VDS Adventures geht unter die Konstrukteure

VDS Adventures , das Team von Raphael van der Straten - nicht zu verwechseln mit seinem ebenfalls im Rennsport engagierten Cousin Marc van der Straten und dessen Team Marc VDS - war lange Jahre als Einsatzteam diverser GT4 und GT3-Ford Mustangs bekannt. Anfang dieses Jahres gab die Truppe aus der rennsportbegeisterten belgischen Aristokraten-Familie bekannt sich nun nach einem neuen Einsatzgerät umsehen zu wollen und kündigte dafür eine Überraschung an. Die ist nun Ende letzter Woche gründlich gelungen!

vds001front.jpgDas Team des belgischen Aristokraten wird in die Riege der Supersportwagenhersteller aufsteigen und baut nun eine limitierte Auflage seines eigenen VDS GT 001-R sowohl für die Strasse als auch für die Rennstrecke. Das Debüt des eigenwillig aussehenden Gefährts ist im kommenden Januar bei den 24 Stunden von Dubai vorgesehen. Bei der Premiere im Autoworld Museum in Brüssel wurden die Geschichte der Idee der Herstellung eines eigenen Fahrzeugs und die technischen Grundzüge der Konstruktion vorgestellt. Bei der Konstruktion der Karosserie holte sich van der Straten Unterstützung beim belgischen Konstrukteur Tony Gillet den man aus den vergangenen 2 Jahrzehnten noch als Erbauer der eigenwilligen Gillet Vertigo in Erinnerung hat. Gillet machte van der Straten mit dem Designer Charles van Den Bosch und dem Konstrukteur Patrick Bataille bekannt die seine ausgefallenen Ideen in die Realität umsetzten.

vds001back.jpgBefeuert wird der VDS-001-GT von einem 4,2l Maserati-V8. Der 480 PS starke Motor bewegt ein gerade man knapp über 1000kg schweres Gesamtpaket, das auf der Mechanik und dem Fahrwerk der letzten hergestellten Version des Gillet Vertigo basiert. Das im Neo-Retro-Stil designte Gefährt macht Anleihen beim Design amerikanischer Muscle-Cars, die in der Familie van der Starten mittlerweile eine 3 Generationen zurückreichende Historie haben. Insgesamt plant Raphael van der Straten eine auf maximal 22 Exemplare limitierte Serie von Strassenfahrzeugen – sofern sich überhaupt so viele Kunden finden die sich den extravagant aussehenden Wagen in die Garage stellen wollen.

Da das Auto nicht nach einem definierten Reglement aufgebaut wird und als Kleinserie die meisten Homologationsvoraussetzungen nicht erfüllen dürfte, sollte man sich über die Rennsportzukunft der belgischen Konstruktion allerdings keine all zu grossen Hoffnungen machen. 

VDS Adventures hat seinen Mustang in den vergangenen Jahren vorrangig bei Langstreckenveranstaltungen vom Schlage der 24 Stunden von Dubai eingesetzt und gab bei den 24h von Spa-Francorchamps in diesem Jahr eine vielbeachtete Abschiedsvorstellung als man den waidwunden Wagen noch per Muskelkraft über die Ziellinie wuchten musste um noch als angekommen gewertet zu werden. Der ehrwürdige, seit 2008 eingesetzte Mustang hatte in den vergangenen 4 Jahren unter anderem die 12h von Budapest 2011 und die 12h von Dakar 2009 gewonnen. Ob der neue VDS GT 001-R auf eine ebenso umfangreiche Rennhistorie kommen wird wird man ab den 24 Stunden von Dubai 2013 verfolgen können.

STT am Eurospeedway

stteswa.jpgPertti Kuismanen war am vergangenen Wochenende der große Gewinner des 6. Wochenendes der Spezial Tourenwagen Trophy am Eurospeedway Lausitzring. Mit zwei Gesamtsiegen sammelte der Finne reichlich Punkte im Kampf um den Meistertitel 2012. Im ersten Rennen verwies er Ulrich Becker auf Porsche 997 GT3 RS auf die zweite Position. Diesen Platz belegte Daniel Schrey nach harter Gegenwehr im zweiten Rennen am Sonntag. Dritte Podestplätze gab es für Norbert Janz und Ulrich Becker.

Mit einer Überraschung endete das erste Qualifying am Freitag. Nicht Kuismanen stand auf Pole, sondern Michael Bäder im BMW M3 V8 Kompressor. Mit 1:46,414 war Bäder knapp 1s schneller als Pertti Kuismanen, der jedoch mit Problemen an der Kühlung zu kämpfen hatte. Im Rennen korrigierte der Finne bereits beim Start die Reihenfolge und übernahm die Spitze. Bäder konnte zunächst folgen, musste aber noch in der ersten Runde mit einem Defekt an der Ölversorgung aufgeben. Damit war der Weg frei für das amerikanische PS Monster. Am Schluss waren es an die 15s Vorsprung auf den Zweitplatzierten. Weitaus mehr Arbeit gab es für Kuismanen im zweiten Rennen. Viper-Pilot Daniel Schrey zeigte sich als hartnäckiger Verfolger, konnte aber letztendlich Kuismanen nicht von der Spitze verdrängen. Ein Tag zuvor hatte Schrey noch Pech, als ihm Carlos Rivas seitlich ins Auto fuhr. Schrey fiel zurück, konnte sich aber aus dem Kiesbett befreien. Die Aufholjagd dauerte jedoch nur eine Runde. Nach Start und Ziel verbremste sich Alexandra Irmgartz und erwischte die schwarz-gelbe Viper an der linken Seite. Beide landeten dadurch im Aus.

Gaststarter Norbert Janz machte sich an die Verfolgung des Finnen und lag bis in Runde acht an zweiter Stelle. Nach einem Verbremser zog Ulrich Becker im Porsche 997 GT3 RS vorbei. Den zweiten Platz verteidigte der Marler bis ins Ziel. Janz wurde dritter vor dem Luxemburger Christian Franck, der erstmals auf einem Porsche 997 GT3 Cup unterwegs war. Sein stärkster Kontrahent Carlos Rivas musste in der neunten Runde mit Getriebeschaden die Segel streichen. Auf den Plätzen fünf und sechs landeten Tobias Paul (BMW M3) und Yannik Trautwein (BMW 320i), der damit auch die Klasse der 2l-Fahrzeuge gewann.

stteswb.jpgIm zweiten Rennen war Norbert Janz erneut Richtung Podium unterwegs. Sein Mercedes SLS AMG GT3 lag hinter Kuismanen und Schrey auf dem dritten Platz. Janz versuchte noch an den an zweiter Stelle liegenden Schrey heranzukommen, fing sich dabei jedoch einen Dreher ein. Nutznießer war Ulrich Becker, der dadurch Platz drei und den Sieg in der Klasse 2 ins Ziel bringen konnte. Norbert Janz kam schließlich auf Platz vier durchs Ziel. Dahinter reihten sich erneut Christian Franck, Tobias Paul, Yannik Trautwein und Gerhard Füller ein.

Am dritten Oktoberwochenende kommt es zum spannenden Finale am Nürburgring . Durch seine beiden Klassensiege hat Pertti Kuismanen zugelegt und fährt mit den besten Karten an den Ring. Ulrich Becker sitzt Kuismanen im Nacken und hat ebenfalls eine gute Ausgangsposition. Auch der Luxemburger Christian Franck hat noch Chancen auf den Titel, müsste allerdings auf Patzer der beiden vor ihm liegenden Kuismanen und Becker hoffen. Aus dem Titelrennen musste sich nach den beiden Nullern Alexandra Irmgartz verabschieden. Es wird jedenfalls spannend, wenn die Boliden der Spezial Tourenwagen Trophy am 19.&20. Oktober am Ring an den Start gehen.

Bentley erwägt Einstieg in die GT3

bentley.jpgDer britische Hersteller Bentley plant für 2013 den Einstieg in die GT3-Szene. Mit dem auf dem Automobilsalon in Paris vorgestellten Modell Continental GT Speed (das Foto stammt von unseren Kollegen von Endurance-Info.com) will der Luxusfahrzeughersteller  sich auch auf der Rennstrecke profilieren.

Die ersten am Hauptsitz in Crewe entwickelten Fahrzeuge sollen Ende 2013 ausgeliefert werden. Mit einem Topspeed von 330km/h und 625 PS Leistung bei 6.000 U/min soll der aus dem VW-Regal stammende W12-Motor ein Drehmoment von 800 Nm freisetzen. Angetrieben wird das Serienfahrzeug von einer Achtgang-Automatik aus dem Hause ZF Sachs. Weitere Informationen stehen aktuell aus, auch ob der Wagen FIA-homologiert, oder-  wie Jaguar, Mosler oder Ginetta in der Vergangenheit - lediglich eine nationale Homologation erfahren wird.

Der britische Luxus-GT3 trifft auf der Rennstrecke unter anderem auf die Marken von Aston Martin, Audi, BMW, Chevrolet Corvette und Camaro, McLaren, Mercedes, Ferrari, Lamborghini, Porsche, Alpina, Ford und Nissan. Derzeit sind 33 Modelle von 18 Herstellern für die GT3-Klasse homologiert.

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