RCN erprobt die Nordschleifen-Alternative
Normalerweise gehört die RCN – die Nürburgringrennserie bei der reine Zeitfahrten um die legendäre Nürburgring-Nordschleife absolviert werden - nicht zu den regelmässigen Newslieferanten auf unseren Seiten. Ein interessantes Debüt, das nun für den 18./19. August angekündigt wurde, lässt jedoch Tieferes erahnen: Zum ersten Mal verlässt die Serie ihren angestammten Spielplatz und zieht in den Osten Deutschlands. Auf der 13 km-Variante des Eurospeedway Lausitzring wird die RCN erstmalig ein Rennen austragen, das nicht auf der Eifelachterbahn abgehalten wird. Zugleich dürfte dies nach Wissen des Autors dieser Zeilen die erste Rennveranstaltung auf dieser Streckenvariante, der ostdeutschen Strecke seit der Eröffnung im Jahre 2000 sein, die erstmals das Dekra-Oval in den Streckenverlauf mit einschliesst.
Auch wenn noch nicht alle Details, etwa zur Art der Einbindung der spektakulären Steilkurven des besagten Ovals, bekannt sind und auch wenn die RCN weiterhin beteuert, dass der Nürburgring die Heimat der Serie ist, beinhaltet der Lauf doch einige politische Brisanz. Nachdem die rechtlichen Auseinandersetzungen um den Pachtvertrag am Nürburgring und dem Land Rheinland-Pfalz nun eskalieren und die Renn-Veranstalter zunehmend verstört auf die rechtlichen Konsequenzen für sie als Ausrichter hinweisen, machen sich die Serienveranstalter zunehmend Gedanken um Alternativen – die angesichts der Einzigartigkeit der Nordschleife rar gesät sind. Einzig die besagte Variante des Eurospeedway Lausitzring bot bislang theoretisch einen Chance, die aber die Streckenbetreiber in Brandenburg bislang nicht aktiv offeriert hatten. Sollte die Veranstaltung in 6 Wochen jedoch ein Erfolg werden, so wird sich das schnell herumsprechen – was auch weitere Rennserien wie die VLN Langstreckenmeisterschaft zumindest einmal zu einem Probeauftritt veranlassen würde. Das könnte auch den Druck auf die Betreiber am Nürburgring erhöhen, die angesichts der miserablen wirtschaftlichen Lage des überdimensionierten Erlebnisparks am Ring die Streckenmieten bis an die Schmerzgrenze herauf und darüber hinaus angehoben haben.
Ob nun gar auch das 24h-Rennen am Nürburgring in den Osten abwandert – wie vom ADAC Nordrhein hinter vorgehaltener Hand bereits geäussert – dürfte fraglich sein. Auf jeden Fall bleibt abzuwarten, wie sich die Strecke in der Lausitz bei dieser Rennveranstaltung schlägt. Der Raum für ein weiteres 12h- oder 24h-Rennen in Deutschland ist auf jeden Fall vorhanden.