STT-Finale : Christopher Gerhard ist Champion
Zufrieden nahm der neue Meister der Spezial Tourenwagen Trophy 2009, Christopher Gerhard bei der Siegerehrung am Samstagabend die Pokale für die Klassensiege entgegen. Wieder hatte er die Porsche 997 Cup-Klasse gewinnen und sogar noch das erste Rennen als Gesamtsieger beenden können. Damit endete die Saison für den Viersener fast so, wie sie im Mai begonnen hatte.
Zuvor musste der Pilot des rot-weissen Cup-Porsches aber noch zittern. Daniel Schrey (Chrysler Viper GTS-R) hatte genau wie Joachim Bunkus (Triumph Dolomite) und Rüdiger Klos (Porsche 996 GT2) noch Chancen auf den Titel. René Snel sicherte sich deutlich die Pole für beide Rennen. Dahinter platzierte sich die schnelle Meute der 911er Cup Porsche. Im ersten Zeittraining stellte Christopher Gerhard seinen Porsche neben den des Niederländers. Heinz-Bert Wolters und Christian Ott (beide 997 Cup) teilten sich die zweite Startreihe. Erst auf Startposition 5 folgte Daniel Schrey. Dem wurde es heißer als gewünscht, als die Viper wieder einmal freudig Flammen sowohl nach außen, als auch nach innen warf. Nach nur drei Runden war das zweite Training für Schrey beendet.
Christian Ott erwischte beim Start zu Rennen 1 René Snel hinten am Heck, was dem einen die vordere Lampe und dem anderen viele Plätze kostete. Christopher Gerhard nutzte den Trubel aus, um auf frischen Reifen in Führung zu gehen und gleich etwas Abstand herauszufahren. Hinter Christopher Gerhard bildete sich eine Dreiergruppe um die Cup-Porsche von Christian Ott, Heinz-Bert Wolters und Ulrich Becker. Sven Fisch (V8 STAR) und Rüdiger Klos kämpften dahinter um den fünften Gesamtplatz. Erst auf P6 wurde Daniel Schrey geführt, der bei der Anfahrt Mercedes Arena Volker Bähr im Porsche 993 überholen konnte. An der Spitze schien das Rennen bereits entschieden, doch plötzlich war Christian Ott an Christopher Gerhard dran. Doch beim Anbremsen der Mercedes Arena verschätzte sich Ott, so dass Gerhard ohne Probleme seinen dritten Spezial Tourenwagen Trophy Gesamtsieg nach Hause fahren konnte. Mit 3,821 Sekunden Rückstand lief der Pilot von TKS Motorsport als Gesamtzweiter ins Ziel ein. Dritter wurde nach starker Aufholjagd René Snel vor Heinz-Bert Wolters und Ulrich Becker. „Der Dreher war natürlich ärgerlich, aber danach war es ein tolles Rennen, das für mich noch einigermaßen gut ausging“, resümierte Snel. In der zehnten Runde musste Daniel Schrey die Viper dann aber mit technischen Problemen abstellen. Damit war die Meisterschaft entschieden. 14,5 Punkte waren in dem verbleibenden Rennen nicht mehr aufzuholen.
Während Christopher Gerhard völlig entspannt in das zweite Rennen starten konnte, war bei Joachim Bunkus und Rüdiger Klos noch etwas Nervenkitzel angesagt. Daniel Schrey trat erst gar nicht mehr zum Rennen an, so dass er kampflos seinen zweiten Platz abgab. „Insgeheim hatte ich eh nicht mehr mit der Meisterschaft gerechnet. Hätte es geklappt, wäre es natürlich schön gewesen. Aber dafür war die Saison einfach zu unbeständig“, so Schrey.
Der Start war somit eine klare Angelegenheit für René Snel, der bereits auf der Start- und Zielgeraden einen kleinen Vorsprung hatte. Dahinter erwischte Heinz-Bert Wolters den besten Start. In der NGK Schikane leistete sich Wolters einen Dreher. Christian Ott profitierte am meisten davon und schob sich vor Gerhard auf P2. Hinter Gerhard hatte sich Michael Tischner eingereiht, der für das zweite Rennen Ulrich Becker`s Porsche übernommen hatte. Ben Lake hatte beim Start drei Positionen gut gemacht und lag auf Position 5 vor Rüdiger Klos und Volker Bähr. Ein schönes Duell lieferten sich Joachim Bunkus und Helmut Maier, die beide aus der STT nicht wegzudenken sind. Dahinter folgten die drei Schweizer Walter Vonwyl, Pierre Bonhôte und Christian Hofmaenner. Während René Snel mit 15s Vorsprung Saisonsieg 6 einstrich, wurde es dahinter spannend. Christopher Gerhard tauchte immer größer im Rückspiegel von Christian Ott auf, der den Klassenkonkurrenten nicht abschütteln konnte. In der letzten Runde setzte sich Gerhard in der NGK Schikane neben Ott und zog in der darauffolgenden letzten Kurve noch vorbei. 0,163 Sekunden trennte die Beiden beim Überqueren der Ziellinie. Michael Tischner fuhr vor Ben Lake und Rüdiger Klos auf die vierte Position. Lake gelang damit der zweite Sieg in der Klasse 2, wieder vor Dr. Thomas König und Walter Vonwyl.
Nach einem spannenden Saisonfinale geht der Spezial Tourenwagen Trophy H&R Cup in die Winterpause, ehe 2010 das 25-jährige Jubiläum ansteht. Mit 16 Gaststartern war der Abschluss in der Eifel stark besetzt und macht Lust auf mehr in der nächsten Saison. Zuvor werden aber noch am 28. November die STT Fahrer auf der Essen Motorshow vor großem Publikum geehrt.