Das GTE-Am-Rennen in Le Mans

lmlarbre.jpgDie rangniedrigste reguläre Klasse im ACO-Seriengefüge ist die GTE-Am-Klasse, die in diesem Jahr bei den 80.ten 24h in Le Mans (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) mit 13 Autos besetzt war. Die „Privatfahrer-GT2“ lieferten sich in diesem Jahr in Le Mans auch wieder einen interessanten Kampf um den Sieg, der allerdings am Ende wieder an die Vorjahressieger von Larbre Competition ging.

Alle 13 qualifizierten Teams der GTE-Am gingen auch in das Rennen. Die von der Pole gestartete amerikanische Flying Lizzard Motorsport-Mannschaft hielt lange die Führung, ehe Wagenbesitzer Seth Neiman durch einen Unfall in der Indianapolis Kurve dem Team eine lange Reperaturpause und 15 Runden Abstand auf die Spitze aufdrückte.

Danach reduzierte sich das Duell an der Spitze auf die beiden französischen Crews von Larbre Competition (Corvette #50) und IMSA Performance (Porsche #67). Nachdem Nicolas Armindo den IMSA-Porsche zunächst in Führung gebracht hatte, holte die Larbre-Mannschaft um Ex-F1-Pilot Pedro Lamy, Patrick Bornhauser und Julien Canal ab der 6. Rennstunde sukzessive auf und konnte knapp vor dem Ende schliesslich die Führung übernehmen. IMSA verlor das Rennen um den Sieg schliesslich nachdem Kundenpilot Anthony Pons noch einmal einen letzten Stint gegen den viel schnelleren Lamy absolvieren und zudem 15 min. vor Rennende einen Reifenschaden verzeichnen musste. Es war der 2. GTE-Am-Sieg für Larbre Competition in Folge in Le Mans, die zudem vor 2 Jahren zudem den letzten GT1-Klassensieg eingefahren hatten. P3 belegte das amerikanische Krohn Racing Team, das abgesehen von einigen Drehern ein solides Rennen ablieferte.

5 Teams erreichten nicht die Zielflagge, was leider auch die 3 Mannschaften mit deutscher Beteiligung umfasste: Die Young Driver AMR-Aston Martin-Mannschaft des dänischen Trios Nygaard / Poulsen / Simonsen schied schon gegen 19 Uhr aus, nachdem Poulsen den GTE-Vantage nach einem ursächlichen Differentialschaden unsanft in den Porsche-Kurven abgelegt hatte. Vorher hatte ein defekter Motorsensor den Wagen mit Fehlzündungen für über 2h in der Box verschwinden lassen. Pierre Ehrets Luxury Racing-F458 wurde in der Nacht ein Opfer eines bis dato unentdeckten Fahrwerksdefekts. Der Ferrari von Teamgefährte Montecalvo brach in der Nacht auf Klassenrang 4 liegend beim Anbremsen der ersten Schikane auf der langen Hunaundiers-Gerade aus und bog in die Leitplanken ab. Ehret: „Gegenüber meinem ersten Turn am Samstag nachmittag hat sich der Wagen wie ein komplett anderes Auto angefühlt - als wenn du auf Eiern fährst. Irgendetwas muss mit der Aufhängung im Argen gewesen sein. Ich hab beim Wechsel auf Frankie noch das Team darauf hingewiesen, doch die haben bei einem kurzen Check nichts am Auto finden können.“ 

Der Prospeed Competition-Porsche und der AF Corse-Ferrari #81 lösten bei ihren Unfällen gleich den Einsatz der Safety-Cars aus. Besonders spektakulär war der Unfall des #81 Ferraris, der nach einer Kollision von Fahrer Piergiuseppe Perrazini mit dem #8 Toyota von Anthony Davidson im ultaschnellen Mulsanne-Kink auf dem Dach liegend endete. Der #88 Proton-Porsche musste das Rennen mit einem Getriebeschaden beenden. Dort war Teamchef Christian Ried mit seinen Partnern an 4. Stelle aussichtsreich im Rennen gelegen. Doch nach 222 Runden musste Gianluca Roda das Auto ohne Vortrieb abstellen. 

lm_race-result_gte-am.jpgNach der doppelte Punkte liefernden Ausgabe in Le Mans liegt in der GTE-Am-Wertung der FIA Langstrecken WM die Larbre-Corvette-Mannschaft mit 86 Zählern 30 Punkte vor Krohn Racing (56) und weitere 6 Punkte vor Felbermayr-Proton (50). Der nächste Lauf der Kategorie findet im Rahmen der 6h von Silverstone am 26.08 statt.

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