ADAC GT Masters – Rennserie mit Startproblemen?
Nachdem es in der Vergangenheit bereits mehrmals zu erheblichen Diskussionen um die Startprozedur bei den Läufen des ADAC GT Masters gekommen war, flammt das Thema in dieser Saison erneut heftig auf.
Beim zweiten Lauf des GT Masters am Sachsenring an diesem Wochenende, führte wahrscheinlich erneut ein zu langes Zögern des verantwortlichen Rennleiters zu einer heftigen Karambolage in der ersten Kurve. Die Szenerie wurde in der späteren Telefon-PK der drei erstplatzierten Fahrerpaare, von einem der Akteure mit „Autoscooter“ umschrieben und findet sich mittlerweile im Rennbericht auf unseren Seiten mit einer vollständigen Bildsequenz dokumentiert
Mehrmals in dieser Saison kam es, nicht nur für den unbedarften Beobachter, zu ähnlichen Eindrücken beim Rennstart. Nun ist zu bedenken, dass letztlich die Piloten diejenigen sind, die am ehesten in der Lage wären, sich hierzu eindeutig zu äußern.
Viele von ihnen starten auch in Konkurrenzserien, wie z.B. der IGTC. Fast nirgendwo sonst treten die, im GT Masters mittlerweile als latent zu bezeichnenden, Probleme so oder mit ähnlicher Häufung auf.
Und auch die Kritik seitens eben dieser Piloten wird zunehmend lauter. Allerdings entsteht der Eindruck, dass auch deren Stimmen mehr oder weniger ungehört verhallen.
Warum wird beispielsweise die Startampel nicht, wie in anderen Rennserien üblich, für jeden deutlich sichtbar, ins Fernsehbild eingeblendet?
Seit der zweiten Saisonhälfte 2017 zieht sich dieses Thema leider (!), fast wie ein roter Faden, durch die Berichterstattung von GT-Eins (s.a. unseren Artikel vom August 2018 – „Geschichten aus dem Rotlichtviertel“). Die gestern und heute morgen abgesetzten Posts in den diversen Social media-Kanälen sprechen eine immer deutlichere Sprache!
In der Vergangenheit wurde viel diskutiert, aber geändert hat sich scheinbar wenig.
Um es noch einmal klar und deutlich zu formulieren. Das derzeit praktizierte Startprozedere im ADAC GT Masters birgt zum einen eine nicht unerhebliche potenzielle Gefahr für Leib und Leben der Piloten, zum anderen wird es für die Teams zunehmend zu einem kostspieligen Geschehen, denn die dabei regelmäßig zerstörten Carbonteile sind nicht gerade billig! Vom letztendlichen Imageschaden für die Serie ganz zu schweigen. Wie wir alle wissen, wird der Kampf um attraktive GT-Rennserien fast täglich härter. Namensnennung erübrigt sich an dieser Stelle! Insider sollten wissen, wer oder was gemeint ist.
Abschließend noch die, auf konkrete Nachfrage, „ganz ehrliche Meinung“ eines weiteren Piloten der drei erstplatzierten Teams vom Sachsenring, der die bereits bei einer früheren Telefon-PK in diesem Jahr geäußerte Kritik nahezu identisch wiederholte. Die Rede war damals wie heute davon, dass „man sich im Qualifying den Arsch abfährt, um auf Pole zu stehen, dann aber durch das Startprozedere froh sein kann, sich nach der ersten Kurve auf P5 wiederzufinden“.
Das kann und darf es, in Anbetracht der Liebe für diesen Sport und ganz besonders für diese Serie, nicht sein!