Debütsieger beim ELMS Auftakt in Barcelona
Der Saisonauftakt der Europäischen Le Mans Serie am vergangenen Sonntag in Barcelona (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) ist mit einem Sieg des Team WRT Orecas von Robert Kubica, Louis Deletraz und Yifei Ye zu Ende gegangen. Die belgische Mannschaft holte damit bei ihrem erst 2. Rennen im LMP2-Bereich ihren ersten Gesamtsieg und den ersten ELMS-Gesamtsieg für eine belgische Mannschaft überhaupt. Das Pilotentrio übernahm schon in der ersten Rennstunde die Spitze und baute die Führung sukzessive aus, so das Schlussfahrer Kubica bei seinem Endstint den Vorsprung nur noch zu verwalten brauchte. Auf Platz 2 schaffte es das Panis Racing Trio Julien Canal, Will Stevens und Gabriel Aubry, die 22s hinter dem WRT-Oreca ins Ziel kamen. Platz 3 holte sich das United Autosports Oreca-Trio Phil Hanson, Jonathan Aberdein und Tom Gamble, die in der Schlussphase die Polesetter von G-Drive anfangen konnten.
Die hatten sich unter anderem wegen eines Startvergehens von Auftaktfahrer Rusinov, der beim Start fast eine Massenkollision ausgelöst hätte, eine Durchfahrtsstrafe eingehandelt. Doch bis auf 2 Ausfälle verlief das Rennen insgesamt sauber – 39 der 41 gestarteten Autos konnten den Lauf am Ende in Wertung beenden.
Das veränderte Leistungslevel der LMP2, die im Vorfeld um 60 PS beschnitten worden waren, spiegelte sich weniger im Speed als in den Stintlängen wieder. Im Qualifying stellte Nyck de Vries auf dem G-Drive Oreca die Bestzeit aus 2019 (1:32.765) mit einer 1:31.788 sogar um knapp 1s ein. Die schnellste Rennrunde fiel mit einer 1:35.797 von de Vries hingegen gut eine Sekunde langsamer als 2019 (1:34.644) aus. Dagegen mussten die LMP2 mit im Schnitt 4 Stopps ein mal weniger zum Nachtanken reinkommen wie beim Auftritt 2019. Die gedrosselte Leistung scheint somit eher einen reduzierten Durst statt weniger Tempo zur Folge zu haben.
Die LMP3 waren hingegen nach dem Leistungsupdate im Vorjahr gut eine Sekunde schneller wie 2019 unterwegs, wobei der Abstand zu den LMP2 bei den Rundenzeiten noch immerhin 6s betrug. Hier spielte die deutschsprachige Fraktion eine gewichtige Rolle beim Kampf um den Klassensieg. Michelin Le Mans Cup-Doppelchampion Laurents Hörr zeigte in seinem Stint der gesammelten Konkurrenz die Rücklichter und fuhr in überlegener manier einen dicken Vorsprung bis zur Rennmitte heraus. Den konnte sein neuer Teamkollege Alain Berg bei seinem ELMS-Debüt leider am Ende (noch?) nicht in ein Podiumsergebnis ummünzen. Davon profitierte der junge deutsche ELMS-Debütant Niklas Krütten, der mit seinen Cool Racing Teamkollegen Nicholas Maulini und Matt Bell am Ende den Klassen-Sieg vor dem #15 RLR Motorsport Ligier und dem Inter-Europol Competition Ligier JS P320 LMP3 von Martin Hippe, Ugo de Wilde und Julien Falchero einfahren konnte.
In der GTE-Klasse errang die Iron Lynx Mannschaft ihren ersten Klassensieg in der Serie mit dem vom italienischen Trio Matteo Cressoni, Rino Mastronardi und Miguel Molina pilotierten F488 GTE. Das Podium komplettierte der nun im Weather-Tech Design umgestaltete #77 Proton Competition Porsche von Ried/Bruni/Evans vor dem Spirit of Race Ferrari von Cameron/Griffin/Perel.