Weitere Details zum KTM-GT4
Im Rahmen der Essen Motorshow ergab sich für uns eine Möglichkeit, bei KTM weitergehende Details zum neuen GT4 zu erfragen. KTM-Marketing und Pressemanager Manfred Wolf war so freundlich, uns Fragen zum gemeinsamen Projekt von Reiter Engineering und KTM zu beantworten.
Pläne, das neue Fahrzeug in die X-Bow-Battle einzubinden, bestehen demnach nicht. „Es ist kein vorrangiges Projekt von KTM sondern ein durch Hans Reiters Firma initiiertes Auto, das aber mit aktiver Unterstützung von KTM entsteht. So sind unsere Designfirma KISKA und die Fertigungsfirma KTM-Technologies, die für die Herstellung der Faserverbundwerkstoffteile verantwortlich zeichnet, in das Projekt direkt eingebunden. Beide Firmen sind in Salzburg beheimatet.“
„Ein Grund für uns, das Projekt aktiv zu unterstützen, ist die Kostenentwicklung bei den aktuellen GT3-Konstruktionen. Der Trend geht dahin, dass die bisher lange gültige Cost-Cap immer mehr unterlaufen wird, wie zum Beispiel beim Bentley. Je teurer die GT3 werden, desto interessanter werden in Zukunft für die Rennteams die GT4-Modelle werden. Wir haben daher entschieden, dass ein GT4 durchaus in naher Zukunft zu einem interessanten Business-Case für unsere Firma werden könnte. Dabei ist der Wagen mit einem Preis von etwa 140.000€ nur halb so teuer wie ein aktueller GT3, wird aber nach dem aktuellen Stand der Rennwagentechnik gefertigt. So ist er einem Vollcarbon-GT3 ebenbürtig und kommt bei der Sicherheitstechnik mit seinem Monocoque sogar einem LMP nahe. Von der Seite her wird er eher einem LMP ähneln, was bei den nächsten Renderings, die wir Mitte Dezember veröffentlichen werden, wohl etwas klarer erkennbar wird. “
Sorgen, dass der neue KTM-GT4 durch seine Plazierung am oberen Ende der GT4-Cost Cap seinerseits zum Preistreiber für die kleinere GT-Klasse werden könnte, sind laut Wolf unbegründet. „Zum Einen sind die 140.000 Euro für einige GT4-Wagen wie dem Aston Martin Vantage GT4 schon ein gängiger Preis, wenn man die versteckten Kosten wie Langstreckenkits mitberechnet. Dafür wird unser Wagen noch einen konzeptionellen Vorteil haben - durch den Leichtbau hat der Wagen ein sehr günstiges Gewicht, was sich laut Reiter Engineering günstig auf den Verschleiss der mechanischen Teile auswirken dürfte. Wir rechnen daher mit vergleichsweise geringen Einsatzkosten und relativ grossen Wartungsintervallen, die in der Summe den Anschaffungspreis über die Saison wieder wettmachen werden. Dieser wird auch insofern gerechtfertigt sein, als dass man ein Auto auf dem aktuell maximalen Leistungsstand dieser Klasse erwirbt, das zudem billiger wie ein Cup-Porsche daherkommt.