Porsche LMP1 Rollout in Weissach
Porsche hat erste Photos seines für die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft 2014 angekündigten LMP1-Prototypen veröffentlicht. Die Bilder zeigen ein geschlossenes Chassis mit Hochnase, das Anleihen an den R18 nimmt und schon nach den technischen Vorgaben des Reglements 2014 gestaltet ist. Auffällig sind die aerodynamischen Eigenheiten wie die auf hohe Front-Downforce getrimmte Vorderbau-Aerodynamik und der auf dem Dach gelegene exponierte Lufteinlass für den Motor.
Grund der Veröffentlichung war der erste Rollout des Wagens auf der hauseigenen Teststrecke in Weissach den Timo Bernhard mit dem Wagen absolvierte. Vor den Augen einiger Vorstände der Porsche AG unterzog der ehemalige Le Mans-Sieger und Porsche-Werksfahrer sein neues Arbeitsgerät einem ersten Funktions-Check - einige Wochen früher als ursprünglich geplant. „Ich war von Anfang an in die Entwicklung des neuen Autos einbezogen“, so Bernhard. „Dass ich heute die ersten Meter mit unserem Baby fahren durfte, erfüllt mich mit Stolz. Das Auto fühlt sich schon jetzt Klasse an.“ Bernhard und Romain Dumas werden die Testarbeit mit dem LMP1 in den kommenden Wochen fortsetzen.
Fritz Enzinger, Leiter des LMP1-Projekts erläuterte die verfrühte Premiere: „Wir liegen hervorragend im Zeitplan. Unsere neu formierte Mannschaft hat äußerst zielgerichtet gearbeitet, um dieses hochkomplexe Fahrzeug so schnell wie möglich auf die Räder zu stellen. Das verschafft uns nun einige Wochen zusätzliche Zeit für die Erprobung und Weiterentwicklung. Das Reglement der WEC basiert ab 2014 in erster Linie auf Effizienz. Das macht den Wettbewerb der Ingenieure noch interessanter und stellt uns vor komplett neue Herausforderungen.“
„Bei der Entwicklung unseres neuen LMP1-Fahrzeugs standen wir vor der gleichen Herausforderung wie in der Serienentwicklung unserer Straßenfahrzeuge“, sagt Wolfgang Hatz, Vorstand für Forschung und Entwicklung der Porsche AG. „Unser Ziel war es, die bestmögliche Effizienz zu erreichen ohne Abstriche bei der Performance zu machen.“
Matthias Müller, Vorsitzender des Vorstands der Porsche AG, betont vor allem den Nutzen, den Kunden von der Entwicklung des High-Tech-Rennwagens haben werden: „Die Ingenieure konnten bei der Konstruktion des neuen LMP1-Autos, das hier heute zum ersten Mal in Weissach gefahren ist, mit einem weißen Blatt Papier beginnen und so im Rahmen des technischen Reglements viele neuen Technologien anwenden, die in Zukunft auch den Kunden unserer Serienautomobile zugutekommen werden.“
Seit der Entscheidung Mitte 2011, als Werk mit einem LMP1-Renner in den Spitzensport zurückzukehren, ist das Motorsportzentrum in Weissach deutlich gewachsen. Ein Werkstattgebäude und ein Verwaltungsbau wurden errichtet und sie beherbergen rund 200 Mitarbeiter, die für Konstruktion, Bau und Einsatz des LMP1 zuständig sind. Ab der Saison 2014 soll das Fahrzeug von einem Werksteam aus Weissach eingesetzt werden.