Nürburgring 24h - die SP8-Klasse
SP8 – einst die von uns als „Nürburgring GT1“ bezeichnete Klasse. Zwar wird der Gesamtsieg auch dieses Jahr voraussichtlich nicht von den grossvolumigen Autos dieser Klasse entschieden werden, doch tummeln sich hier nicht weniger als drei Werksteams: Aston Martin, Toyota/Lexus und Volkswagen treten hier mit ihren Werks-Boliden an. Zumindest die Wolfsburger haben dabei ein Top-10-Ergebnis im Auge, auch wenn das gegen die Konkurrenz aus der SP8 ein hartes Stück Arbeit werden wird. Grund genug einmal einen Blick auf die 16 Starter (10 SP8 / 6 SP8T) in dieser Kategorie zu werfen.
3 Aston Martin, 3 Lexus, 3 VW-Golf, 2 Nissan, 2 Audi und je ein Ferrari, Holden und eine Corvette starten 2011 in der Klasse der grossvolumigen Fahrzeuge. Bester Vertreter aus dem vergangenen Jahr war die Farnbacher Racing-Crew, die beim Rennen 2011 noch in der SP7-Klasse mit ihrem GT2 starten konnte. Da der neue F458 GT2 nun mit einem 4,5l-Motor daher kommt, rutscht man in die höhere SP8. Dies könnte das einzige Team sein, welches wieder um ein Podium in der Klasse mitkämpfen könnte, zudem man mit Dominik Farnbacher (EI.com/GT-Eins Endurance Award Preisträger 2010), Allan Simonsen, Marco Seefried und Jamie Melo eine Top-Creew auf dem Auto hat.
Wie schon seit einigen Jahren nutzt Aston Martin die 24h als Härtetest für seine neuesten Strassensportwagen. In diesem Jahr sind zwei Exemplare des V12 Zagato am Start. Bei der deutsch-britischen Firma heizt der Chef noch persönlich mit - Vorstands-CEO Ulrich Bez greift neben seinen Testfahrern selbst ins Steuer. Ein dritter Aston Martin Vantage GT4 - mit Sonderausbaustufe - wird von Mathol Racing für ein Team um VIP-Pilot Mola Adebesi eingesetzt.
Die japanische Crew von Gazoo Racing übernimmt erneut den Einsatz der drei Lexus LF-A - mittlerweile ist die Serienproduktion des Karbonfaserboliden ja angelaufen. News zu eventuellen Renneinsätzen, die über den Einsatz am Ring herausgehen, gab es jedoch nicht. Auch dieses Jahr soll Andre Lotterer - seit zwei Wochen mit dem Titel Le Mans-Sieger geadelt - zur Crew der LF-A gehören.
Schwer einzuschätzen sind die drei VW Golf GT24 die das Volkswagen-Werksteam für die Klasse genannt hat. Die 2,5l Turbo-Fünfzylinder der Werksmannschaft sind mit Allradantrieb ausgestattet - und dürften mit ihren professionellen Crews Kreise um die Konkurrenz fahren sobald es zu regnen anfängt. Rene Rast, Peter Terting, Patrick Simon, Johnny Herbert, Mark Blundell, Thomas Mutsch, Frederik Ekblom – nur einige der Namen die VW auf den „Wölfen“ im Golfpelz plaziert hat. Hier könnten bei feuchter Strecke einige faustdicke Überraschungen offenbar werden.
In der SP8T starten ferner zwei Audi RS4 von Götz Motorsport, die ja schon einige 24h-Erfahrung mit diesen Wagen gesammelt haben, und der Nissan GT-R der Schulze Motorsport-Mannschaft, wo ausser den beiden Schulze-Brüdern zwei Japaner mit an Bord gestiegen sind. Die britische Nissan-Tunermannschaft von RJN Motorsport setzt einen 370Z mit u.a. Michael Krumm ein. Die beiden letzten Starter in der Klasse sind der rüstige Australische Holden Commodore von Mal Rose und seiner Mannschaft und eine Corvette, mit der Tobias Guttroff mit seinem Team von der SP10 in die SP8-Klasse gewechselt ist.
Eine Einschätzung über den Rennausgang scheint schwierig. Für die Privatteams wird es schwer werden, sich gegen die Werksmannschaften von VW, Lexus und Aston Martin durchzusetzten. Dort sollte am Sonntag Nachmittag der Sieger der SP8 zu finden sein.