24h Spa 2007 - ein kurzer Review der Top-Klasse
Die 24h von Spa-Francorchamps (Link zum Rennbericht) sind vorüber und es lohnt sich einen kleinen statistischen Abriss der 44. Ausgabe des Klassikers an dieser Stelle zu bringen, denn das Rennen hatte mal wieder alle Zutaten eines Klassikers zu bieten:
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Zum ersten Mal hat sich eine Corvette in die Siegerlisten des Klassikers eintragen können. Mit Carsport Holland/Phoenix-Racing war eine Truppe erfolgreich, die in Teilen schon im vergangenen Jahr den Sieg knapp verpasst hatte. Diesmal mit Corvette und einer veränderten Teamallianz stellte sich nun der Erfolg ein, auch wenn man erst 70 Minuten vor Schluss aufgrund eines Fehlers der Konkurrenz die Führung übernehmen konnte.
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Dort verpasste Eric van der Poele eine historische Chance sich als erster Pilot zum 5. Mal nach 1987, 1998, 2005 und 2006 in die Siegerlisten des 24-Rennens einzutragen. Sein Ausrutscher im Vitaphone Racing Maserati MC12 eröffnete der Carsport-Phoenix-Racing-Mannschaft erst den Weg zum Sieg. Vitaphone darf sich trotzdem damit trösten dem Rennen zum dritten Mal in Folge seinen Stempel aufgedrückt zu haben und wieder bestes Maserati-Team in den Ardennen gewesen zu sein.
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Dafür trug sich die Familie Hezemans schon zum zweiten Mal in die Siegerlisten ein: Papa Toine hatte schon 1973 gemeinsam mit Dieter Quester den Klassiker auf einem BMW 3.0 CSL gewinnen können. Nun war Sohn Mike auf der C6R des familieneigenen Teams gemeinsam mit seinen schweizer Partnern Marcel Fässler, Jean-Denis Deletraz und Fabrizio Gollin erfolgreich. Für Gollin war es der zweite Sieg nach 2004 auf dem BMS Scuderia Italia-Ferrari. 77 Sekunden betrug der Vorsprung der siegreichen Mannschaft am Ende. Im letzten Jahr waren Deletraz/Fässler auf dem Phoenix-Racing-Aston noch um 100s von Vitaphone Racing geschlagen worden.
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Das Rennen war dabei alles andere als ein Start-/Zielsieg für die erfolgreiche Truppe - Corvette, Maserati und anfänglich auch Aston Martin kämpften gleichberechtigt mit um den Sieg, auch wenn am Ende nur Corvette und Maserati das Rennen auf den Top-6 Rängen untereinander ausmachten.
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Am Ende muss das Rennen bei Aston Martin und auch Lamborghini als Desaster verbucht werden. Keiner der Wagen überlebte die 24h-Distanz. Bei Aston (Bild rechts: Totalschaden des BMS-DBR9) konnte man als Teilerfolg den Gewinn der 6h-Marke mit dem Jetalliance Racing DBR9 verbuchen, kurz bevor man mit einem Elektronikproblem strandete. Man hat also noch im nächsten Jahr eine Rechnung mit dem Ardennenklassiker offen. Die Murcielagos wurden dagegen von Problemen mit den Antriebswellen und Unfällen gestoppt.
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Positiv erwähnt werden muss das drittplatzierte Team: Die Lokalmatadoren Kumpen, Longin, Mollekens und Bouvy brachten die alte Corvette des GLPK-Teams auf einem respektablen Podiumsplatz nach Hause. Ein fehlerloses Rennen war der Garant für das Wunschergebnis. Bis auf ein kleines Bremsproblem in Stunde 6 (zu diesem Zeitpunkt führte man das Rennen an) lief die C5R wie ein Uhrwerk und musste immer nur mit Sprit, frischen Reifen und willigen Piloten gefüttert werden.
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Mit der neuen, bei Fotographen wegen des Umbaus der photogenen Bus-Stop-Schikane unbeliebten, 7,004 km langen Streckenvariante des Kurses wurde in diesem Jahr eine Distanz von 3726km erzielt. Weniger als in den vergangenen drei Jahren, als 2005 erstmals wieder die 4000km-Marke erreicht wurde. Allerdings bremste der Regen und die damit verbundenen SC-Phasen den Speed auch deutlich ein. Ob man allerdings irgendwann wieder in die Nähe des auf dem alten Kurs erreichten Rekordmarke von 1972 kommt (4498km – Stuck/Maas auf Ford Capri RS), darf bezweifelt werden.