LMPC-Update für 2016

Die LMPC werden auch 2016 und 2017 weiter in der dann in WeatherTech SportsCar Championship umbenannten Tudor-USCC-Serie am Start stehen. Im Vorfeld des Petit Le Mans waren den Teams die Rahmenbedingungen des angekündigten Updates der mittlerweile 7 Jahre alten Autos kommuniziert worden. Demnach wird der überarbeitete Motor um 15 kg leichter ausfallen und soll dank einer neuen Steuerelektronik 20-30 mehr PS leisten. Die Autos bekommen eine erweiterte Telemetrie und ein verändertes, auf mehr Abtrieb getrimmtes Aeropaket mit Änderungen am Heck und zusätzlichen Diveplanes vorne. Damit sollen die Autos 2 weitere Jahre im Einsatz bleiben ehe eine neue Einsteigerklasse auf Basis eines abgespeckten LMP2-Chassis die dann 9 Jahre alten Autos ersetzen soll.

Die Änderungen sollen die Autos schneller und noch besser fahrbar für die anvisierte Kundschaft der Privatfahrer machen. Allerdings haben gerade diese ein Problem mit der neu gestalteten Meisterschaft für nächstes Jahr: mit einem zusätzlichen Rennen für die LMPC - nun sind die Autos auf 11 statt wie dieses Jahr bei 10 Rennen am Start – wird der Kundenkreis der sowohl das Kleingeld für die Saison als auch die nötige Freizeit für die jedes Mal 3 tägigen Events aufbringen kann immer kleiner. Budgetmässig werden für die 11 Rennen etwa 1,5 Mio Dollar pro Auto fällig (ein umfangreiches Testprogramm inklusive kostet sogar noch 1 Mio mehr), die ein ambitionierter Privatier, der dann auch meist einen Profi zum Support an seiner Seite bezahlen muss, meist komplett berappen darf. Während die Anzahl entsprechend situierter Privatfahrer wohl noch hinreichend gross ist, reduziert der Zeitbedarf der Meisterschaft die Kundschaft auf die ledigen Ruheständler unter den Oreca-begeisterten Multimillionären, da aktive Berufstätige mit geschäftlichen Verpflichtungen und Familienanhang wohl nur schwerlich unbeschadet die gesamte Meisterschaft mitmachen können.

Etwa die Hälfte der PC-Privatpiloten, die in diesem Jahr am Start stand, erwägt daher einen Wechsel nach Europa in die ELMS wo der in den USA sagenumwobene Klassiker Spa-Francorchamps im nächsten Jahr zum wahren Zugpferd für die Gelegenheits-Prototypenpiloten werden könnte. Angesichts eines Budgets von nur 150T€ pro Fahrerplatz auf einem LMP3, der bei den 6 Rennen nur 450T€ pro Saison kostet, und eines überschaubaren Kalenders von nur 6 Rennen (à 2 Tage pro Veranstaltung) sind die Privatpiloten sogar bereit beide Augen bezüglich der moderaten Leistung der LMP3 zuzudrücken, die nach einem Vergleichstest eines Ginetta-Juno in Watkins Glen als zu langsam gegenüber den LMPC - und daher als Ersatz der alten Autos ungeeignet - abgelehnt wurden.

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