausreichen, um mit hauchdünnen 0,03 Punkten am Ende die Nase vorne zu haben. Wird Schrey ausnahmsweise nur Zweiter, reichen ihm 14 Gegner in der Klasse, um in Führung zu bleiben. Wird er nur Dritter müssten schon insgesamt unrealistische 25 Cup-BMW seine Klasse bevölkern...
Im Umkehrschluss könnten sich in der Klasse V5 weitere Teilnehmer finden. Beispielsweise bringt Platz eins von 20 Fahrzeugen 9,75 Punkte. Neben dem Adrenalin-Nuller bei Lauf fünf sind 9,58 (1. von 12) das niedrigste Ergebnis des Trios, könnten also gestrichen werden. Der Punktezuwachs in der Summe der besten sieben Ergebnisse betrüge 0,17 Punkte. Schrey müsste so minimal Platz zwei von 18 für die Titelverteidigung erreichen, um vorne zu bleiben. Ein plötzlicher Zuwachs von im Beispiel genannten acht Fahrzeugen klingt zunächst utopisch, waren doch 2017 maximal 15 V5-Autos mit von der Partie. Dennoch gibt es eine Reihe von Beispielen in der jüngsten Vergangenheit der VLN, wo eben genau dieser Fall eingetreten ist.
Die Plätze eins und zwei in der Fahrerwertung sind an Schrey und Fischer / Konnerth / Zils bereits vergeben, nur die Reihenfolge ist noch offen. Platz drei ist hingegen noch hart umkämpft: Holen Kranz / Owega / Schula erneut Platz eins von neun, reicht Manheller ein Sieg bei nur sechs Gegnern für Platz drei in der Tabelle. Wird er nur Zweiter, müssten in Summe schon 21 V4-Fahrzeuge beim Finale am Start sein. Platz zwei von zuletzt 18 Fahrzeugen würde somit ebenfalls nicht ausreichen, um das Mühlner Motorsport-Trio hinter sich zu lassen.