Aston wirbt für Einsatz der DBR9 in der GT1-WM
Aston Martin erwägt die Konstruktion eines Umrüstkits für den DBR9, um die Wagen für die GT1-WM 2010 einsetzbar zu machen. Wie eine offfizielle Pressemitteilung des Werks gestern verlautbarte, gibt es ein nennenswertes Kundeninteresse von Teams, die an der neuen GT1-WM mit einem DBR9 teilnehmen wollen. Die Sache hat leider derzeit nur einen Haken - der überteure, von Prodrive entworfene DBR9 (Stückpreis 850.000 Euro) entspricht nicht dem neuen GT1-Reglement, wie zum Beispiel der Ford GT1, der Nissan GT-R und der neuen Lamborghini Murcielago SV. Daher wären sowohl eine Ausnahmegenehmigung der FIA als auch umfangreiche Neukonstruktionen am bestehenden DBR9-Rennchassis erforderlich. Da aber ausgerechnet der DBR9 die bevorzugte Wahl der Aston-Kunden wäre, erwägt Aston Martin nun eine andere Lösung.
„Es ist für uns augenblicklich unmöglich, einen neuen Wagen für die GT1-Meisterschaft zu entwickeln. Aber wir könnten uns vorstellen, ein Paket mit Modifikationsteilen zusammen zu stellen. Der DBR9 ist ein ausgereifter Wagen. Wenn die FIA entsprechende Genehmigungen erteilen würde, wären wir bereit, unsere Kunden, die weitere Renneinsätze wünschen, entsprechend zu unterstützen“, wird Astons Motorsport Marketing Manager Tony Schulp zitiert.
Die Veröffentlichung der entsprechenden Mitteilung kommt nicht von ungefähr. Wahrscheinlich soll damit Lobbyismus zugunsten einer schnell umsetzbaren GT1-Lösung für Aston Martin betrieben werden. Ob damit die Kosten angesichts eines immer noch notwendigen sündhaft teuren Prodrive Chassis (von denen immerhin zumindest 17 DBR9 mit bekannter Rennhistorie existieren sollen) hinreichend reduziert werden können, darf bezweifelt werden. In einem Gespräch mit GT-Eins, das hoffentlich bald in ganzem Umfang auf diesen Seiten zu lesen sein wird, hatte Aston Martin-Vorstand Dr. Ullrich Bez erläutert, dass man beim britischen Hersteller den V8 Vantage langfristig auch als GT1 etablieren möchte. Für diese vom Management bevorzugte Lösung mangelt es wohlmöglich derzeit an Ressourcen und Zeit. Daher soll nun für die teurere Interims-Lösung einer Umrüstung der alten GT1-Flotte der Briten geworben werden. Sollte die FIA dem Wunsch Astons entsprechen, dann stünde zumindest das angepeilte Minimalfeld von vier Herstellern für die GT1-WM parat.