GT4 Organisator Max Braams im Interview
GT4-European Series-Organisator Max Braams ist nicht nur ein aktiver Organisator sondern auch ein talentierter Rennfahrer. Bei den 12h von Mugello vor über einer Woche gelang ihm mit seinen beiden Teamkollegen Miguel Ramos und Nicky Pastorelli immerhin der erste Langstrecken-Gesamtsieg eines Renault RS 01 FGT3. Dabei fand sich im Rahmen der Startaufstellung am Samstag Vormittag, den das Team schon von der Pole-Position anging, die Gelegenheit auch einige zusätzlich Fakten zur GT4-Serie zu besprechen, die über das hinausgingen, was dann wenige Tage später als offizielle Info der Serie auch auf unseren Seiten publik wurde.
„Ich habe für dieses Jahr ein sehr gutes Gefühl dass wir 24-28 Autos zusammen bekommen könnten. Mit wenigen Ausnahmen sind fast alle Teilnehmer aus dem Vorjahr wieder dabei und mit dem Reiter Young Stars Programm und den Maserati-Teams kommen eine Reihe neuer Wagen hinzu.“ Bei den Maseratis enthüllte uns Braams, dass es sich dabei um bis zu 3 Einsatzmannschaften handeln würde. „Die italienische Scuderia Villorba Corse hat 2 Autos schon besetzt und arbeitet daran, später in der Saison noch einen dritten Wagen nachzuschieben. Dann haben wir das Swiss Team, das ja auch schon ein eigenes GT3-Projekt mit dem Maserati gestartet hatte, das ebenfalls mit 2 Wagen kommen will. Schliesslich will auch ein französisches Team in unsere Meisterschaft mit einsteigen.“
Eine viel diskutierte Neuerscheinung war der McLaren 570 GT4, dessen Einsatz nun in der britischen GT Serie durch das Ecurie Ecosse Team erfolgen soll. „So wie ich es verstanden habe, besitzt der Wagen nur eine nationale Homologation und soll auch nur in Grossbritannien an den Start gehen. Daher ist die Cost Cap und die BoP des Autos hier noch kein Thema für uns.“ Ein offenes Thema, das noch viel Potential für die Serie verspricht, ist die Homologation des Porsche Cayman GT4. „Diese ist derzeit noch nicht durch Porsche erfolgt. Allerdings sehe ich schon die Möglichkeit das wir den Porsche noch in diesem Jahr in der Serie erleben werden. Vielleicht wird das schon beim Stadtrennen in Pau der Fall sein, andernfalls halte ich das Debüt in Silverstone für wahrscheinlicher. In Monza wird der Cayman definitiv nicht am Start sein.“
Das Stadtrennen in Pau ist dabei einer der bislang mutigsten Versuchsballlons den die Serie bislang gestartet hat. „Solch ein Event ist natürlich immer mit Risiken für die Teilnehmer verbunden. Du weisst, dass du dort wenig Auslaufzonen hast und musst deine Fahrweise entsprechend anpassen. Andererseits ist der traditionsreiche Event auch eine Riesenshow. Wir werden nach dieser Erfahrung entscheiden, ob dieses Rennen in Zukunft fest in unseren Kalender aufgenommen wird.“ Ein weiterer Punkt waren die beiden Langstreckenevents und die Frage, ob für diese auch eine getrennte Langstreckenwertung in der GT4-European Series (analog BSS und BES für die GT3) in Zukunft in Frage käme. „Ich denke diese Frage kommt zu früh, weil wir erst mal noch Erfahrungen mit dem Format und dem Zuspruch der Teilnehmer dazu sammeln wollen. Es sind ja in diesem jahr nur 2 Rennen und auch hier werden wir danach entscheiden wie das in Zukunft weitergeführt wird. Allerdings ist die Resonanz der Teams im Vorfeld recht gut.“