Pierre von Mentlens Pläne für die Rhinos GT
Pierre von Mentlen ist ein Mann mit Visionen – diese setzt der aus der Telekommunikationsbranche stammende Unternehmer nicht nur beruflich um. Auch in seiner Freizeitgestaltung nimmt er gerne die Zügel in die Hand und so kommt es, dass er nur 5 Jahre nach seinem Einstieg in die Rennszene diese nun umkrempelt. Die erfolgreiche Wiederbelebung der Euro-GT (nun Rhinos-GT)-Serie gemeinsam mit dem Team um Hein und Anja Hartmann ist sicher ein Paradebeispiel. Doch der erfolgreiche Saisonauftakt (20 Wagen starteten am Ring – siehe Rennbericht) soll nur der Anfang sein.
„Für das nächste Wochenende in Spa ist mit mehr Autos zu rechnen. Wir hoffen dort um die 25 bis vielleicht 28 Teams begrüßen zu können. Dort ist das Umfeld auch geeigneter um unser Event-Konzept vorstellen und weiter daran feilen zu können.“ Dieses Konzept steht bei ihm im Vordergrund „ Wir haben vor nach der Premierensaison in diesem Jahr in 2007 sogar eigene Veranstaltungen abzuhalten, also nicht nur als Serie sondern in Zukunft auch als Veranstalter aufzutreten. Dafür würden wir uns geeignete Serien wie zum Beispiel den Divinol-Cup, mit dessen Organisator Hoffmann ich ein gutes Verhältnis habe, mit ins Boot holen. In Rahmen dieser Events würden auch Konzerte und sonstige geeignete Veranstaltungen stattfinden. Wir wollen das Konzept schon in diesem Jahr einmal ausprobieren. Mir schwebt dabei vor ein Wochenende zu gestalten, das so viel um das Rennen herum bietet, daß die ganze Familie - Kinder sollen freien Eintritt bekommen - sich zum Rennen aufmacht, dort attraktiven Motorsport zu sehen bekommt und dort gut unterhalten fühlt.“
Möglich werden diese Pläne durch ein klassisches Sportsponsoring um die Getränkemarke Rhino´s. „Wir haben mit dem Energydrink-Hersteller Rhino´s einen 6-jährigen Vertrag geschlossen. Dieser erlaubt uns die Serie mit Planungssicherheit zu versehen. Ich bin nun nach der Übernahme der exklusiven Vertriebsrechte in der Schweiz auch geschäftlich mit Rhinos verbandelt und wir nutzen daher die Synnergien um im Rahmen der Wochenenden die Marke Rhinos bekannt zu machen und im Gegenzug die Event-Wochenenden organisieren zu können. Dies ist jetzt ein weiterer Geschäftszweig meiner Unternehmungen geworden.“
Daß Pierre dabei auch auf dem PR-Klavier die richtigen Töne findet zeigte er schon am Ring: „Wir haben am Freitag diverse Prominenten-Fahrten auf unseren Fahrzeugen veranstaltet, über die nun in den kommenden Tagen in den entsprechenden Life-Style-Magazinen auf RTL, SAT1, Pro 7 und so weiter berichtet werden wird. Dies hilft die Serie und den Namen Rhinos mit in das Bewusstsein der Leute zu bringen und ist ein Mittel dass wir auch bei den kommenden Events so einsetzen wollen.“
Back to Racing: Der Kalender umfasst in diesem Jahr auch 2 Auftritte im iberischen Raum. „Diese sind als Ausweichtermine zu verstehen, da wir sonst unsere Planung mit 7 Rennen, die in diesem Jahr recht kurzfristig zusammen kam, nicht hätten realisieren können. Langfristig planen wir unsere Zukunft eher im mitteleuropäischen Raum. Unsere Kundenteams kommen zumeist aus dem BeNeLux-Bereich sowie aus Deutschland. Rennen in Frankreich wären vielleicht auch noch denkbar. Die Tschechei und Nord-Italien sind auch im Bereich des Möglichen. Aber Auftritte in England oder Skandinavien oder noch südlicher als Monza sehe ich derzeit nicht kommen, weil wir auch an die Kosten für die beteiligten Teams denken müssen.“
Bezüglich der Kosten hat von Mentlen konkrete Vorstellungen. „Es muß möglich sein für maximal 150T€ eine komplette Saison fahren und dabei konkurrenzfähiges Material an den Start bringen zu können. Einen FIA-GT-Boliden wie zum Beispiel den Wieth-Ferrari in Verbindung mit einem Piloten wie Wolfgang Kaufmann sehe ich dabei bei allem Respekt für die Leistung von Wolfgang und der Mannschaft von Nico Wieth nicht als die erstrebenswerte Fahrzeug/Fahrer-Kombination für die Zukunft der Serie an. Es sollen schon Privatfahrer und Privat-Teams sein. Ein Maserati zum Beispiel ist zwar ein sehr schönes und schnelles Auto, aber es würde den angepeilten finanziellen Rahmen der Konkurrenten sprengen. Daher sind solche Fahrzeuge in der FIA-GT sicher besser aufgehoben. Fahrzeuge wie der Herold-Audi, der gewisse Parallelen zu einem V8-STAR hat, oder der Donkervoort von Michael Düchting sind dagegen bei uns willkommen, weil sie die Markenvielfalt steigern und optische Akzente setzen.“
Insgesamt hegt der schweizer Jungunternehmer ambitionierte Pläne. Lernt er als Newcomer in der Szene von den Fehlern der anderen Serienveranstalter? „Mir steht es nicht zu irgendwen kritisieren zu wollen. Wir beschreiten hier unseren Weg und der ist nun mal die Rennen als Teil eines Eventwochenendes zu verstehen und zu organisieren.“ 6 Jahre hat man nun Zeit diese Vision zu verwirklichen. Jahre in denen uns sicher noch einige interessante Rennen und GT-Felder im Rahmen der Rhinos GT-Serie ins Haus stehen.