Wieth-Racing: die ersten Siege für den F550

Für das Münchner Team von Wieth-Racing war es der erste zählbare Erfolg nach über 5 Jahren Entwicklungsarbeit am selbst aufgebauten Ferrari F550. Mit Wolfgang Kaufmann am Steuer hatte man am Nürburgring ein unschlagbares Paket am Start das selbst vom kuriosen Ausfall im 2. Zeittraining nicht eingebremst werden konnte. „Ein eigenartiger Vorgang: mir ist beim Anbremsen der NGK-Schikane der Reifen auf der Felge durchgerutscht. Das habe ich in all meinen Jahren auf GT-Fahrzeugen so extrem noch nicht erlebt. Der Reifen war im Felgensitz richtig verschmort. Wäre interessant ob das so jemand auf ein Foto gebannt hat.“ fasste Wolfgang am Ende das Geschehen zusammen. Die fälligen Karosseriereperaturen nach dem Kuss der Reifenstapel erledigte das Team noch vor Beginn der Rhinos-Euro-GT Party. Und daß der Wagen danach wieder in Topzustand war dokumentierte Wolfgang durch 2 souveräne Siege.

Der Durchbruch am Ring erzielte man nun mit einer erneuten Modifikation des Fahrwerks. Dieses war in der vergangenen Saison auf eine Reifenspezifikation von Dunlop angepasst worden die am Ende nicht mit den während der Saison verwendeten Reifen harmonierte. Nach umrüstung diverser Feder-Dämpfer Kombinationen fand die Truppe nun zu einer deutlich fahrbareren Kombination.

Dem gesamten Team war die Erleichterung richtig anzusehen – so auch Teammanager Florian Hebel. „2mal waren wir kurz davor einen Erfolg einzufahren: in Bahrein und in der französischen GT. Nun hat es endlich geklappt.“ Über 5 Jahre Arbeit  hatte man nun schon in die Entwicklung eines eigenen Chassis gesteckt. Ende 2000  hatte das Ferrari F550-Projekt begonnen. Man ließ in der Folge trotz diverser Verzögerungen beim Motoren- und Fahrwerksaufbau auch nicht locker als Prodrive schon seine eigene mittlerweile legendäre Serie von F550 Chassis in der Szene zum Erfolg führte. „Eigentlich waren wir von der Entwicklung her immer ein Jahr hinter dem aktuellen Stand zurück“, so Hebel.

Vor 2 Jahren wurde sogar ein 2. Ferrari F550 aufgebaut, den man nun als Kundenfahrzeug in der Rhinos-Euro-GT einsetzen will, nachdem für das Siegerfahrzeug vom Nürburgring weitere Einsätze in der FIA-GT auf dem Plan stehen. Fahrerplätze für die Rhinos GT auf diesem Wagen werden vom Team noch angeboten. Vereinzelt würde man sogar den Einsatz beider Wagen in Erwägung ziehen.

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