Project1 Porsche 911 RSR GTE
Die deutsche Project1/tolimit-Mannschaft hat heute ihre Pläne zum Einstieg in die GTE-Klasse veröffentlicht. Wie vor allem britische Quellen schon länger gerüchteteln, ist das traditionsreiche Porsche Carrera Cup Deutschland und Porsche Mobil1 Supercup-Team aus Dinklage der bislang geheim gehaltene dritte Kunde für eines der ersten Kundenchassis des aktuellen Porsche 911 RSR GTE. Die deutsche Mannschaft von Teambesitzer Hans-Bernd Kamps will damit im 25.sten Jahr ihres Bestehens ein neues Kapitel in der Firmengeschichte aufschlagen.
„Es ist sicherlich ein Meilenstein in unserer Firmengeschichte“, wird Kamps in der offiziellen Teammitteilung zum Einstieg zitiert, „Passend zum 25. Jubiläum 2018 bekommen wir eines der begehrtesten Autos im Motorsport und dürfen dieses Meisterwerk einsetzen. Vor allem aber ist es ein Vertrauensbeweis zwischen Porsche und uns.“
„Wir werden voraussichtlich eines von 3 Teams sein, welches sich mit dem Porsche GTE Auto beschäftigen darf“, so Axel Funke, der das Projekt RSR seitens Project 1 leiten wird. „Natürlich wissen wir, dass es harte Arbeit und einen umfangreichen Lernprozess mit sich bringen wird, mit dem Auto zu arbeiten. Dennoch fühlen wir uns der Herausforderung gewachsen und sehen die großen Chancen, die mit dem Projekt verbunden sind“. Neben Project1 werden auch Proton Competition und Gulf Racing 2018/19 auf die Kundenchassis für die Porsche zugreifen können.
Richard Selwin, der als technischer Leiter für den Einsatz des Porsche GTE-Fahrzeuges verantwortlich sein wird, betont das die enge zusammenarbeit mit Porsche bereits begonnen hat: „Ein gemeinsamer Zusammenbau (des Wagens) in der Motorsportabteilung in Weissach ist geplant und fixiert. Hinzu kommt ein umfangreiches Testprogramm, um so viele Daten wie möglich zu sammeln und auswerten zu können. Dabei können wir schon jetzt auf ein hochmotiviertes und sehr gut ausgebildetes Team aus Ingenieuren, Mechanikern und Organisatoren zurückgreifen.“
Sehr sparsam ist die offizielle Mitteilung des Teams bezüglich der geplanten Einsatzserie. Laut unseren britischen Kollegen von Dailysportscar.com ist ein FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-Programm die erste Priorität, wobei die marketingerfahrene Mannschaft derzeit am finanziellen Puzzle für ihre erste Saison auf Weltmeisterschaftsniveau arbeitet. Allerdings zeichnet sich bereits jetzt ab, das die anvisierte GTE-Am-Klasse in der Superseason 2018/19 eher zu viele als zu wenig Teams (in diesem Jahr starteten nur 5 Wagen) aufweisen könnte. Daher hält man sich mit konkreten Aussagen seitens des Teams zurück um den ACO und eventuelle Sponsoren nicht voreilig zu brüskieren. Denkbar wäre daher auch eine Saison in der Europäischen Le Mans Serie die jedoch eher ein Ausweichszenario wäre.
Das Chassis soll angeblich laut englischsprachigen Quellen ein zusätzliches siebtes Kundenchassis des aktuellen GTE-Modells sein, nachdem das letzte der ursprünglich geplanten 6 Kunden-Chassis an ein asiatisches Kundenteam (Craft Bamboo) verkauft wurde. Damit würden im kommenden Jahr bis zu 11 Porsche GTE (die 7 Kundenchassis plus 2 von Porsche North America plus 2 der Porsche-Werksmannschaft in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft ) im Einsatz sein.