LMH-Reglement ratifiziert

ByKolles HypercarDer FIA Weltmotorsportrat hat am vergangenen Freitag das technische Reglement für die LMH Hypercar-Klasse formell verabschiedet. Dabei beschloss man eine Leistungsreduktion von ursprünglich geplanten 585kW (785 PS) auf 500kW (670 PS) und eine Gewichtsreduktion von ursprünglich 1100 auf 1030kg. Diese Veränderungen der Kennzahlen waren von der FIA Langstreckenkomission bereits am 11 Mai beschlossen worden wurden aber jetzt erst vom Motorsportrat ratifiziert.

Zusätzlich wurde das BoP-System zur Angleichung der LMH und der geplanten LMDh-Klasse genehmigt. Damit will man die Nachfolgekategorie der Daytona Prototypen-Klasse erstmals vollwertig in das ACO-serienuniversum integrieren, womit entsprechende Wagen auch in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft oder bei den 24 Stunden Rennen von Le Mans antreten können. Weiterhin wurde der Vorschlag für die technische Basis der LMDh akzeptiert, nachdem nur die 4 vom ACO approbierten Chassishersteller Basischassis für die LMDh-Hersteller liefern dürfen.

Die letzte Entscheidung würde das Aus für die Ambitionen von Ginetta bedeuten, die noch nach einem Weg suchen über 2021 hinaus – wenn das „Grandfathering“ alter LMP1-Chassis ausläuft – in der Top-Klasse der ACO-Szene aktiv zu sein. Auch die Leistungsredulktion war nicht ganz umstritten. Ursprünglich sollte das Level der Hypercars im Rahmen der nun beschlossenen Kennwerte liegen. Die Erhöhung auf 785 PS und 1100kg geschah dann auf Druck von Aston Martin die sonst ihr geplantes Valkyrie Hypercar nur mit hohem Aufwand hätten abrüsten müssen um an der LMH-Klasse teilnehmen zu können. Dies bedeutete das Aus für den von der Scuderia Glickenhaus geplanten Alfa-Motor und sorgte dafür das Jim Glickenhaus sich nun für den 8-Zylinder Pipo-Motor entschied.

Das Aston sich kurz danach vom geplanten LMH-Projekt zurückzog obwohl der ACO ihnen eine Extrawurst gebraten hatte dürfte nicht nur bei Glickenhaus für Verstimmung gesorgt haben. Jedenfalls wäre es für alle Beteiligten rückblickend billiger gewesen bei der 670PS/1030kg Formel geblieben zu sein – aber hinterher ist man bekanntlich immer klüger...

Das angesichts dieses Gezerres sich bislang nur 3 Hersteller (Toyota , Glickenhaus, ByKolles Racing ) zur LMH-Klasse bekannt haben, verwundert angesichts der im Raum stehenden Kosten von 30 Mio€ pro Auto und Saison kaum. Die LMDh sollen nur für die Hälfte – etwa 15 Mio€ - zu betreiben sein, was auch das Aus für die GTE-Pro-Engagements der nur noch 5 beteiligten Hersteller in dieser Klasse mit sich bringen könnte.

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