Rückblick auf die LMPC-Klasse in Sebring
Bei den diesjährigen 12h von Sebring gewann das PR1-Mathiasen Motorsports-Team mit den Piloten David Cheng, Mike Guasch und David Ostella die LMPC-Klasse. Das amerikanische Trio konnte sich trotz zweier Zwischenfälle mit Konkurrenten, die den Wagen 2x fast von der Strecke rammten (siehe Video), am Ende knapp gegen die BAR1-Motorsports -Mannschaft um den schwedischen ex-F1-Piloten und Sportwagenroutinier Stefan Johansson und seine Teamkollegen Kyle Marcelli und Chris Cummings durchsetzen. Am Ende des 12 Stunden Rennens betrug der Abstand zwischen den beiden vorderen Teams in der Klasse nur knapp 16s.
Den letzten Platz auf dem Treppchen belegte das Performance Tech Motorsports-Team. Diese verdrängten die im Qualifying noch schnellste Mannschaft, das RSR Racing Team um Polesetter und ex-Indycar-Pilot Bruno Junqueira, vom letzten Podiumsrang. Das RSR-Team wurde durch einige Zeitstrafen aufgrund von selbst verschuldeten Kollisionen aus dem Rennen um die Podiumspositionen geworfen. Pech hatte hingegen die von P3 gestartete amerikanisch-deutsche Mannschaft von DragonSpeed-Mishumotors, auf der in dieser Saison erstmals ein rein deutsches LMPC-Pilotentrio in der der ALMS unterwegs ist. Dabei begann Startfahrer Pierre Kaffer von Klassenrang 3 aus in der besten Manier: der Gesamtsieger des Sebring-Rennens 2004 überrumpelte in der Startrunde die beiden vor ihm liegenden Konkurrenten und wurde ab der ersten Runde als Klassenführender notiert. Kaffer: „Nach dem Rennstart habe ich kurzen Prozess gemacht und mir die Führung innerhalb der ersten beiden Runden geschnappt. Danach war das Tempo richtig klasse und ich konnte den Vorsprung konsequent ausbauen.“ Der 36-jährige Langstrecken-WM-Pilot, der sein erstes Rennen auf einem LMPC absolvierte, übergab das Auto mit einem Vorsprung von 26s während einer Gelbphase an Wagenbesitzer Mirco Schultis. |
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Der musste nach einer Zeitstrafe kurz nach dem Restart eine Kollision mit dem im Rennen zu dieser Zeit führenden Audi-Pilot Allan McNish überstehen (siehe Video unten), die den Wagen auf Rang 5 in der Klasse zurückfallen liess. „Ich war gerade in der schnellen Collier Curve (Turn 11) im 4.Gang Vollgas auf meiner Linie als der Audi mich angeschoben hat. Durch den Highspeed-Dreher sind unsere Reifen dann auch sehr, sehr eckig geworden.“ Der Schotte McNish bekam für den Zwischenfall von der Rennleitung eine Zeitstrafe wegen eines vermeidbaren Kontakts und verlor die Führung im Rennen an das Schwesterauto der Teamkollegen und späteren Sieger Marcel Fässler, Benoit Treluyer und Oliver Jarvis.
Doch damit waren die Abenteuer des Teams noch nicht vorüber: Nachdem Schultis nach seinem Stint an Patrick Simon übergeben hatte und der wiederum zur Rennhalbzeit wieder an Kaffer übergab, warf der 6,2l V8-GM-Block im Heck des Wagens seinen Wasserpumpenriemen ab. Kaffer schaffte es noch den Wagen in die Boxengasse zu rollen, wo der mittlerweile überhitzte Motor abstarb.
In einer 85 minütigen Reparaturpause setzten die Mechaniker des amerikanischen Dragonspeed-Teams den Motor wieder instand und beseitigten Folgeschäden der zuvor überstandenen Kollision. Kaffer konnte sich wieder ins Auto setzen doch mit 45 Runden Rückstand auf den Klassenführenden und 42 Runden Rückstand auf den nächsten Konkurrenten konnten Kaffer, Simon und Schultis in der einsetzenden Dunkelheit lediglich weitere Rennkilometer sammeln. In bester Langstrecken-Manier kämpfte das Team sich weitere 4 Stunden lang bis zur Zielflagge in der Nacht durch, die man als 36.Team in Wertung und als Klassensiebte beim Renndebüt der Mannschaft entgegen nahm. Dadurch, das die Mannschaft sich am Ende noch in der Wertung liegend klassierte, sicherte man sich die ersten 8 Punkte in der Klassenwertung. Das nächste Rennen der ALMS findet in 5 Wochen beim Stadt-Grand Prix in Long Beach gemeinsam mit der Indy-Car Serie statt. Ob das DragonSpeed-Mishumotors Team schon dort oder erst beim nächsten ebenfalls in Kalifornien stattfindenden ALMS-Lauf in Laguna-Seca an den Start geht, muss sich noch in den nächsten Wochen entscheiden. |
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Im Gegensatz zu den vorangegangenen Saisons, als Michelin die Einheitsreifen in der Markenpokalklasse stellte, waren die Teilnehmer der Klasse in diesem Jahr erstmals auf Reifen des deutschen Continental-Konzerns unterwegs. Die neuen griffigeren Pneus sorgten im Fahrerfeld für einhellige Begeisterung und auf der Strecke für neue Rundenrekorde. Sieger David Cheng zeigte sich im Interview nach dem Rennen begeistert: „ Diese Reifen waren einfach unglaublich; speziell in den letzten 2 Stunden als es für uns um den Sieg ging“. Ähnlich äusserte sich Mirco Schultis „Die Contis sind um einiges besser als die Michelin Cupräder aus der Europäischen Le Mans Serie die wir bisher kannten. Die Contis geben aufgrund ihrer Haftung viel Vertrauen und halten dabei knapp zwei Stints. Und das auf einer Rüttelpiste wie hier in Sebring!“