Weitere Details zum Ginetta LMP1-Projekt
Im Rahmen des WEC-Wochenendes in Silverstone gab Ginetta-Chef Lawrence Tomlinson bei einer Präsentation für Medien- und Teamvertreter weitere Details zum neuen LMP1-Projekt seiner Marke bekannt. Zunächst die wahrscheinlich relevantesten Zahlen: £ 1.340.000 veranschlagt der Hersteller aus Leeds für das Chassis, dazu kommen £594,000 pro Saison für ein Rundum-sorglos-Programm bestehend aus Motor und technischem Support. Sicher kein geringer Betrag, aber für LMP1-Verhältnisse doch ein echtes Schnäppchen.
Um für dieses Geld ein konkurrenzfähiges Produkt auf die Strecke zu stellen, peilt man ein Fahrzeuggewichtvon 750kg an, welches dann durch möglichst ideal verteilte Gewichte auf das vorgeschriebene Wettkampfgewicht von 830kg aufballastiert werden kann. Dies erfordert natürlich konsequenten Leichtbau, weshalb das Kohlefasermonococque nach den aktuellen Planungen weniger als 60kg auf die Waage bringen soll. Mit weiteren 128kg wird der in der LMP1 exklusiv für Ginetta erhältliche Megachrome-Motor zu Buche schlagen, der leistungsmäßig deutlich oberhalb der aktuellen, 600PS starken, Gibson LMP2-Motoren liegen soll. Das Service-Intervall wird nach Auskunft des ebenfalls bei der Präsentation anwesenden Megachrome-Vertreters Bruno Engelric bei 7000km – und damit ziemlich genau einem vollen Le Mans-Einsatz – liegen. Ebenfalls als Technologie-Partner an Bord sind Williams Advanced Engineering, Adrian Reynards CFD-Firma ARC, sowie Bosch und – als Getriebelieferant – Xtrac.
Um bei dem LMP1-Projekt kostendeckend arbeiten zu können, erklärte Ginetta-Boss Tomlinson scherzhaft, müsste man um die 200 Kunden-Autos verkaufen. Zufrieden wäre der durch den Betrieb von Pflegeheimen zu erheblichem Wohlstand gelangte Unternehmer allerdings auch bereits, wenn im nächsten Jahr drei Teams mit je zwei seiner Fahrzeuge in der WEC am Start stünden.