Rennabbruch beschert Moskovskaya-Porsche den Sieg

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Das Qualifying startete gegen 8:30 Uhr bei überwiegend trockenen Bedingungen auf der Nordschleife. Das mag wohl auch der Grund dafür sein, dass die schnellsten Zeiten in der ersten Hälfte des Qualifikationsabschnittes in den Belag gebrannt wurden. Gegen Ende der Zeitenjagd erschwerten die unterschiedlichen Wetterlagen rund um die Strecke eine schnelle Gesamtrundenzeit. Da die Teams auf Nummer sicher gehen wollten, wagten dann nur noch wenige den Weg auf die tückische Nordschleife.

Von der ersten Startposition startete das Vita4one-Team, welches sich mit einer Zeit von 8:15,624 qualifizierte, die in der allerersten gezeiteten Runde der Quali herausgefahren wurde. Dahinter startete das Audi-Team Phoenix mit weniger als einer Sekunde auf dem zweiten, und der Falken-Porsche mit knapp vier Sekunden Rückstand auf dem dritten Rang. Eine besondere Rolle wird der Schubert Motorsport-BMW Z4 GT3 mit der Startnummer 20 im Rennverlauf spielen, der sich mit rund 18 Sekunden Rückstand auf den Polesetter mit der 14. Starposition zufrieden geben musste.

Das knapp 190 Auto starke Starterfeld startete in drei getrennten Gruppen gegen 11:41 Uhr in die Einführungsrunde des 37. DMV 4-Stunden-Rennens. Ausgang des Karussells drehte sich noch in der Formationsrunde ein VW Scirocco der Startnummer 333 und ging in Flammen auf. Trotz schnellem Handeln der Streckensicherung gelang erst nach einigen langen Minuten die Löschung des Brandes. Das Karussell war deshalb bis circa eine Stunde nach Rennbeginn für die restlichen Teilnehmer versperrt. Das Wetter zum Zeitpunkt des Startes war weitestgehend trocken, dennoch waren Slicks die sicherste Wahl der Teams. Die erste Kurve gehörte Polesetter Jens Klingmann im Vita4One-Z4 GT3, der sich auf  der Geraden gegen seine Verfolger durchsetzen konnte. 

Der R8 des Raeder- Teams konnte sich von der vierten Position auf die dritte verbessern, der von Platz 2 gestartete Bolide aus Ingolstadt findet sich weiter hinten in den Top-10 wieder. Während der ersten Runde machte Uwe Alzen, in dem auf Platz 5 qualifizierten BMW Z4 GT3, mit einem Durchmarsch bis auf die zweite Position auf sich aufmerksam. Der Pilot aus Betzdorf startete neben dem Schubert-Team auch noch mit einem eigenen Porsche 911 in der Cup- Klasse.

Den ersten drei gelang es immer weiter den Verfolgern zu entkommen. Trotz rutschigen Abschnitten in der „Grünen Hölle" schenkten sich die BMW Z4 GT3 und der Porsche 911 GT3 R keinen Zentimeter. Uwe Alzen nutzte in diesem Rennabschnitt seine Chance den Schubert-Z4 auf die erste Position zu befördern, auch der zweite Z4 Schuberts kämpfte sich tapfer nach vorne. Nachdem die Top-Teams die ersten Boxenstopps beendet hatten, lag der Vita4One-BMW Z4 aufgrund technischer Probleme überraschend weit hinten. Auch der Dörr-McLaren von Adams, Aust und Riemer, der im Bereich Hohe Acht einen Unfall erleiden musste, beendete das Rennen nicht. Mit dem zweiten MP4 GT3, der mit einem Top-10-Ergebnis ohne größere Schwierigkeiten um die Strecke pilotiert wurde, sah wenigstens ein Rennwagen für Dörr-Motorsport die Zielflagge des zweiten VLN-Laufs. 

Peter Dumbreck und Sebastian Asch, die einen ordentlichen Speed mitgehen konnten, stellten ihren Falken-Porsche 911 GT3 R aufgrund eines Antriebswellenbruches kurz nach Hälfte der absolvierten Distanz ab. Auch der sonst äußerst zuverlässig von Manthey betreute Wochenspiegel-GT3 R fiel mit einem Motorschaden aus. Vor Anbruch der letzten Rennstunde führten Krumbach und Lieb im Moskovskaya-Porsche 911 GT3 R vor Hürtgen, Schwager und Adorf im BMW Z4 und Alzen und Bastian auf einem weiteren Z4 GT3. Kurz vor Ende des Rennens entschied sich die Rennleitung überraschend für einen Abbruch durch die rote Flagge. Man wollte dem aufziehenden schlechten Wetter nicht noch weitere Autos zum Fraß vorwerfen. Im Rennverlauf verabschiedeten sich einige Teams aufgrund der Streckenverhältnisse in die Leitplanken oder wurden von der Technik im Stich gelassen.

Das vorzeitige Ende des Rennens bescherte dem Moskovskaya-Porsche 911 GT3 R den Sieg des 37. DMV 4 Stunden- Rennens. Auch wenn Pilot Marc Lieb sicher war, dass ein Sieg auch ohne Abbruch durchaus realistisch gewesen wäre: „Ich bin davon überzeugt, dass wir auch ohne den Rennabbruch aus eigener Kraft hätten gewinnen können. Unser Porsche lief heute sehr gut, nur mit Slickreifen auf nasser Piste war es etwas schwierig - aber das war noch nie unsere Stärke." Wäre das Rennen bis zum Ende gelaufen, wäre ein enger spannender Kampf um den Rennsieg sicherlich ein krönender Abschluss für die samstägliche Hatz über die Nordschleife gewesen.moskovskaya_gt-eins_format.jpg

Hinter den Siegern freuten sich die Piloten der beiden Schubert-Z4 über Podiumsplatzierungen, obwohl auch ein Sieg möglich gewesen wäre. „Nach einem unglücklichen Qualifying mit Startplatz 14 haben wir im Rennen viel Boden gutgemacht, auch wenn das im Verkehr nicht immer einfach war. Dabei haben wir unser Programm fehlerfrei abgespult", gab der zweitplatzierte Dirk Adorf zufrieden zu Protokoll. Mit den Plätzen 2 und 3 bewies das Schubert-Team die Konstanz des BMW Z4 GT3 und zählt bei folgenden Rennen eindeutig zum Favoritenkreis.

Bereits in zwei Wochen können sich die Fans wieder zur  VLN-Langstreckenmeisterschaft zur Rennstrecke begeben. Neben dem 54. ADAC ACAS H&R Cup am 28. April stellt das Tourenwagen-Revival einen besonderen Höhepunkt dar.

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