Grasser Crew holt 3 Blancpain-Titel
Es war ein langer Weg von den selbst aufgebauten Ultima-Rennwagen über das Lamborghini GT3-Kundenteam im GT-Masters bis hin zur Lamborghini-Werksmannschaft in der Blancpain GT Serie. Teamchef Gottfried Grasser krönte diese langjährige Odyssee durch die Sportwagenszene nun am vergangenen Sonntag beim Finale der Blancpain GT Serie in Barcelona (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) mit dem Gesamttitel in der Blancpain GT Serie sowie den Titelsiegen im Blancpain GT Serien Endurance Cup. Beim erstmals auf dem katalanischen Kurs ausgetragenen Finale der Langstreckenserie reichte dem Team um Christian Engelhart, Mirko Bortolotti und Andrea Caldarelli ein dritter Platz um am Ende in beiden Serienwertungen den Fahrer- als auch den Gesamt-Teamtitel mit dem Lamborghini Huracán zu holen. Lediglich in der Teamwertung des Endurance-Cups musste man sich mit nur einem Punkt Rückstand der Bentley-Crew geschlagen geben.
Dabei profitierte die Mannschaft vom Pech der härtesten Konkurrenten aus dem Hause Bentley : Die M-Sport Werksmannschaft musste ihr im Qualifying fast zerstörtes zweites Auto in einer Hauruck-Aktion für das Rennen vorbereiten, was man gerade rechtzeitig zum Rennstart schaffte. Dafür hatte das meisterschaftsführende Auto ein eher mässiges Qualifying hingelegt, infolgedessen man das Rennen aus dem Mittelfeld des 49 Wagen starken Grids aufnehmen musste. Als man sich in der zweiten Rennstunde im Gkampfgetümmel um P9 dann zu robust mit dem Jaguar von Jonathan Hirschi anlegte versagte dann plötzlich die Schaltung am Continental GT3. Die konsternierte Mannschaft um Pilot Andy Souczek und seinen Mitstreiter Vincent Abril und Maxime Soulet musste den Wagen ohne Vortrieb in der Box abstellen.
Doch auch das Grasser Racing Team blieb nicht ungerupft: die als Meisterschaftssekundanten zusätzlich an den Start gebrachten 2 Autos wurden schon in den ersten Runden aus dem Rennen gerissen: der #19 Stamm-Huracan wurde schon in der ersten Runde vom SMP-Ferrrari auf die Hörner genommen und konnte das Rennen erst nach Richten des völlig ondulierten Hecks in der Box fortsetzen. Der zweite Lamborghini landete nach einem Dreher eingangs Start Ziel im Kies und sorgte so für das einzige Safety-Car des Rennens, das nötig wurde als sich der Bergungstruck für den Lamborghini ebenfalls im Kies festfuhr.
Vorne dominierten die Mercedes AMG GT und die Belgian Audi Club Team WRT Audis das Geschehen. Den Sieg errang das AKKA-ASP-Mercedes Trio Daniel Juncadella, Tristan Vaultier und Felix Seralles, das sich dank Vaultier in der gesamten letzten Stunde gegen den am Heckflügel klebenden Audi R8 LMS GT3 von Schlussfahrer Robin Frijns, Jake Dennis und Stuart Leonard zur Wehr setzen musste. In der Pro-Am siegte der Barwell Motorsport Lamborghini vor dem Rinaldi Racing-Trio Alexander Mattschull, Rinat Salikov und Daniel Keilwitz, was der deutschen Rinaldi Mannschaft den Teamtitel in der Pro-Am-Wertung der Blancpain GT Serie sicherte. In der nach dem Rückzug des Walkenhorst Motorsport BMW M6-GT3 nach einem Einschlag im Qualifying nur mit 3 Autos besetzten Am-Klasse setzte sich zwar der Rinaldi Racing Ferrari von Pierre Ehret und Rino Mastronardi souverän zum Klassensieg durch, allerdings reichte die Zielankunft auf dem dritten und letzten Platz dem Kessel Racing Trio Zanutti/Duyver/Perel zum Am-Titel.