Wie Mercedes den erneuten Bathurst Sieg nur knapp verpasste
Bei den 12h von Bathurst am vergangenen Wochenende lag der erneute Sieg für Mercedes in greifbarer Nähe. Lediglich die bei Langstreckenrennen unvermeidlichen Schwierigkeiten, wie zahlreiche Kontakte, Ausritte und die technischen Beanspruchungen des Autos, gepaart mit einigen wohl nur in Bathurst vorkommenden Hindernissen - die besondere Beanspruchung der Bremsen und Känguruhs (!) - verhinderten um Haaresbreite, sdas der zweite Sieg in Folge für die Mercedes SLS AMG GT3 am Ende heraussprang.
Alle 3 SLS beendeten im Endergebnis der 12. Ausgabe des Langstreckenklassikers das Rennen in den Top-10: Der SLS von HTP Motorsport mit Startnummer 84 nahm die Zielflagge auf P2 entgegen. Der Rückstand nach 296 gefahrenen Runden betrug im Ziel nur 0,4138 Sekunden auf den siegreichen Ferrari des Maranello Motorsport Teams. Schlussfahrer Maximilian Buhk lieferte sich in den letzten 10 Minuten bis zur letzten Kurve ein packendes Duell mit dem Führenden, das im unten angeführten Video noch einmal in aller Breite genossen werden kann. Auf Platz drei kam die Startnummer 63 von Erebus Motorsport ins Ziel. Das Schwesterauto mit Startnummer 1 von Vorjahressieger Bernd Schneider beendete das Rennen auf P7.
Dabei hatte es für HTP-Motorsport zunächst nach einem verkorksten Wochenende ausgesehen: Nach einem Trainingsunfall am Freitag gelang es dem Team von HTP Motorsport über Nacht, das Fahrzeug wieder aufzubauen. Die Startnummer 84 ging von P11 ins Rennen und konnte sich nach einem anfänglichem Rückstand von 2 Runden nach einem Felgenschaden durch Kontakt mit dem Werks-Nissan bis zur Spitzengruppe aufschließen. Man eroberte im letzten Renndrittel sogar die Führung. Diese verlor Buhk aber wieder als beim letzten Boxenstopp ein Wechsel der vorderen Bremsbeläge nötig wurde. Eine SC-Phase 19 Minuten vor dem Schluss brachte den eigentlich hoffnungslos zurück gefallenen Mercedes wieder in Kontakt zur Spitze und bescherte den Zuschauern in Bathurst und an den Streams weltweit ein Finale, von dem man noch in Jahren sprechen wird.
Die eigentlichen Siegeskandidaten waren das Trio Bernd Schneider, Nico Bastian und Maro Engel im schwarz-violetten SLS mit der #1. Das als Vorjahressiegerauto ins Rennen gegangenen Chassis dominierte lange die Spitze, bis Bastian einen kleinen Schnitzer auf der höchsten Stelle des Kurses am Mount Panorama mit einem kurzen Ausritt ins Kiesbett bezahlen musste. Dabei fing man sich an der vorderen rechten Bremsscheibe einen Stein ein, dessen Beseitigung 3 Runden und im Endeffekt den Sieg kostete.
Ungewöhnlich für Bathurst war, dass noch in den letzten Rennminuten vorne eine Spitzengruppe von 5 Autos in der selben Runde lag, war das grandiose Finale mit 2 Duellen um P1 und P3 erst möglich machte. Mit dabei war auch der zweite, schwarz-grüne, mit 3 australischen Fahrern besetzte Erebus Mercedes. Dort hatte eine frühe Kollision mit einem Kängeruh dem Team bereits die Frontaerodynamik verhagelt. Nach einer Kollision zu Rennmitte mit dem Daytona Sportscars Coupé streifte man sich den vorderen rechten Kotflügel dann komplett ab. Dennoch bleib die gehandicapte Mannschaft mit in der Spitzengruppe und war am Ende im Kampf um P3 erfolgreich, den man gegen den aufkommenden VIP Petfood-McLaren mit dem im Rennen überragend agierenden Neuseeländer Shane van Gisbergen gewinnen konnte. So verlor Mercedes am Ende nur durch kleine Schnitzer den Sieg an Ferrari, die sich erstmals in die Siegerlisten der 12h in Bathurst eintragen konnten. Nächstes Jahr ist man mit Sicherheit wieder mit dabei bei der Musik, bei einem Rennen, das durch das diesjährige Finale – nebenstehend als Video noch mal zum Geniessen bereitgestellt – sicherlich an Ansehen und Prestige weiter gewonnen hat. |
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