Keine Le Mans Tickets mehr...
Der ACO hat heute offiziell bekannt gegeben keine weiteren Tickets für das 24 Stunden Rennen von Le Mans dieses Jahres, das vom 17-20 September stattfinden wird, mehr verkaufen zu wollen. Demnach werden in diesem Jahr nur die bislang bis zum gestrigen Tagen eingegangenen Bestellungen und die an ACO-Mitglieder ausgegebenen Besuchertickets zum Zuge kommen. Auf diese Art und Weise will man die Anzahl der Besucher bei der diesjährigen Ausgabe deutlich reduzieren. Derzeit gilt aufgrund der Corona-Krise in Frankreich eine ab dem 11.Juli zulässige Obergrenze von maximal 5000 Zuschauern bei einer Grossveranstaltung. Allerdings hält man sich seitens des ACO bedeckt dazu, wieviele Tickets bis zum gestrigen Tage tatsächlich abgesetzt worden sind.
Le Mans hatte in der Vergangenheit immer wieder mit schöner Regelmässigkeit Besucherzahlen von einer Viertelmillionen Zuschauer (252.000 im letzten Jahr) kommuniziert, wobei angesichts der Tatsache das der Circuit de la Sarthe gerade mal knapp über 23.000 Sitzplätze auf den Tribünen verfügt, diese Zahl ziemlich aus der Luft gegriffen erscheint. Angeblich setzten sich diese Zahlen derart zusammen, das bislang immer davon ausgegangen wurde, das für jedes Ticket, was innerhalb des Grossraums Le Mans abgesetzt wurde, 3 Besucher (die es sich z.B. innerhalb einer Familie weiterreichen würden), für jedes im Westen Frankreichs abgesetzte Ticket 2 Besucher und für international verkaufte Tickets ein Besucher addiert würden. Zudem wurden dabei auch grosse regionale Kartenkontingente der Automobilhersteller – die nie alle komplett ausgereizt wurden – mit eingerechnet. 40-50.000 Zuschauer scheinen daher am Renntag als tatsächliche Zahl eine realistischere Angabe zu sein, was dann in etwa der selben Anzahl wie beim 24 Stunden Rennen am Nürburgring oder in etwa so viele wie bei einem gut besuchten F1-Rennen entsprechen würde.
Sollte man nun die Tickets nach der oben beschriebenen Methode verknappen, dann würde realistisch gesehen mit etwa 10-20.000 Zuschauern am Renntag zu rechnen sein, was angesichts einer immer noch latenten Corona-Pandemie immer noch eine gewagte Zahl sein dürfte - es sei denn jeder 2. Sitzplatz wird mit Stacheldraht versehen, was sich aber selbst der Autor dieser Zeilen schwer vorstellen kann. Die Veranstalter vor Ort werden jedenfalls bemüht sein, die Tribünen am Renntag nicht zu voll zu präsentieren, da man sonst spätestens im Spätherbst bei einem Wiederaufflammen der Pandemie in Argumentationsnöte gegenüber der französischen Öffentlichkeit geraten würde. Frankreich weist mit dem heutigen Stand 201.522 Infektionen und 29.816 an der neuartigen Viruspandemie Verstorbene auf.