Marc VDS beendet GT-Aktivitäten
Marc VDS wird in 2 Wochen beim Saisonfinale der Europäischen Le Mans Serie das letzte GT-Rennen bestreiten. In einer ungewöhnlich offenen Pressemitteilung hat Teambeitzer Marc van der Straaten gestern das Ende des seit 8 Jahren anhaltenden, erfolgreichen Sportwagenengagements des belgischen Teams bekannt gegeben. Demnach machte er Missmanagement in der Teamleitung und persönliche Verfehlungen einzelner verantwortlich, die ungeachtet der Erfolge die Mannschaft an den Rand des finanziellen Ruins gebracht hätten.
Van der Straaten nennt keine Namen rechnet aber mit der Teamleitung ab, die „..moralische Prinzipien, auf die ich gebaut habe, missachtet haben und mit ihrer fehlenden Professionalität... nur an sich denkend, das Geschäft bis an den Rand des Ruin geführt haben. Daher habe ich beschlossen den Vorhang über unsere Vierradaktivitäten fallen zu lassen.“ Marc VDS hatte just diesen Sommer das 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps gewonnen , sieht jedoch nun keine Chance mehr den Sieg noch einmal zu wiederholen. „Wenn ich gezwungen werden zum Bestreiten dieses Rennens mich in eine komplette Meisterschaft einzuschreiben dann kann ich das nicht akteptieren. Derjenige muss noch geboren werden der mir vorschreiben will was ich in Belgien zu tun und zu lassen habe!“ Der letzte Satz ist eine unverhohlene Kritik an die SRO und deren Chef Stephane Ratel, die just die Teilnahmebedingungen an die Blancpain GT-Serie 2016 entsprechend geändert hatten, und damit wohl das Fass für den 67-jährigen Brauerei-Industriellen zum Überlaufen gebracht hatten.
Während die Zweiradaktivitäten des Teams (Moto 2) die mit einem seperaten Management fortgeführt werden weiter fortgeführt werden sollen und von Marc van der Straaten auch ausdrücklich gelobt werden, endet damit das seit 8 Jahren andauernde GT-Programm von Marc VDS, das die Mannschaft mit Fahrzeugen von Ford und BMW bestritten hatte. Das Team hatte neben dem Gewinn des 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps 2015 2013 die Pro Wertung in der Blancpain Endurance Serie gewonnen und war beim 24 Stunden Rennen am Nürburgring 2 mal auf das Gesamtpodium geklettert. In der VLN Langstreckenmeisterschaft und beim Ringklassiker war die belgische Mannschaft eine der beiden Speerspitzen von BMW gewesen.
Unter der nun veröffentlichen Mitteilung bekommt auch die Demission von Teammanager Bas Leinders ein anderes Licht. Der langjährige Pilot und Teammanager der Mannschaft hatte sich just nach den 24h von Spa-Francorchamps vom Team im gegenseitigen Einvernehmen getrennt. 2015 war nicht das erste finanziell desaströse Jahr für van der Straaten gewesen. Bereits 2011 hatte die damalige Teamleitung mit parallelen Engagements in zahlreichen Sportwagenserien und Klassen (GT1, GT3 und LMP1 wurden seinerzeit gleichermassen in einer Saison bestritten) die Mannschaft an den rand des Ruins gebracht. Insofern ist die Entscheidung nachvollziehbar, auch wenn bedauerlicherweise ein Topteam aus unserem westlichen Nachbarland nun für immer seine Pforten schliesst.