Peugeot - 6 Schnitzer verhinderten Sebring-Sieg
Die 12h von Sebring 2009 (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) werden als bislang schnellste Ausgabe des Klassikers in Erinnerung bleiben. Audi blieb mit dem neuen R15 keine Zeit zum Verschnaufen. Dies war nicht zuletzt auch das Verdienst der Gegner von Peugeot , die dem Sieg näher waren als es am Ende den Anschein hatte. Nur einer der beiden 908 Hdi-FAP erreichte am Ende die Zielflagge. Im am Ende 2.platzierten Wagen von Sarrazin, Bourdais und Montagny entschied ein schleichender Plattfuss das Rennen, der nach Berechnungen der Franzosen genau die 23s kostete die man am Ende hinter dem siegreichen Audi zurücklag.
Über lange Zeit des Rennens präsentierten sich die Löwen auf Augenhöhe mit den neuen Audis und leisteten dabei reichlich Führungsarbeit. Die Duelle im Sekundenabstand fesselten die Fans und Insider an der Strecke. Dabei fing das Rennen für die 908 schon mit Problemen im Warmup an. Die Nr.08 musste wegen eines hydraulischen Problems das Warmup auslassen und konnte das Rennen nur aus der Boxengasse aufnehmen. Während der Wagen erst nach einer halben Stunde Anschluss an die Dieselspitze fand, dominierte die 07 das Geschehen an der Spitze. Diese verlor man erst als die Klimaanlage streikte und man wegen überbordender Innentemperaturen das Reglementlimit von 32 ° überschritt. Die Reparatur kostete die 07 9 Runden und damit alle Siegeschancen. Die verbleibende #08, die dann die Führungsarbeit für Peugeot übernahm, wurde 3 Stunden vor Schluss hinten links von einem schleichenden Plattfuss befallen, der im Endeffekt alle Siegeshoffnungen zunichte machte. Zwar drehte Sebastian Bourdais noch mit einer 1:43.274s die bis dato schnellste Rennrunde in Sebring, doch den abermaligen Sieg für die Konkurrenten von Audi konnte man nicht verhindern. Statt dessen musste man 25 Minuten vor dem Ende noch einen finalen Getriebeschaden für die 07 hinnehmen.
Darüber hinaus gab es wieder 2 spektakuläre Highspeeddreher für beide der Peugeot, die diesmal jedoch nicht in Unterluftabflügen endeten – möglicherweise schon ein Verdienst der geänderten Aerodynamikregeln für dieses Jahr. Christian Klien drehte sich ausgangs des ultraschnellen Turn 1 und kam auf der Wiese komplett quer. Der Österreicher konnte den 908 abfangen und unbeschadet wieder auf die Strecke zurückführen. Kurz darauf hatte Bourdais einen Dreher in der Kurve eingangs Start Ziel zu vermelden – ebenfalls einer der schnellsten Kurven des Kurses. Insofern bleibt die Hoffnung das die in der letzten Saison sich häufenden Abflüge von LMPs nun endlich der Vergangenheit angehören. Jeder der beiden 908 Hdi-FAP hatte somit 3 Kinken in seiner Vorstellung – 3 zuviel wenn man die wie immer makellosen Audis im kommenden Juni in Le Mans schlagen will.
Peugeots Sport Direktor Olivier Quesnel konnte daher nicht ganz zufrieden sein. : "Zweiter zu werden hat immer einen bitteren Geschmack. Es ist frustrierend den Sieg so knapp verpasst zu haben und das wegen eines schleichenden Plattfusses. Der 908 HDi FAP war gegen unsere Rivalen konkurrenzfähig und das Team hat einen erstklassigen Job gemacht. Als Vorbereitung für Le Mans war es ein insgesamt positives Wochenende obwohl wir von Problemen geplagt wurden die es nun abzustellen gilt.“. Sein technischer Direktor Bruno Famin, Gegenspieler von Ralf Jüttner bei Audi, sah es ähnlich. „Unsere Mission hier war es die neuen Aggregate, wie etwa die Klimaanlage, zu testen. Abgesehen vom Problem an der 07 lief diese praktisch 12Stunden lang problemlos. Auch die neuen Motorkennfelder und die geänderte Aerodynamik funktionierten gut. Trotzdem sind wir die 2.Plätze langsam leid!“