Nachrüstungen für Oreca-LMP2-Konkurrenten
Der ACO hat 3 der 4 LMP2-Hersteller Updates bei der grundlegenden Konstruktion ihrer Autos erlaubt. Ligier , Dallara und Riley-Multimatic dürfen ihre Autos überarbeiten. Oreca als vierter Hersteller dagegen muss seine Konfiguration behalten. Der ACO hofft damit die Autos aller 4 Hersteller auf ein Performancelevel zu bringen.
Seit diesem Jahr dürfen nur noch 4 approbierte Hersteller LMP-Autos bauen die in den LMP2-Klassen des ACO zugelassen sind. Der Entwicklungsstand der 4 Chassis der genannten Hersteller wurde aus Kostengründen auf dem Stand der ersten Homologation eingefroren. Nach den ersten Rennen und Tests stellte sich allerdings schnell heraus das Oreca den Job wohl am Besten gemacht hatte. Die französische Manufaktur hatte den Wagen dabei mit einem spitzeren Performance-Fenster ausgestattet, das eher auf die Bedürfnisse von Profi-Piloten zugeschnitten war. Daher ist der Oreca 07 in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft das Auto der Wahl.
In der ELMS und der Asiatischen Le Mans Serie, wo die Privatfahrer eine höhere Bedeutung bei den Fahrzeiten und Teamzusammensetzungen haben konnten sich auch die gutmütigeren aber etwas langsameren Wagen von Dallara und Ligier durchsetzen. Der einzige Wagen der bisher nicht auf das Level der anderen gebracht werden und folgerichtig auch kaum Kunden verzeichnen konnte war der Riley-Multimatic.
Der ACO hat nun den 3 Oreca-Konkurrenten Weiterentwicklungen in einem eng definierten Rahmen gestattet. Ligier und Dallara wurden begrenzte aerodynamische Entwicklungen gestattet. Lediglich Riley-Multimatic, die beim Vergleich in Le Mans dieses Jahr – dem einzigen Rennen wo alle 4 Hersteller aufeinander trafen - die langsamsten Zeiten auf den Asphalt legten, darf auch mechanische Updates nachlegen, hauptsächlich um die Kühlungsprobleme zu beheben die die vereinzelten Einsatzchassis bisher plagten. Alle 3 Hersteller müssen ihre Nachrüstungen bis Ende des Jahres beim ACO homologieren lassen Die Updates müssen auch von den jeweiligen DPi-Chassis übernommen werden.
"Not amused" über die Änderungen bei den Konkurrenten zeigt sich hingegen Branchenprimus Oreca. Deren Chef Hugues de Chaunac hat sich schon in einem Statement beschwert, der ACO bestrafe mit der „Bevorteilung“ der Konkurrenten die eigene Konstruktion in unfairer Weise für den Erfolg den das eigene Haus bei der Konstruktion des Wagens gehabt hätte. Ausserdem wären angeblich nur Daten aus der Europäischen Le Mans Serie und keine aus der IMSA-Serie in den Datenabgleich eingeflossen – was vom ACO entschieden widersprochen wird. Angesichts schon 20 verkaufter Wagen sollte man vielleicht etwas entspannter mit der jetzigen Performance-Angleichung umgehen.
Jedenfalls dürften dann im kommenden Jahr auch Ligier und Dallara in der Lage sein, Kunden in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft finden zu können. Für Riley-Multimatic geht es dagegen erst mal darum überhaupt Kunden für ihren LMP2 zu finden.