Le Mans Testtag - Rückblick

Audi hat den am vergangenen Wochenende abgehaltenen Testtag zwei Wochen vor dem 81.ten 24 Stunden Rennen von Le Mans dominiert. Die 3 offiziellen Audi R18 e-tron Quattro-Einsatzchassis belegten die vordersten Plätze in den beiden, viermal durch rote Flaggen unterbrochenen Trainingssessions. Die schnellste Zeit schaffte der Franzose Loic Duval, der mit einer 3:22,583 die Polezeit des Vorjahres sogar noch um 1,3s unterbot – und das bei nicht ganz idealen Streckenbedingungen. Diese Leistung dürtfte für den Franzosen eine besondere Genugtuung gewesen sein, da er in der ersten Session des Tages sein Arbeitsgerät bei einem Ausritt in Tertere Rouge noch nachhaltig onduliert und für eine rote Flagge gesorgt hatte.

Fast hätte es für das Audi Sport Team Joest sogar noch eine 4-fach Führung gegeben, da die Ingolstädter ein viertes Chassis für Tests der schmaleren 2014´er Reifen von Michelin nach Le Mans gebracht hatten, das sich mit Testfahrer Marco Bonanomi und einer 3:27,894 ebenfalls gut schlug. Die totale Audi-Dominanz konnte nur die #8 von Toyota (Davidson / Buemi / Sarrazin) brechen, der mit einer 3:27,581 allerdings nicht annähernd an die Zeiten der Audi heran kam. Auch bei den Top-Speeds musste Toyota sich 6 kmh (328,8km/h zu 322,9) von den Ingolstädtern einschenken lassen. Hier dürften bis zum Klassiker in zwei Wochen noch einige lange Arbeitstage bei den Ingenieuren von TMG anstehen.

Während bei den LMP1-Privatiers Rebellion Racing im Zuge der Veröffentlichung der R-One-Pläne (wir berichteten) die Nase gegenüber Strakka Racing wieder einmal vorne hatte, schlug bei den umkämpften LMP2 die Oak Racing-Truppe mit dem Wagen von Pla / Brundle / Heinemeier-Hansson knapp die beiden Signatech-Alpine-Orecas. Pech hatte hingegen die Lotus-Mannschaft, die den LMP2-Wagen von Dominik Kraihamer bei einem Abflug in den Porsche-Kurven verlor und eine rote Flagge auslöste.

In den GTE-Klassen dominierte Aston Martin das Geschehen jeweils mit einer Doppelführung in beiden Fahrerkategorien. Mit einer 3:58,806 markierten Mücke / Turner / Dumbreck die schnellste Zeit bei den Produktionssportwagen. Das Porsche AG Team Manthey profitierte dahinter von den letzten Anpassungen der BoP, die den neuen 991´ern einen 0,3mm weiteren Restriktor zugestanden hatten, während die Aston Martin Vantage GTE moderate 10kg zuladen mussten. Mit zwei fast identischen 3:59,4´er Zeiten liegen die noch Potential aufweisenden Porsche auf Schlagdistanz zu den Astons, was in Le Mans ein spannendes Rennen verspricht, zumal auch Corvette bis auf das Level der Porsche heranreichte.

In der GTE-Am-Klasse lagen am Ende des Testtages ebenfalls die beiden Aston Martin vorne. Dahinter belegten die 5 Porsche geschlossen die Verfolgerplätze. Pech hatten hingegen der GTE-Pro-Wagen von AF Corse (die #51 von Giancarlo Fisichella) und der Krohn Ferrari, die für die restlichen roten Flaggen des Tages verantwortlich zeichneten.

Insgesamt nahmen 61 Autos am Testtag an der Sarthe teil. 56 von ihnen werden in zwei Wochen die ersten Trainings zu den 24 Stunden von Le Mans aufnehmen. Die detailierten Ergebnisse der Tests können unter diesem Link („LE MANS“ im 2. Dropdownmenue anwählen) eingesehen werden.

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