Jubiläum im Nirgendwo - das 100.ste Rennen des GT-Masters
Das 50.te ADAC GT-Masters-Weekend steht am kommenden Wochenende auf dem traditionsreichen (...?) Slovakiaring an. Wer oder was die Verantwortlichen beim deutschen Automobilverband geritten hat, das Jubiläum mit dem 100.sten Rennen derart weit ab vom Schuss und entfernt von den einheimischen Fans zu verlegen, kann im Nachhinein nicht mehr ermittelt werden. Jedenfalls versucht sich die Meisterschaft noch einmal im besten Bilde darzustellen – muss aber wahrscheinlich dabei terminbedingt auf einige Gaststarter verzichten; denn das Blancpain Endurance Serie-Finale am folgenden Wochenende mit den 1000km auf dem Nürburgring dürfte für einige einheimische Teams eine lockendere Alternative sein als sich mit dem Teamtruck vorab durch halb Europa zu quälen.
Dennoch verstärkt zumindest ein Team die 22 Mannschaften (abzüglich des Leipert Motorsport-Teams) die auch als reguläre Starter bei der letzten Runde am Eurospeedway Lausitzring am Start waren: der Camaro GT3 von Sareni United absolviert am kommenden Wochenende seinen zweiten Auftritt im Masters in dieser Saison. Lokalmatador Stefan Rosina startet gemeinsam mit dem Masters-Champion von 2010, Albert von Thurn und Taxis bei seinem Heimspiel. Nach dem ersten Einsatz in diesem Jahr im August auf dem Red Bull Ring hat das Team ein komplett neues Fahrzeug aufgebaut und in Details weiter verbessert. Teammanager Thomas Enge hofft beim Quasi-Heimspiel auf ein zählbares Resultat, nachdem sich der Camaro in der Rundenzeitenanalyse des Wochenendes am Red Bull Ring auch bedingt durch die BoP noch mit gehörigem Verbesserungspotential präsentierte.
Die Mannschaft von YACO-Racing hat sich für die Premiere in der Slowakei mit einem Lokalmatador verstärkt. Der 22-jährige Slovake Filip Sladecka, der schon auf dem Red Bull Ring ein Gastspiel gab, tritt in seiner Heimat gemeinsam mit Philip Geipel (26, Plauen) im Audi R8 LMS ultra des sächsischen Teams an. Farnbacher Racing-Pilotin Christina Nielsen bekommt zudem für dieses Rennen Kuba Giermaziak als Co-Piloten zugeteilt.
Ansonsten betritt die Meisterschaft beim vorletzten Rennwochenende 2013 Neuland. Bislang gab es noch keine Runde auf der 2009 eröffneten Rennstrecke, die ca. 40 km südöstlich der Hauptstadt Bratislava liegt. Der 5,922 km lange Kurs ist auch für die meisten Piloten des Masters Neuland. "Der Slovakiaring ist sehr schnell, hat allerdings neben langen Geraden und schnellen Kurven auch sehr langsame Ecken. Viele Kurven sind nicht einfach zu fahren, denn sie machen zu, der Radius wird also im Verlauf enger. Und man sollte den Kies auf und neben der Strecke meiden. Der Kies ist dort ziemlich grob, man riskiert schnell einen Reifenschaden", beschreibt Schubert Motorsport-Pilot Dominik Baumann den Kurs. Die 900m lange und 12m breite Start-Zielgerade sowie Reifenstapel-Schikanen vor einem der „Sprunghügel“ (beim ersten Rennen der FIA-GT3 Europa-Meisterschaft 2010 hoben die GT3-Fahrzeuge fast an den Überfahrten ab) sind nur zwei der weiteren Tücken, die der Kurs bereit hält.
Als Tabellenführer reisen die Corvette-Piloten Daniel Keilwitz und Diego Alessi in die Slovakei. Beide haben in den beiden Rennen dort ihren ersten Matchball auf den siebten zu vergebenden Titel der Serie. Die beiden Rennen finden wie gehabt um jeweils 12:15 Uhr am Samstag und Sonntag statt und werden auf Kabel 1 live übertragen. Am Sonntag geht dann der 100.ste Lauf der Meisterschaft über die Bühne.