WEC - letzte News vor dem Saisonstart

An diesem Wochenende startet nun endlich mit 3 Events - der FIA Langstrecken Weltmeisterschafts- / Le Mans Serie-Doppelrunde in Silverstone, dem VLN Langstreckenmeisterschafts-Saisonauftakt am Nürburgring und der Blancpain Endurance Serie in Monza - die offizielle europäische Langstreckensaison 2013. Während sich unser Team für Silverstone derzeit gerade auf den Weg zur Rennstrecke macht und euch bis zu den ersten Eindrücken im Rennbericht (schätzungsweise heute abend) den nebenstehenden Video-Teaser als Appetithappen überlässt, wollen wir noch einmal kurz die letzten Neuigkeiten aus dem WEC-Feld zusammenfassen.

Audi tritt nach eigenen Angaben mit einem in vielen Punkten überarbeiteten, de facto aber eher detailverbesserten Audi R18 e-tron Quattro an. So hat man von Toyota das Heckdesign mit den flügelähnlichen Aufbauten auf den Kotflügeln übernommen und den Leichtbau weiter zugunsten einer Schwerpunktabsenkung vorangetrieben. Zudem ist der Hybrid-Schwungradspeicher zugunsten einer höheren Kapazität ausgebaut worden und die Chassis mit Zusatzkameras auf dem Dach und TFT-Bildschirmen in den A-Säulen versehen worden, um die Rundumsicht für die Piloten zu verbessern.

Toyota überraschte Anfang der Woche mit der Ankündigung, die beiden Autos in 2012er Konfiguration in England einsetzen zu wollen. Die auf den ersten Blick überraschende Entscheidung ist jedoch naheliegend. Einmal debütierte der TS030 mit den High-Downforce Upgrades letztes Jahr sehr überzeugend in England und wurde nur durch eine defekte Tankanlage am ersten Rennsieg gehindert. Dann ist anzunehmen, dass man die neuen Chassis mit der Le Mans-Aerodynamik mutmasslich für die Sarthe und weitere Tests schonen will. Letztlich erhält man so unabhängig vom Streckenzustand nebenbei einen Eindruck, wieviel schneller der neue Audi nun wirklich dieses Jahr geworden ist. rebellion13aero.jpg

Auch Rebellion Racing startet in England mit einem von den neuen Lola-Besitzern Haas/Multimatic exklusiv für die britisch-schweizer Truppe angefertigten Zusatzflügelpaket. Teamchef Bart Hayden bestätigte unseren Kollegen von Speed.com gegenüber, das man bis einschliesslich Le Mans 2 Autos in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft an den Start bringt und danach mit nur einem Auto in der WM weitermachen wird. Daneben läuft das ALMS-Engagement bei dem Neel Jani und Nick Heidfeld auf den Titel in der amerikanischen Serie angesetzt sind. Für 2014 erwägt man angeblich sogar mit einem eigenen Chassis in die Riege der Konstrukteure aufzusteigen.

Bei Starworks-Motorsport ist das WM-Programm wie bereits angedeutet geplatzt. Damit wird dieser HPD ARX-03b LMP2 2013 nicht mehr in der WEC und Le Mans antreten. Während dadurch der Morgan von Morand Racing ins Feld für Le Mans geruscht ist, seht dies bei der zweiten im Vorfeld von Silverstone zurückgezogenen WEC-Mannschaft, HVM-Status Grand Prix, noch nicht fest. Die haben nämlich einen zweiten Lola auf der Reserveliste für den Klassiker, dessen Antreten nicht von einem WEC-Engagement abhängt, so denn noch einige Teams absagen. Dafür fasst man bei der amerikanisch-irischen Mannschaft nun ein Europäisches Le Mans Serie-Ersatzprogramm ins Auge.

Alpine hat das Oreca O03-Chassis für die ELMS als Alpine A450 umgebrandet. Somit heisst nicht nur der Nissan-Motor nun Alpine sondern auch das Chassis. Die Bezeichnung ist eine Reminiszenz an die in den 70er Jahren erfolgreichen A440´er Chassis und soll an 50 Jahre Alpine in Le Mans erinnern.

Aston Martin Racing hat im Vorfeld des Rennens den Pilotenkader erweitert: Der Amerikaner Paul Della Lana und Pedro Lamy werden an Bord der #99 Fred Makowiecki zur Seite gestellt. Die #97 steuern nach wie vor Stefan Mücke, Darren Turner und Bruno Senna. Beim Heimspiel in Silverstone starten in beiden GTE-Kategorien nicht weniger als 4 Astons.

Momo-Megatron-Downforce1

momomegatrondf1belgiumracing.jpgIm Porsche Mobil1 Supercup und in der Europäischen Le Mans Serie wird 2013 auch eine amerikanische Mannschaft antreten. Treibende Kraft hinter dem MOMO-Megatron-Team ist Andreas Leberle. Der deutsche Teamchef, der eine weit zurückreichende Vergangenheit in der Indycar-Szene hat, hat mit Momo (Tuning) und Megatron (Logistik) zwei namhafte Partner zusammengespannt, mit denen man nach eigener Aussage ein langfristiges Engagement im internationalen Porsche Mobil1 Supercup aufbauen will.

dylan_derdaele_raffi_bader_kuba_giermaziak.jpgIn der Top-Porsche-Serie will man 2013 mit 2 Autos für den Italienischen Supercup-Champion Alessandro Zampredi und dem belgischen Dutch Supercar-Vizechampion Jochen Habets antreten. Zudem kommt bei 2 Runden am Nürburgring und in Spa-Francorchamps der belgische Belcar Endurance-Champion Dylan Derdaele anstelle des verhinderten Zampredi zum Einsatz.

Das Renndebüt des Teams ist freilich schon Ende dieser Woche terminiert. Dann wird man in Kooperation mit dem österreichischen Downforce1-Team des umtriebigen Teammanagers Norbert Walchhofer einen Audi GT3 in der Europäischen Le Mans Serie an den Start bringen. Die Fahrer für das Langstreckenprogramm der amerikanischen Mannschaft sind Dylan Derdaele, der schweizer Porsche Sports Cup-Champion Raffi Bader und der polnische Porsche Mobil1 Supercup-Pilot Kuba Giermaziak (auf dem Foto von links nach rechts entsprechend abgebildet).  In der erstmals in der europäischen Serie startenden GTC-Klasse will das Trio für Momo-Megatron-DF1 den Sieg bei den GT3-Fahrzeugen erringen.

ELMS-Auftakt mit 25 Startern

Auf der Starterliste für das erste Europäischen Le Mans Serie-Rennen, welches am Wochenende im Rahmen der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft in Silverstone stattfindet, haben sich nochmal ein paar Veränderungen ergeben. So fehlt bei den LMP2-Fahrzeugen das erst kürzlich in einer kurzen News erwähnte Orex Racing-Team mit ihrem HPD auf der aktuellen Starterliste. Die Gründe für den Rückzug sind wie man vernehmen konnte finanzieller Natur.

Immerhin verbleibt ein Restfeld von 9 LMP2 und 3 LMPC bei den Prototypen. Durch das just hinzugekommene DKR Engineering-Lola-Team (das ex-Pecom-Chassis) wächst das LMP-Feld auf 5 Oreca - den von Signatech eingesetzten Werks-Alpine mit hinzugezählt -, 2 Zytek (Greaves und Team Jota) und einen Morgan des Morand Racing-Teams an. Die deutschsprachige Fraktion bei den LMP vertritt die eidgenössische Race Performance-Mannschaft mit den Piloten Michel Frey und Patrick Niederhauser und dem einzigen Oreca-Judd im Feld.

Leider gibt es auch zwei Fahrzeug-Rückzüge in der LM-GT-Klasse. Es fehlen sowohl die Larbre Competition-Corvette C6R wie auch der Kessel Ferrari 458 Italia wo Philipp Peter / Michael Broniszewski am Volant hätten sitzen sollen. Somit starten in dieser Klasse nur noch 8 Fahrzeuge. Bei der Corvette dürften die Gründe des Rückzugs in Tatsache liegen, dass bislang keine Fahrer bestätigt waren. Letztendlich fahren hier noch 5 Ferrari gegen 3 Porsche, wobei die Ummendorfer Proton Competition-Mannschaft das einzige deutsche Team im Starterfeld ist.

In der GTC – die Klasse für GT3 Fahrzeuge – gibt es mit 2 Porsche und je einem Ferrari, Audi und BMW hingegen mehr Markenvielfalt. Die deutschsprachigen Fans werden mit dem Momo-Megatron-DF1-Belgium Racing-Audi R8 LMS GT3 und dem schweizer Pilot Raffi Bader mitfiebern. Leider haben auch hier 2 Teams ihre Fahrzeuge zurück gezogen. Nicht mehr mit dabei ist der Lamborghini des Kox Racing-Teams, welcher von Peter Kox / Nico Pronk gesteuert werden sollte und bei dem man einen Sieg bei den 12h von Ungarn vorige Woche wohl dem „3h-Sprint“ in England vorgezogen hat. Zusätzlich hat auch AF Corse den Wagen mit #63 zurück gezogen, hier waren auch bislang keine Fahrer genannt.

Somit starten am Samstag 25 Autos zum ersten 3 Stunden dauernden Rennen der Europäischen Le Mans Serie 2013.

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