Vorschau auf den WEC-Auftakt in Silverstone

Klassenfoto2017Mit einem Feld von 27 Autos geht die WEC an diesem Wochenende in Silverstone in ihre sechste Saison nach der Wiederbelebung durch den ACO. Im Einzelnen stehen dabei fünf LMP1, neun LMP2, acht GTE-PRO und 5 GTE-AM auf der Nennliste.

Die Ausgangslage in der Königklasse ist dabei schnell erklärt: Nach dem Ausstieg von Audi im vergangenen Herbst konzentriert sich hier nun alles auf das Duell Porsche gegen Toyota - wobei aktuell jedoch noch nicht ganz klar ist, in wie fern Porsche, die im Interesse einer besseren Le Mans-Vorbereitung hier in Silverstone mit dem Low-Downforce-Kit angerückt sind, mit stumpfen Waffen kämpfen werden. Einziger Privatier in der LMP1-Klasse ist das ByKolles Racing Team, welches seinen Wagen über den Winter mit einem Nissan-Motor ausgerüstet hat. Der urprünglich als Pilot für den ENSO CLM P1/01 vermeldete Robert Kubica hat das Team jedoch bereits nach dem Prolog in Monza wieder verlassen. Stattdessen greifen nun Oliver Webb, Dominik Kraihammer und James Rossiter für das im oberbayerischen Greding beheimatete Team ins Steuer.

In der LMP2-Klasse setzen alle Teams auf Fahrzeuge aus dem Hause Oreca - die größte Story der Off-Season war hier der freiwillige Abstieg von Rebellion Racing, die sich im neuen Jahr unter dem Banner von "Vaillante Rebellion" mit der etablierten LMP2-Konkurrenz messen wollen. Ein Fragezeichen steht nach den Erfahrungen der ersten IMSA-Rennen hinter der Haltbarkeit der neuen, Gibson-befeuerten LMP2; sollten sich der Trend aus Nordamerika fortsetzen, könnte das Rennen hier eher in den Boxen durch die Mechaniker als auf der Strecke durch die Fahrer entschieden werden.

In der GTE-PRO trifft Porsche mit dem radikalen Mittelmotor-Elfer nach einjähriger Auszeit auf die Werksteams von Aston Martin Racing, Ford Chip Ganassi und die "inoffizielle offizielle" Ferrari-Vertretung AF Corse. Jedes der vier Teams bringt dabei zwei durchweg stark besetzte Wagen an den Start, so dass hier mit einem Vierkampf auf Augenhöhe gerechnet werden kann. Bei den Amateuren misst sich Dempsey-Proton als einzige deutsche Mannschaft in der Klasse mit ihrem Porsche 991 RSR mit dem Schwester-Fahrzeug von Gulf Racing, den Ferraris von Spirit of Race und Clearwater, sowie dem amateurbesetzten Werks-Aston Martin. Am heutigen Freitag stehen zunächst zwei Trainingssitzungen auf dem Programm. Am Samstag folgt dann ein weiteres freies Training und das Qualifying, bevor am Sonntag um 13 Uhr deutscher Zeit die Langstreckenweltmeisterschaft 2017 ihre erste offizielle Rennrunde (hier der Link zu unserem gemeinsamen Rennbericht für WEC und ELMS) unter die Räder nimmt. 

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