STT Nürburgring - Siege für Viper und BMW

sttnring2a.jpgEs hätte der perfekte Auftakt sein können. Nach dem Sieg am Samstag war Pertti Kuismanen (Chrysler Viper GTS-R) beim zweiten Durchgang auf dem Nürburgring erneut auf Siegeskurs. Ein Defekt am Querlenker warf den Finnen aus dem Rennen und bescherte Michael Bäder im BMW Z4 V8 den ersten Saisonsieg in der Spezial Tourenwagen Trophy - eine späte Wiedergutmachung für Hockenheim. Für Ulrich Becker hieß es in der Eifel dagegen zum vierten Mal Gesamtrang 2.

Im ersten Rennen am Samstagnachmittag war Pertti Kuismanen nicht zu stoppen gewesen. Die Pole münzte der Finne in einen astreinen Start- und Zielsieg vor Ulrich Becker um. Da der STT-Meister der Jahre '97 und '98 gegen Rennende etwas Speed rausnahm, kam der Porsche 997 RSR noch einmal auf 6,354s ran. Im zweiten Durchgang schien Kuismanen mit der Gegnerschaft kurzen Prozess machen zu wollen. Mit Riesenschritten dampfte die über 700 PS starke Viper vornweg. Doch der nach dem Spa-Crash über den Winter aufgebaute GT-Renner zeigte sich zickig.sttnring2c.jpg Ein gebrochener Querlenker zog der Schlange ihre Zähne und warf Kuismanen in Runde 7 aus dem Rennen. Der Ausfall bescherte Michael Bäder im BMW Z4 V8 die erste Position, die er bis ins Ziel nicht mehr abgab. Dabei wurde es gegen Rennende sogar noch einmal eng, denn Ulrich Becker rückte immer näher. Am Ende war der Vorsprung auf 1,869s zusammengeschmolzen. Noch im letzten Umlauf drehte der Marler seine schnellste Rennrunde. Schon am Vortag hatte Teamkollege Tobias Hagenmeyer den BMW Z4 V8 zum Klassensieg und auf Gesamtrang 5 gefahren. Der Sieg von Michael Bäder beim zweiten Durchgang war dann „eine Entschädigung für das üble Wochenende von Hockenheim“.

Zum vierten Mal Rang 2 für Becker: „Schade, jetzt hätte ich mal gewinnen können“, äußerte sich Ulrich Becker zu seinem zweiten Platz im Gesamtklassement. Zum vierten Mal in dieser Saison gab es für den Marler nur den zweitgrößten Pott. Rene Snel meldete sich mit einem Klassensieg bei den großen Spezial Tourenwagen Trophy-Boliden zurück. Hinter Ulrich Becker kletterte Snel im zweiten Heat noch als Gesamtdritter aufs Treppchen. Im ersten Rennen stand dort Sven Fisch, der sich einen engen Fight mit Gaststarter Francesco Pastorelli (V8 STAR) und Tobias Hagenmeyer geliefert hatte. sttnring2b.jpgKurz vor der NGK quetschte sich Sven Fisch am FIA-GT1-erfahrenen Pastorelli vorbei. Doch der Stuttgarter hatte etwas zu viel Schwung mitgenommen und verpasste die Schikane. Dabei wäre fast noch Tobias Hagenmeyer vorbeigeschlüpft. Doch ein leichter Quersteher warf den BMW wieder hinter den rot-schwarzen V8 STAR zurück. Den Start zum zweiten Durchgang verhinderte eine defekte Zylinderkopfdichtung, wodurch sich Jörg Bernhard mit Gesamtrang 5 den Klassensieg vor Petra Kolic-Wiese in der Sonderklasse sicherte.

Die Klasse 2 bis 6000 ccm hatte Ulrich Becker voll im Griff. Ed van Heusden (Porsche 944 Turbo) und Gil Linster (Ford Mustang) belegten jeweils einmal den zweiten Rang in der Klasse. Enger ging es bei den Fahrzeugen bis 4000 ccm zu: In beiden Rennen bot die international besetze Porsche-Armada klasse Motorsport. Zwar war auch hier kein Vorbeikommen am BMW Z4 V8 vom Team Bäder / Hagenmeyer, doch dahinter waren die Positionen heiß umkämpft. Zunächst lag Reiner Lutz mit seinem Porsche Cayman auf Klassenrang 2. Doch ein plattes Vorderrad verursachte einen ungeplanten Stopp. „Das waren neue Reifen“, zeigte sich Lutz enttäuscht. Besser lief es beim zweiten Rennen mit dem zweiten Platz in der Klasse. Der war allerdings hart erkämpft, denn Romain Theissen (Porsche 997 GT3 Cup) war kurzzeitig vorbei. „Damit hatte ich nicht gerechnet. Er hat mich auf der Bremse erwischt und ist innen vorbei. Als Romain Theissen dann durchs Kiesbett fuhr, kam ich wieder vorbei“, erzählte Reiner Lutz, der damit Theissen mit knapp einer Sekunde auf den dritten Klassenrang verwies. „Ich hatte mich verbremst und bin dann zweimal durchs Kiesbett. Da war der Caymann dann natürlich weg“, schilderte der Luxemburger die Situation.

Am Vortag hatte sich Theissen noch gegenüber Markenkollege Jeannot Delvaux durchgesetzt und den zweiten Platz in der Klasse 3 bis 4000 ccm eingefahren. Delvaux war an diesem Wochenende der Mann der engen Entscheidungen. Während im ersten Rennen gerade 1,673s auf Theissen fehlten, wurde es am Sonntag noch knapper. Diesmal setzte er sich um 0,748s gegenüber Carlos Rivas (Porsche 997 GT3 Cup) durch, der anfangs die dritte Position in der Klasse innegehabt hatte.

Durch die zwei Klassensiege bei den luftgekühlten Porsche liegt mit Alexandra Irmgartz zum ersten Mal eine Frau an der Spitze des Championats. Die Tochter des dreifachen STT-Champions Michael Irmgartz ließ der männlichen Konkurrenz um Paul Geeris und Ralf Bender (beide Porsche 964) keine Chance und siegte doppelt. Nach diesem spannenden Rennwochenende steht vom 16.-17. Juni schon der nächste Meisterschaftslauf auf dem Programm. Dabei wird gemeinsam mit den AvD 100 Meilen gefahren und die Spezial Tourenwagen Trophy kann schon jetzt eine volle Bude vermelden - Hockenheim kann also kommen.

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