Nissan GT-R LM Nismo - Frontantrieb und über 1000PS
Nissan hat wie angekündigt sein LMP1-Modell GT-R LM Nismo anlässlich des Superbowls erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert. Die Ankündigungen im Vorfeld, dass der Wagen beträchtlich anders konstruiert werden würde als die der Konkurrenten von Audi, Toyota und Porsche wurden endlich mit offiziellen Fakten gefüllt: Der GT-R LM ist der erste frontangetriebene LMP1!
Das 880kg schwere Gefährt wird von einem 3l V6 Biturbo-Motor mit der Bezeichnung Nissan VRX 30A NISMO befeuert. Unterstützt wird der Motor von einem Torotrak-Flywheel-Hybridsystem dessen Kapazität aufgrund der laufenden Entwicklung noch nicht feststeht; Nissan peilt eine Einordnung in die 8MJ-Hybrid-Klasse an. Die Systemleistung wird derzeit daher noch nicht genau beziffert, soll aber in der Grössenordnung zwischen 1200 und 1500 PS (davon stammen 500PS vom Motor) liegen!
Das Getriebe ist ein 5-Gang Getriebe mit einem pneumatischen Paddleshift-System. Auf Fahrwerksseite sind 4-fach verstellbare Penske-Dämpfer verbaut. Die Motorelektronik stammt von Cosworth, die auch für die Präperation des Triebwerks verantwortlich zeichnen. Die Tankkapazität beträgt 68l.
Der Nissan überrascht nicht nur mit seinem Antriebskonzept, das in Zukunft auch mit einer Allradoption erweitert werden kann. Auch das aerodynamische Konzept ist höchst innovativ. Da die Gewichtsverteilung vom Antriebskonzept mehr auf der Vorderachse liegt, wurden die Anforderungen an die Abtriebsgenerierende Aerodynamik zum Teil auf den Kopf gestellt. Konstukteur Ben Bowlby, der schon mit dem Deltawing die Gemüter erhitzt hatte, setzt bei der Aerodynamik auf ein komplexes Durchflussprizip mit Luftkanälen, um den Luftwiederstand zu senken – ein Prinzip, das allerdings in der Vergangenheit schon so manche Konstruktion ins Hintertreffen geschickt hatte, wenn es nicht richtig funktionierte (siehe Audi R15).
Als erster Einsatzpilot wurde Marc Gene offfiziell bekannt gegeben. Allgemein wir auch erwartet, dass der deutsche Nissan-Werkspilot Michael Krumm mit zum Kader gehören wird, auch wenn dies noch nicht offiziell bestätigt wurde. Nissan wird nun das bislang im Verborgenen absolvierte Testprogramm weiter fortsetzen. Bis zum Renndebüt in Silverstone sind es noch 2 ½ Monate ...