GT-Open am Ring - Ferrari holt auf Porsche auf
Strahlender Sonnenschein begleitete das Feld der International GT-Open bei ihrem zweiten Saisonevent am Nürburgring - perfekte Rahmenbedingungen für einen spannenden Kampf zwischen Porsche und Ferrari, denen die Jungs aus Maranello hoch motiviert bestreiten sollten.
Die Startaufstellung für das Samstagrennen war bereits eine Ansage: Gleich drei der F458 Italia nahmen die ersten Plätze ein. Dahinter dann der erste Porsche von Manthey Racing mit Marco Holzer / Nick Tandy. Die Pole Position sicherte sich das Duo Bruni / Leo von AF Corse. In der GTS-Kategorie (GT3) ging die Pole an den Porsche von Autorlando mit Marco Mapelli am Steuer, vor Zampieri im Kessel Racing-Ferrari. Allerdings wurden insgesamt 11 Teams die schnellste Runde gestrichen, da man die Fahrbahnmarkierung nicht eingehalten hatte.
Die Pole-Position konnte Bruni nach dem Start in eine Führung ummünzen. Hinter ihm wurde Philip Peter von Malucelli getroffen und musste mit einem Reifenschaden die Boxen ansteuern. Andrea Montermini im Villorba-Ferrari verbremste sich. Nutznießer davon war der Manthey-Porsche, der sich auf Position 2 setzen konnte. Der Ferrari mit Bruni am Steuer konnte bis zum Boxenstopp eine deutlich schnellere Rennpace gehen - Bruni übergab mit etwa 12s Vorsprung an Leo. Die Porsche-Teams mussten aufgrund ihrer Siege in Portugal länger an der Box anhalten, sodass dort Villois Racing mit dem neuen Aston Martin Vantage Position 2 übernehmen konnten.
An der Spitze sollte sich jedoch nichts mehr ändern. Das AF Corse-Duo fuhr souverän einen Start-/Ziel-Sieg heraus. Auf Platz 2 wurde der Villois-Aston Martin abgewinkt und sorgte somit für eine Überraschung. Dahinter reihten sich dann die Porsche von IMSA-Performance und Manthey Racing auf den Rängen 3 und 4 ein. In der GT3-Klasse gelang es den Gaststartern von Seyffarth Motorsport aus dem ADAC GT-Masters den Tagessieg einzufahren. Etwa 15s Vorsprung hatte man am Ende vor dem ebenfalls debütierenden Porsche GT3 R von Deboeuf Racing mit Thomas Gruber und Marco Seefried.
Den starken Auftritt der Aston Martin-Jungs konnte Alvaro Barba am Sonntag fortsetzen. In Qualifying 2 gelang ihm die schnellste Zeit vor Federico Leo (AF Corse) und Juan Manuel Lopez (Villorba Corse). Startsieger war allerdings Deboeuf Racing - mit einem nahezu Raketenstart konnte sich der GT3-Renner vor dem Feld der GT2-Fahrzeuge behaupten. Zwar wurde der Vorsprung in den folgenden Runden kleiner, bis zum Boxenstopp konnte man die Führung jedoch behalten. Danach sollten sich aber die Jungs aus Maranello an die Spitze setzen. Das Duo Lopez / Montermini im Ferrari F458 Italia von der Villorba Corse führte vor dem Gespann von Kessel Racing.
Für Unmut bei der Porsche-Fraktion sorgte sicherlich der Zwischenfall zwischen dem AF Corse-Ferrari und dem gelb-grünen Manthey-Renner. In der Mercedes Arena versuchte Bruni mit einem beherzten Überholversuch von gleich zwei Fahrzeugen an dem Porsche vorbeizugehen. Es kam zur Kollision, infolgedessen Marco Holzer das Fahrzeug abstellen musste. Natürlich war damit auch das Rennen für die AF Corse-Crew gelaufen.
Den Sieg am Sonntag sicherte sich die Scuderia Villorba mit Montermini / Lopez vor Peter / Broniszewski für Kessel Racing. Das Ferrari-Podium rundete der Black Team-Ferrari mit Miguel Ramos ab, der sich in der Schlussphase gegen den Aston Martin behaupten konnte. In der GT3-Kategorie konnte sich erneut der Mercedes SLS AMG GT3 von Seyffarth Motorsport durchsetzen. Zweiter wurde hier wie am Vortag das Team von Deboeuf vor dem AF Corse-GT3-Ferrari mit Stefano Bizzarri.
Die Gesamtführung bleibt dennoch bei den Porsche-Teams - Manthey führt weiterhin vor der IMSA Performance-Mannschaft. Am 24.06. geht es weiter mit der dritten Runde zur International GT-Open, dieses Mal auf dem Ardennenkurs von Spa-Francorchamps.