Audis LMP1-Programm 2013

Audi hat gestern das Motorsportprogramm für 2013 vorgestellt. Den Spitzenplatz nimmt bei den Ingolstädtern wieder das Le Mans und FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-Programm ein. An der Sarthe sowie beim WEC-Lauf in Spa-Francorchamps will die Mannschaft um das Audi Sport Team Joest drei weiterentwickelte Audi R18 e-tron Quattro an den Start bringen. Daneben soll mit zwei der Wagen der Titel in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft gegen Toyota verteidigt werden. Zudem planen die Ingolstädter einen letzten finalen Auftritt in Sebring, bevor die ALMS 2014 die LMP1-Klasse offiziell abschafft.

Audi setzt damit in Le Mans und in der WEC exklusiv auf die 2012 eingeführte Hybrid-Technologie. Der R18-ultra – das bis auf das Hybridsystem weitestgehend baugleiche Schwester-Modell des aktuellen Autos – wandert in das Museum bzw. wird in die e-tron-Quattro Ausführung umgebaut. Audi plant Effizienzsteigerungen am Schwungrad-Speichersystem und zusätzliche technischer Innovationen, die aber beide im Detail nicht benannt wurden. Parallel arbeitet man bereits intensiv am Nachfolger für das ab 2014 gültige neue LMP1-Reglement.

Der Audi-Fahrerkader für die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und Le Mans 2013 besteht aus den amtierenden Weltmeistern Marcel Fässler, André Lotterer und Benoît Tréluyer, Neuverpflichtung Lucas di Grassi, Loïc Duval und dem von Peugeot übernommenen Marc Gené sowie Oliver Jarvis, Le-Mans-Rekordsieger Tom Kristensen und Allan McNish.

Beim 24 Stunden Rennen von Le Mans fasst Audi den 12.Sieg im 15. Jahr des Antretens ins Auge. Nur dreimal hat die Marke mit den 4 Ringen den Sieg an andere Konkurrenten abgeben müssen: 1999 an BMW, 2003 an den hausinternen Rivalen Bentley und 2009 an Dauerkonkurrent Peugeot. Damit will man in der ewigen Statistik den Abstand auf Rekordsieger Porsche (16 Triumphe) verkürzen, bevor die Weissacher 2014 wieder mit aller Macht an die Sarthe zurück kehren. In der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft sollen sowohl der Fahrertitel durch Fässler / Lotterer / Treluyer als auch der Teamtitel von Audi verteidigt werden. Das wird in diesem Jahr eine vertrackte Aufgabe werden, weil der derzeit einzige Werkskonkurrent Toyota Audi nicht nur das Wasser reichen kann, sondern die Ingolstädter in der vergangenen Saison bereits mehrfach abgeduscht hat.

Als Abschiedsgeschenk an die ALMS und nicht zuletzt aus Marketinggründen - in den Vereinigten Staaten wächst die Marke mit den 4 Ringen stärker als der US-Gesamtmarkt - soll auch ein letzter Einsatz des Audi R18 e-tron Quattro beim 12 Stunden Rennen von Sebring am 16. März in Sebring (Florida) erfolgen, das Audi bereits zehnmal gewonnen hat. "Es ist voraussichtlich die letzte Möglichkeit, mit einem LMP1-Auto in Sebring anzutreten", so Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. "Diese Chance würden wir sehr gerne nutzen und uns von den Fans nach unserer tollen Erfolgsstory der letzten Jahre mit einem schönen Auftritt verabschieden." 2014 wird nach der Fusion der ALMS mit der Grand Am die LMP1-Klasse abgeschafft. Dennoch beobachtet Audi in der Zwischenzeit intensiv die Diskussionen um die neue Klassenstruktur in der neuen Amerikanischen Sportwagen-Top-Serie, da man dort ein Engagement zumindest in der GT-Kategorie ins Auge fassen möchte.

Zudem haben die US-Fans 2013 noch eine weitere Gelegenheit, den Audi R18 e-tron Quattro in Aktion zu erleben: Am 22. September gastiert die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft bei einer gemeinsamen Runde mit der ALMS in Austin.

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