Das "Reiter Young Stars"-GT4-Programm
Im Rahmen der 12h von Mugello ergab sich für uns eine Gelegenheit zu einer Konversation mit Hans Reiter über das bevorstehende Reiter Young Stars Programm im Rahmen der GT4-European Series. Reiter Engineering weilte in Mugello um weitere Entwicklungen am Basismodell des KTM X-Bow GT4 zu betreiben. Dieser Einsatz nahm wegen Problemen an der Treibstoffversorgung des Boliden ein vorzeitiges Ende (siehe Rennbericht).
Mit dem Reiter Young Stars Programm hat Reiters Firma – der Hersteller des erfolgreichen Lamborghini Gallardo sowie des spektakulären Sareni-United-Camaro konzentriert sich nun ganz auf das neueste GT4-Produkt - ein innovatives Cup-Konzept angestossen. „Es handelt sich im Prinzip um einen Cup innerhalb einer Serie. Wir fahren mit Ausnahme der 3h von Silverstone alle Rennen der GT4-European Series mit 8 der KTM X-Bow GT4, also dem voll GT4-homologiertem Modell, mit. 10 waren geplant aber im Endeffekt haben wir nun 8 Wagen komplett besetzt, finanziert und unterstützt bekommen. Dabei gibt es eine eigene Cup-Wertung aber alle Teams sind auch in der GT4-European Series voll punkteberechtigt. Der Wagen jedes Team wird von einem Hauptsponsor gestellt und finanziert. Jede Fahrermannschaft besteht aus 2 Piloten, wobei wir ursprünglich nur gemischte Crews , also je 8 Jungs und 8 Mädchen einsetzen wollten. Wir haben zwar jetzt nur 5 Mädels zusammen bekommen, aber das ist schon eine recht gute Quote wenn du das mit anderen Serien vergleichst. Zusätzlich gibt es für jedes Team eine Partner-Universität, die 2 Fahrzeugtechniker und einen Marketing-Mann als Teammanager stellt. Unterstützt werden diese von eigenen Technikern aus unserem Haus.“
Das innovative Konzept, das Reiter mit Unterstützung von KTM und der SRO Anfangs des Jahres angeschoben hatte, hat somit erfolgreich eingeschlagen. Der Grund dafür ist das alle Partner nur Vorteile daraus ziehen.
„Die Sponsorfirmen sind tatsächlich die Besitzer der Autos, was denen dann erweiterten Zugriff auf die Chassis im Rahmen von Messepräsentationen. Testfahrten und Firmenevents und damit auch erweiterte steuerliche Vorteile ermöglicht. Für die Fahrer, bei denen wir nicht auf klassische Paydriver sondern wirklich auf junge Talente setzen, sinken durch die Vorfinanzierung der Sponsoren die Saisonbudgets. Du bekommst für knapp 60.000€ 8 Sprint- und ein Langstreckenrennen im Rahmen einer SRO-unterstützten und vermarkteten Serie finanziert. Der beste Fahrer und die beste Fahrerin bekommen am Ende für das Folgejahr einen Startplatz bei der Blancpain Sprint-Serie garantiert, wobei beide 20 Sätze Pirelli-Reifen als Mitgift in ihr neues Team einbringen. Die kooperierenden Universitäten bekommen ein zusätzliches Aushängeschild und haben die Möglichkeit Fahrzeugtechniker im Rahmen der Rennwochenenden ausbilden zu lassen, die von einem Techniker von uns begleitend betreut werden. Das erlaubt den Sponsorfirmen auch einen Zugriff auf gute Techniker- und Marketing-Talente da zusätzlich auch ein Marketing-Student mit Teammanager-Aufgaben mit zur Mannschaft gehört.“
Die beabsichtigte Cup-Wertung stellt dabei sicher, das auch wirklich die besten Einzelpiloten und nicht nur das beste Duo den Titel und die BSS-Aufstiegsmöglichkeiten davontragen. Neben dem Rennergebnis gehen für die jungen Herren und Damen auch die jeweils 5 schnellsten Rennrunden und eine materialschonende Fahrweise in die Punktewertung ein. Selbst die Techniker bekommen eine eigene Punktewertung was das Sichten von Talenten für die Firmen in Hinblick auf potentielle Mitarbeiter noch einmal interessanter macht. Mit Pankl Racing Systems und Kiska wurden in dieser Woche die ersten beiden Partnerfirmen für das Programm öffentlich gemacht.
Noch einmal Hans Reiter: „Wir haben zudem die volle Unterstützung von Stephane Ratel und von Pirelli für das Programm bekommen. Zusätzlich profitiert die GT4-European Series davon das 8 zusätzliche Autos die Rennen beleben, wobei das 3h Rennen in Silverstone den Mannschaften optional freigestellt ist, wenn sie auch in der Gesamtmeisterschaft mit um Punkte fahren wollen und das Zusatzbudget dafür aufbringen können.“