Porsche Motorsport Night - Ausblicke für 2009
Im Rahmen der Porsche Motorsports Night im Forschungs- und Entwicklungszentrum Weissach hat die Porsche AG den Sieger der Porsche Cup-Wertung, einer werksinternen Wertung für alle Porsche-Piloten geehrt. Als erster Australier gewann der 29jährige Alexander Davison den seit 1970 ausgeschriebenen Cup. Dafür bekam er von Dr. Wolfgang Porsche, Aufsichtsratsvorsitzender der Porsche AG, und der Porsche SE, vertreten durch Hartmut Kristen, den begehrten Wanderpokal und den Schlüssel für einen Porsche 911 Carrera S im Wert von rund 120.000,- Euro. Die Wertungs-Punkte für den Porsche Cup 2008 sammelte Davison am Steuer des Proton 997 RSR in der Le Mans Serie, des Flying Lizzard Motorsport Porsches in Sebring, des Autorlando-RSR in der GT-Open und des Prospeed-Porsche in der FIA-GT Meisterschaft.
Auf Platz 2 im Porsche Cup 2008 rangierte Farnbacher Loles Racing-Pilot Dirk Werner, Dritter wurde Vorjahressieger Johannes van Overbeek.
Auf der Veranstaltung gab Porsche auch die Motorsportschwerpunkte für die Saison 2009 bekannt. Diese liegen weiter in den USA, wo die ALMS und die Grand Am eine führende Bedeutung bekommen. Der GT2-Titel in der ALMS wird vorrangig ins Auge gefasst, nachdem schon in diesem Jahr Flying Lizzard Motorsport mit dem deutschen Duo Bergmeister / Henzler den Titel gegen die Ferrari-Crews von Tafel Racing und Risi Competitione sichern konnte. Eine Leine tiefer gehängt wird dagegen das Engagement mit den Porsche RS Spydern. Das Semi-Werks-Programm mit Penske wird wie bereits bekannt nicht weiter fortgeführt. Die Rede ist lediglich von einer Unterstützung für interessierte Kundenteams durch Porsche-Ingenieure und einer Ersatzteilversorgung an der Rennstrecke. Angeblich soll sich schon eines der Ex-Dyson-Chassis in neuen Händen befinden, wobei noch keine konkreten Namen potentieller Kunden in 2009 gefallen sind. Für die bislang an der Entwicklung des RS-Spyder beteiligten Ingenieure hat man bereits ein neues Aufgabenfeld definiert - die Einbindung alternativer Antriebe in ein Motorsportkonzept. Angesichts der Stossrichtungen von ALMS und des ACO wird das Thema Hybrid in den kommenden Jahren auch bei Porsches Rennfahrzeugen vorrangig behandelt werden – denn hier brennt es dem deutschen Premiumhersteller auch in der Serie unter den Nägeln.
Ein weiteres Spielfeld für Porsche bleibt die Grand Am. Das Team von Motorsportmagnat Roger Penske wechselt wie bereits berichtet von den LMP2 auf mindestens einen Riley-DP. Premiere für das neue Porsche-befeuerte Team sollen die 24h von Daytona 2009 sein. Danach will man mit einem Wagen für Timo Bernhard und Romain Dumas die komplette Saison bestreiten. Bislang hatte nur das Brumos-Team auf Porsche Triebwerke in der DP-Klasse gesetzt. Daneben wird auch die GT-Cup-Klasse in der Grand Am mit der eigens für die Serie gefertigten Version des Porsche 911 GT3 Cup beschickt.
Nebenbei wächst die Familie der Porsche-Markenpokale weiter. Als Ergänzung zum PCC Deutschland schreibt Porsche zusätzlich eine einheimische GT3 Cup Challenge für ambitionierte Amateure aus. Auch in Mexiko soll 2009 erstmals eine GT3 Cup Challenge ausgefahren werden. Damit wächst die Zahl der offiziellen Porsche-Markenpokale auf weltweit 15.
Kritische Anmerkungen gab es von Entwicklungschef Dürheimer zur Kostenentwicklung in der GT3-Szene. Der Porsche-Entwicklungsvorstand appellierte an die Verantwortlichen der FIA, die GT3-Klasse für seriennahe Sportwagen, die Porsche nun offensichtlich als eigenes Geschäftsfeld entdeckt hat, bezahlbar zu halten: "Der Preis für ein konkurrenzfähiges Fahrzeug hat sich innerhalb von zwei Jahren nahezu verdoppelt. Bei den Kosten und der Performance bewegt sich die FIA GT3-Klasse viel zu schnell in die vollkommen falsche Richtung." Damit dürften Konkurrenten wie der Aston Martin (350.000 Euro) oder der Ford GT (370.000 Euro) angesprochen sein, die in Konkurrenz zu Porsches GT3-Modell (250.000 Euro) stehen und damit nicht allzu weit weg vom Basispreis eines GT2-997 RSR (370.000 Euro) sind.