Williams E-Sport gewinnt virtuelle LM-Ausgabe
Die offizielle, vom ACO abgesegnete virtuelle Ausgabe der 24h von Le Mans ist am gestrigen Sonntag mit einem Sieg des Williams E-Sport Teams zu Ende gegangen. Das unter der Nennung des Rebellion Williams Esport Teams antretende Pilotenquartett Raffaele Marciello, Louis Deletraz, Kuba Brzezinski und Nikodem Wisniewski kam auf ihrem virtuellen Oreca LMP2 in den Farben des Rebellion Racing-Teams mit einem Vorsprung von 17s vor dem ByKolles Racing-Quartett Tom Dillmann, Esteban Guerrieri, Jesper Pedersen und Jernej Simoncic ins Ziel. Den dritten Platz belegte ein zweiter Rebellion Williams Esport Oreca auf dem das Quartett Jack Aitken, Agustin Canapino, Michael Romanidis und Marc Gassner sich das virtuelle Lenkrad teilten.
In der GTE-Klasse siegte das Porsche-VRS Coanda Simsport Quartett Nick Tandy, Ayhancan Guven Josh Rogers und Tommy Ostgaard vor einer Aston Martin und einer Corvette-Mannschaft .
Obwohl seitens der Real-Piloten und vor allem der Sim-Racing Mannschaften hochrangig besetzt, krankte der Event trotz des guten gebotenen Sim-Sports an einigen technischen Vorgaben des ACO, die die sportliche Leitung der Piloten etwas überschatteten. Zwar liess die verwendete rFactor 2-Simulation zumindest in der TV-Übertragung, im Gegensatz zum detailminimierten Stream kaum grafische Raffinessen vermissen, jedoch bestätigten 2 Serverabstürze die „rote Flaggen“ in Form von Rennabbrüchen nach sich zogen, die Erfahrung das iRacing für solch komplexe Events als stabilerer Simulation der Vorzug zu geben sei. Das man zudem das Schadensmodell herunter geschraubt hatte und die Autos der Profis auch nach schweren Karambolagen noch weiterfahren konnten, liess ein subjektives Arcade-Feeling aufkommen, das bei einem professionellen Event dieser Klasse nun nicht gerade von Nöten gewesen wäre. Das allerdings im Vorfeld Nennungen von real existierenden Le Mans Teams mit ihren realen Piloten abgelehnt wurden, bzw diese noch nicht mal auf der Reserveliste erschienen, während im Gegenzug Sim-Mannschaften wie Veloce Esports, das Team Redline oder Williams E-Sport bis zu 4 Mannschaften in das lediglich aus virtuellen Orecas bestehende Prototypenhauptfeld schicken dürften, tat der Ernsthaftigkeit des Events den grössten Abbruch. Die Tatsache das rFactor 2 weit mehr Fahrzeugmodelle als iRacing zur Verfügung stellt, liess man ebenfalls ungenutzt - virtuelle Ligier-, Multimatic- und Dallara-Modelle gab es ebenso wenig zu sehen wie Ford-GT oder BMW GTE-Teams.
Man darf gespannt sein, ob der ACO diesem Event nun regelmässig in ähnlicher Form veranstalten wird. Ein gleichwertiger Ersatz für den im September geplanten Realevent war es jedenfalls noch nicht.